16.06.2012 , 19:19:00 Uhr - Information - chs/atz
Füchse verteidigen mit 39:35-Auswärtserfolg den Deutschen Meistertitel
Die Nachwuchshandballer der Füchse Berlin haben in einem emotionalen zweiten Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft den Titel erneut nach Berlin geholt. Dem 37:34-Hinspielerfolg ließ das Team von Bob Hanning in Gummersbach einen hart erkämpften, aber letztlich hochverdienten 39:35-Auswärtserfolg folgen. Im Angriff überzeugte vor allem die Achse Tom Skroblien (10 Tore), Jonas Thümmler (7) und Fabian Wiede (7/1).
Gut gefüllt war die Eugen-Haas-Sporthalle zum Finalrückspiel um die Deutsche Meisterschaft, 1600 Handballbegeisterte verfolgten das Spiel der beiden besten Jugendteams Deutschlands. Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der Gummersbacher Fans, machten auch die rund 100 mitgereisten Berliner Fans ordentlich Stimmung. Auch die beiden aus Gummersbach stammenden Verbandsfunktionäre, DHB-Präsident Ulrich Strombach und Sportmanager Heiner Brand, sowie Jugendnationaltrainer Klaus-Dieter Petersen waren zum Höhepunkt des nationalen Jugendhandballs gekommen.
Wie schon im Hinspiel, wo die Hauptstädter am Ende knapp mit drei Toren triumphierten, zeigten beide Mannschaften von Beginn an technisch hochklassigen, aber gleichzeitig auch temporeichen Handball, in der sich keine Mannschaft absetzen konnte. Gummersbach legte seit dem 2:1 den Spielstand vor, lebte aber vor allem aufgrund der Durchschlagskraft seiner Rückraumschützen und hier vor allem von Marian Orlowski. Die Jungfüchse, die immer wieder erfolgreich nachzogen, zeigten sich in der Spielanlage etwas variabler und setzten vor allem Kreisläufer Jonas Thümmler immer wieder stark in Szene.
Nach einer Viertelstunde gelang den Hausherren erstmals eine Zwei-Tore-Führung (11:9). Dem hohen Anfangstempo Tribut zollend häuften sich nun auf beiden Seiten die Fehler und obwohl Gummersbachs Keeper Marvin Blech mit zwei gehaltenen Siebenmetern das Momentum auf Seiten der Hausherren hielt, war es Leszek Hoft, der beim Stand von 11:10 (21.) zur Auszeit bat. Den Jungfüchsen war die Endspiel-Erfahrung deutlich anzumerken. Während der VfL weiterhin seiner Stammformation vertraute, begannen die Berliner nach und nach mit den personellen Wechseln und auch die Spieler von der Bank fanden gleich gut in die Partie. Die Gummersbacher legten weiterhin bis zu zwei Tore vor und nahmen eine knappe 16:15-Führung in die Pause. Im Angriff der Berliner stach vor allem Tom Skroblien hervor, der in den ersten 30 Minuten bereits vier Tore erzielte.
Auch in den zweiten dreißig Minuten sollte sich über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe entwickeln. Die Füchse glichen immer wieder aus und steckten dabei sogar zwei Zeitstrafen gegen Thümmler und Skroblien weg, während die Oberberger während einer Zeitstrafe gegen Schröter mit der kurzen Deckung gegen Marian Orlowski nicht zurechtkamen und mit drei Gegentoren in Folge zur 22:24-Füchseführung (42.) Leszek Hoft zur Auszeit zwangen. Der erfahrene Coach brachte sein Team zurück in die Spur und diesmal wussten die Oberberger Thümmlers zweite Zeitstrafe erfolgreich zum 25:25-Ausgleich (44.) zu nutzen und anschließend durch David Wiencek die Führung nachzulegen.
Nun war es Füchse-Coach Bob Hanning, der eine Viertelstunde vor dem Ende von seiner Auszeit Gebrauch machen musste und der nun eine offensive Verteidigung gegen Orlowski auch bei Gleichzahl forderte. Die Berliner zeigten sich erneut stark im Überzahlspiel, bestraften Schröters zweite Hinausstellung, um sich in der Gesamtwertung auf sechs Tore (27:30) abzusetzen und endgültig Kurs in Richtung Titelverteidigung zu setzen. Auch Leszek Hoft erkannte nun die Hoffnungslosigkeit und ließ in den letzten zehn Minuten auch die Ersatzspieler zum Einsatz kommen. Die Füchse bauten sukzessive ihre Führung aus und konnten am Ende verdient triumphieren. Damit gelang den Jungfüchsen mit dem "goldenen Jahrgang” der dritte Meistertitel in Folge.
VfL Gummersbach - SG Spandau/Füchse Berlin 35:39 (16:15)
Torschützen: Skroblien 10, Thümmler 7, Wiede 7/1, Milde 4, Drux 3, Dömeland 3, Weyhrauch 2, Bauer 1, Schmöker 1, Siewert 1