22.04.2005 , 00:00:00 Uhr - Information - on
Der Abstiegskampf in der Zweiten Liga Nord steuert vier Spieltage vor Saisonende so langsam auf die Zielgerade ein. Der kommende Gegner im Fuchsbau, LTV Wuppertal, steckt noch mitten drin im Abstiegssumpf, sammelte in diesem Jahr aber schon 13 Punkteund steht kurz vor der Rettung. Mit einem Schlussspurt wollen die Wuppertaler den lange nicht für möglich gehaltenen Klassenerhalt schaffen.
Dass man unter der Woche in Hildesheim mit 28:37 unter die Räder kam, war nach 5:1 Punkten aus den letzten drei Spielen ein erwarteter Rückschlag. Schwer wiegt jedoch die Verletzung von Wuppertals Torjäger Jens Reinarz, der kurz vor dem Abpfiff vom Hildesheimer Jürgen Bätjer am Wurfarm zu Boden gerissen wurde. Bätjer, dessen Aktion bei einem 10-Tore-Vorsprung mehr als ohnehin schon überflüssig war, sah für sein gesundheitsgefährdendes Foul die Rote Karte, Wuppertals Linksaußen wird wohl hingegen für einige Zeit ausfallen. Eine genaue Diagnose über die Verletzung ist bisher noch nicht bekannt gegeben worden, da Reinarz aber schon länger an einer Schulterverletzung laboriert, ist nichts Gutes zu erwarten. Auch hinter dem Einsatz von Torwart Ingo Förster steht ein Fragezeichen, der nach einer im Training erlittenen Augenverletzung immer noch an Sehstörungen leidet.
Trotzdem will LTV-Trainer Hans-Walter Buchholz in Berlin weiter Punkte gegen den Abstieg sammeln. Derzeit belegen die Bergischen mit zwei Punkten Vorsprung auf den Dessauer HV einen Nichtabstiegsplatz, zumal man dank des besseren Torverhältnisses quasi vor Fredenbeck rangiert. Der VfL bekommt am Ende der Saison zwei Punkte wegen Verstoßes gegen die Lizensierungsrichtlinien abgezogen.
Nach Einschätzungen der Wuppertaler benötigt man nur noch einen Punkt, um den Klassenerhalt sicher zu machen. Diesen will man spätestens im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten aus Dessau einfahren, hätte aber sicherlich nichts dagegen, bereits in Berlin auf die sicherere Seite zu kommen. Auf der langen Rückfahrt lässt sich auch gut feiern.
Die Füchse, die in der Tabelle noch auf einen einstelligen Tabellenplatz schielen, müssen sich sportlich keine großen Sorgen machen. Ein Saisonziel, nämlich die Verbesserung gegenüber der Vorsaison, ist erreicht. Das andere, ein einstelliger Tabellenplatz, noch möglich. „Die Mannschaft will auch gegen Wuppertal gewinnen“, weiß Füchse-Coach Georgi Sviridenko, allerdings ist das bei vermeintlich schwächeren Gegnern in Berlin immer so eine Sache. Spielen die Berliner gegen die Topteams der Liga wie aus einem Guss, sorgen die vermeintlichen Underdogs regelmäßig für Stolpersteine.
Erschwerend kommt am Samstag hinzu, dass Jonathan Rivera sehr wahrscheinlich nicht eingesetzt werden kann. Beim Spiel in Stralsund, wo die Füchse 45 Minuten lang auf gleicher Augenhöhe waren, dann aber kräftemäßig einbrachen, zog sich der Spanier eine starke Rückenprellung zu. Unter der Woche konnte er nicht trainieren und wird den Berlinern am Samstag nicht helfen können. Der dünne Kader der Berliner dezimiert sich damit um einen weiteren wichtigen Baustein.
Doch die Mannschaft will sich gegen Wuppertal gut präsentieren und hofft auf eine ähnlich gute Stimmung im Fuchsbau wie bei der knappen Niederlage gegen Spitzenreiter Delitzsch, als 1052 Zuschauer für eine tolle Atmosphäre sorgten. Nur diesmal soll ein Sieg herausspringen.
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