11.04.2023 , 18:54:00 Uhr - Spielbericht - khe
Die Kadetten ließen zu Beginn des Spiels vor allem den Rückraum der Füchse gewähren, so gingen die ersten beiden Treffer der Berliner auf das Konto von Lasse Andersson (2:1/4.). Sein Landsmann Mathias Gidsel im rechten Rückraum fehlte derweil, nachdem er im Spiel in Hannover kurz vor Schluss humpelt vom Platz musste. Prägend für die Anfangsphase waren die Ungenauigkeiten und technischen Fehler auf beiden Seiten, die den Spielfluss störten. In der siebten Minute gingen die Hausherren dann durch ihr sehr starkes Tempospiel zum ersten Mal in Führung, die aber prompt wechselte. Über Milos Vujovic auf Linksaußen und Robert Weber auf Rechtsaußen bestraften die Füchse die Ballverluste des Schweizer Meisters in dieser Phase konsequent, sodass die Berliner zum ersten Mal mit drei Treffern vorlegten (10:7/15.). Ex-Berliner Torben Matzken war besonders motiviert, musste aber zu diesem Zeitpunkt auch schon das zweite Mal für zwei Strafminuten auf die Bank. Die Siewert-Sieben behauptete diesen kleinen Vorsprung, ohne sich aber konsequent absetzen zu können. Und darin lag die Gefahr. Rikhardsson auf Rechtsaußen der Kadetten, bester Werfer im Wettbewerb, hielt sein Team im Spiel (8 von 9 bis zur Pause). Und so sollten die Gastgeber sogar mit einer Führung in die Kabinen gehen. In der 26. Minute erhöhte Füchse-Kapitän Paul Drux noch auf 17:15, doch mit dem abschließenden 1:4-Lauf bis zum Pausenpfiff stand es dann 18:19 aus Sicht der Füchse.
In die zweite Hälfte starteten die Füchse dann mit Viktor Kireev im Tor, doch das Duell auf dieser Position sollte an diesem Abend klar an die Gastgeber aus Schaffhausen gehen. Den Rückstand aus der Pause konnten die Berliner nach Wiederanpfiff nicht wettmachen. Im Gegenteil, der Rückstand wuchs bis zur 37. Minute auf drei Tore an. Lasse Andersson wehrte sich mit aller Macht und erzielte drei der ersten vier Füchse-Treffer. Doch immer wieder scheiterten die Berliner an Pilipovic im Tor der Kadetten, bezeichnend dafür drei hochkarätige Chancen im Tempogegenstoß in Folge. Das war in Minute 47, als man sogar wieder in Führung gehen konnte. Spätestens jetzt spürte der Schweizer Meister, dass etwas Zählbares gegen den Favoriten aus Berlin zu holen ist. Das 29. Tor der Berliner durch Max Darj fiel in der 49. Minute, erst knapp fünf Minuten später das 30. durch Nils Lichtlein. Und so zogen die Hausherren davon: 30:33, 32:36. Schon längst ging es nicht mehr um den Auswärtssieg, sondern um eine möglichst geringe Tordifferenz für das Rückspiel in einer Woche. Mit 33:37 verlieren die Füchse Berlin am Ende das Hinspiel im Viertelfinale und damit zum ersten Mal im laufenden Wettbewerb. Für den Einzug in das Final-Four-Turnier muss am Dienstag (18.04., 18:45 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle ein Sieg mit fünf Toren Vorsprung erspielt werden (Tickets: www.fuechse.berlin).
Kadetten Schaffhausen – Füchse Berlin 37:33 (19:18)
Schaffhausen: Pilipovic (16 Paraden), Rikhardsson 15/5, Matzken 4, Canellas 4, Kusio 4, Obranovic 4, Lier 3, Ben Romdhane 1, Schopper 1, Herburger 1,
Berlin: Milosavljev (6 Paraden), Kireev (2 Paraden), Andersson 7, Vujovic 6/4, Weber 4, Lichtlein 3, Freihöfer 3, Drux 3, Wiede 2, Darj 2, Holm 1, Kopljar 1, Marsenic 1
Trainer Jaron Siewert: „Wir kommen solide ins Spiel rein, führen bis zum 17:15 und hätten eigentlich höher führen können. Dann kommen Unzulänglichkeiten in der Abwehr und Fehlwürfe dazu, sodass wir mit einem Minus in die Pause gehen. Das setzt sich dann in der zweiten Hälfte fort. Wir sind dann dran, können das Spiel aus meiner Sicht sogar kippen und hatten das Momentum eigentlich auf unserer Seite. Dann vergeben wir aber drei oder vier ganz klare Chancen im Eins gegen Null im Konter. Das ist uns nicht gelungen und es wurde im Gegenzug bestraft. 37 Gegentore ist natürlich viel zu viel und eine sehr schwache Abwehrleistung. Wir haben noch 60 Minuten in Berlin und wollen natürlich alles reinhauen.“
Lasse Andersson: „Wir müssen nur auf das Rückspiel schauen und unsere Abwehr besser spielen. Hier dürfen wir deutlich weniger Fehler machen. Aber wir müssen auch großen Respekt vor den Kadetten Schaffhausen haben, die ein wirklich gutes Team sind mit vielen guten Eins-gegen-Eins-Spielern. Es war nicht einfach hier heute zu spielen. Sie haben richtig gut gekämpft und wir zu viele Fehler in der zweiten Halbzeit gemacht.“
Geschäftsführer Bob Hanning: "Das war von Anfang bis Ende zu wenig. Keine Bereitschaft in der Abwehr, sich gegenseitig zu helfen und gemeinsam das Ziel, Final Four, anzugehen. Ich bin maßlos enttäuscht von der Körpersprache unserer Mannschaft. Wir waren emotional Schaffhausen eine ganze Liga unterlegen. Jetzt gilt es, gemeinsam mit den Fans im Rücken, nächste Woche "Alles für Europa" zu geben, um den Traum vom Final Four wahr werden zu lassen."
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