06.04.2023 , 19:39:00 Uhr - Spielbericht - khe
Beide Teams agierten auf Augenhöhe, es war das erwartet schwere Spiel in den ersten 30 Minuten. Setzten sich die Füchse mal ab, konnte Hannover wieder verkürzen oder gar ausgleichen. In Führung gingen die Gastgeber aber nicht. So erzielte Robert Weber nach 75 Sekunden den ersten Treffer der Partie per Strafwurf und erhöhte von gleicher Stelle nach vier Minuten auf 3:1. Hannovers Taktik in der Abwehr war darauf ausgelegt, die Würfe der Berliner auf die Außenpositionen zu verlagern. Die zeigten sich zur Freude von Füchse-Coach Jaron Siewert aber treffsicher. Linksaußen Tim Freihöfer traf zum 9:7 (13.), Rechtsaußen Weber erhöhte auf 10:8 (14.). Fabian Wiede war anschließend wachsam in der Abwehr, konnte den Ball klauen und zum ersten Mal zogen die Hauptstädter auf drei Tore davon (11:8/15.). Recken-Trainer Christian Prokop nahm die Auszeit und wechselte gleich fünf neue Spieler ein. Statt der spielerischen Lösungen über den Kreis sollte jetzt die Wurfgewalt aus dem Rückraum zum Erfolg führen. Die Maßnahme fruchtete, die Füchse blieben knapp sechs Minuten ohne eigenen Treffer und mussten den 12:12-Ausgleich hinnehmen (22.). Jetzt standen die Berliner im Abwehrverbund nicht mehr so sicher wie im ersten Abschnitt der Halbzeit. Doch mit insgesamt sechs Paraden in Durchgang eins und dem treffsicheren Robert Weber, der alle sieben Versuche im Tor unterbrachte, konnten die Füchse eine 18:15-Halbzeitführung mit in die Kabinen nehmen.
Dort kam Hannover besser heraus und konnte auf ein Tor verkürzen. Zwei Minuten dauerte es, bis Tim Freihöfer den ersten Gästetreffer erzielen konnte und auf 19:17 stellte. Die Recken ließen nicht locker und stressten die Füchse im Spielaufbau, leisteten sich aber auch vorne immer wieder Fehler. Beide Teams nahmen sich in dieser Phase des Spiels in punkto Unsicherheiten nichts und machten es sich durch technische Ungenauigkeiten selber schwer. Daraus konnten nun wieder die Füchse Profit schlagen, Nils Lichtlein in der 44. Minute zum 24:20 und Lasse Andersson mit einem Gewaltwurf in den Winkel (45.) und die 4-Tore-Führung war wieder erspielt (45.). Bis zehn Minuten vor Schluss hielt dieser Vorsprung an. Hannover hatte schon in vorherigen Heimspielen gegen die Top-Teams gezeigt, was sie können und nun musste auch Berlin in den sauren Apfel beißen. Fünf Minuten blieb die Siewert-Sieben ohne Torerfolg, die Recken verkürzten Tor um Tor und plötzlich war der Ausgleich da. Branko Vujovic traf zum 29:29, im Gegenzug war es erneut Robert Weber für Berlin (30:29/57.). Anschließend traf Max Gerbl bei einer Abwehraktion Fabian Wiede im Gesicht, somit waren die Füchse zwei Minuten in Überzahl. Diese nutzen die Gäste und erhöhten auf 32:30 durch Mathias Gidsel. Nun waren Dejan Milosavljev und erneut Hannovers Max Gerbl im Fokus. Erst traf der Rechtsaußen per Strafwurf zum 31:32 aus Sicht der Hausherren, eine Minute später scheiterte er frei vor dem serbischen Schlussmann der Füchse und vergab den Anschlusstreffer. So blieb Hannover keine Zeit mehr für noch ein Tor und für einen Punktgewinn. Die Füchse siegen im erwartet schweren Spiel bei den Recken knapp mit 33:32 (18:15) und sammeln zwei wichtige Punkte im Kampf um die Tabellenspitze.
TSV Hannover-Burgdorf – Füchse Berlin 32:33 (15:18)
Hannover: Ebner (8 Paraden), Quenstedt (2 Paraden), Vujovic 2, Mävers 2, Uscins 2, Pevnov 1, Kulesh 4, Gerbl 3/2, Hanne 4, Brozovic 3, Fischer 5, Feise 2, Büchner 4
Berlin: Milosavljev (12 Paraden), Wiede 3, Holm 1, Andersson 5, Lichtlein 2, Gidsel 3, Freihöfer 5, Weber 11/5, Marsenic 2, Drux 1
Trainer Jaron Siewert: „Wir kommen ganz gut in die Partie rein, können uns aber irgendwie nicht so wirklich absetzen, obwohl Chancen da waren. Somit bleibt es eng. Zum Ende der ersten Halbzeit schaffen wir es, mit drei davonzugehen, was für den Spielverlauf okay ist. Der Start in die zweite Phase läuft dann wieder nicht optimal, kämpfen uns dann aber rein und kommen immer besser ins Tempospiel und Abwehrspiel. Durch viele technische Fehler gibt es dann einen Bruch, auch weil wir durchwechseln. Dann wird’s nochmal eng. Aber wir behalten den Kopf, bekommen noch eine Parade und ein wichtiges Tor. Am Ende finde ich, dass wir verdient gewonnen haben und damit zwei Punkte holen, die extrem wichtig für uns sind.
Robert Weber bei Sky: „Wir wollten schon im ersten Durchgang höher führen, machen dann aber zu viele einfache technische Fehler und das dann auch in der zweiten Halbzeit. Das hat uns fast das Genick gebrochen und deshalb wird es am Ende so knapp. Wir wollten diese Punkte unbedingt, sie sind überlebenswichtig im Titelkampf. Am Ende ist es egal, denn die zwei Punkte haben wir in der Tasche.
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