22.02.2005 , 00:00:00 Uhr - Information - on

Georgi Sviridenko: "Mehr Spaß am Handball"

Nach 22 Spieltagen stehen die Füchse Berlin mit 21:23 Punkten und einem positiven Torverhältnis auf Platz 11 der Zweiten Liga Nord. Erstnals nach dem Aufstieg vor 2 Jahren scheinen die Berliner mit der Abstiegsfrage nichts zu tun zu haben, obwohl man vor der Saison von vielen als erster Kandidat für die Regionalliga gehandelt wurde. "Um ganz sicher zu sein, brauchen wir noch ein paar Punkte", sagt Füchse-Coach Georgi Sviridenko.


Trotzdem ist das Thema Abstieg in Berlin in dieser Saison kein Thema mehr. "Wir denken nicht an Abstieg oder dergleichen. Wir spielen einfach Handball und beschäftigen uns mit nichts anderem", sagt Sviridenko. Natürlich bestehe noch die "theoretische und vielleicht auch praktische Gefahr, dass wir in den Strudel geraten, aber wenn wir uns mit diesem Thema beschäftigen, kriegen wir den Kopf nicht frei." Vielmehr freut er sich darüber, dass trotz der finanziellen Einschränkungen, denen der Hauptstadt-Klub unterliegt, ein so guter Saisonverlauf möglich war. Angesichts des dünnen Kaders war das nicht unbedingt zu erwarten.

Auch das eher mäßige Spiel gegen die HSG Varel sieht der Coach eher positiv. "Wir haben gegen den Tabellenletzten Varel kein gutes Spiel gezeigt, aber unsere Pflicht erfüllt und zwei Punke eingefahren. Das war wichtig". Zudem habe man erstmals gegen die Friesen zuhause gewinnen können. Nun sei der Druck auf die Mannschaft nicht mehr so groß. "Wir können jetzt viel entspannter an die Aufgaben herangehen und mehr Spaß am Handball haben. Ich kann mir jetzt erlauben, auch anderen Spielern mehr Einsatzzeiten zu geben, damit sie sich beweisen können, ohne das ich ein zu großes Risiko für die Mannschaft eingehe."

Geärgert hat sich der Trainer über Zeitungsberichte, die den großen Welthandball nach Berlin schreiben wollten. "Wir arbeiten hier mit wenig Geld, die Spieler kämpfen jedes Wochenende und in der Zeitung lesen sie dann etwas von großen Visionen. Wenn es Fakten zu berichten gibt, kann man das ja gerne tun, aber nicht mit Gerüchten und Spekulationen arbeiten", hält Sviridenko seinen Zorn über die schlecht recherchierten Veröffentlichungen der letzten Woche mühsam zurück. Das habe Unruhe in die Mannschaft getragen, etwas, was er ganz und gar nicht gebrauchen kann. Vor der schweren Auswärtspartie bei der SG Solingen, am kommenden Samstag (18.15 Uhr) ist akribische Arbeit angesagt. "Solingen hat sich endlich gefunden, die spielen auch ohne Alois Mraz einen sehr guten Handball." Das können die Berliner allerdings auch. Und ohne den Druck des Gewinnen-Müssens gelingt vielleicht bei den starken Solingern ein achtbares Ergebnis.

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