25.03.2024 , 10:00:00 Uhr - Vorbericht - hg
Nachdem die Füchse Berlin in der Hauptrunde ihre Gruppenspiele gegen Sporting Lissabon mit 31:32 und 32:28 verloren und damit den direkten Sprung ins Viertelfinale verpasst haben, müssen sie den Umweg über die Playoffs gehen. Noch spannender machte es ihr Gegner: Kadetten Schaffhausen hatte drei der vier Gruppenspiele verloren und sich nach der 24:21-Niederlage bei Vojvodina im letzten Hauptrundenspiel der Gruppe III nur aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber dem serbischen Vertreter als Gruppendritter durchgesetzt.
Für den 13maligen Schweizer Meister verspricht die Partie gegen die Füchse das Handballfest des Jahres zu werden. Mit der orangen Wand im Rücken wollen die Kadetten die heimische BBC Arena Schaffhausen zu einem Hexenkessel machen und ihr persönliches Handball-Märchen weiterschreiben. Wie sich das anfühlt, wissen die Füchse nur zu gut, denn bereits 2023 trafen beide Teams im Viertelfinale der EHF European League aufeinander. Nachdem Schaffhausen das Hinspiel in der Schweiz mit 37:33 gewonnen hatte, mussten sie sich im Rückspiel noch 30:24 dem späteren Europapokalsieger geschlagen geben.
Trainer Jaron Siewert: „Die Kadetten sind zuhause extrem heimstark, haben zwei Punkte gegen Flensburg geholt, gegen Silkeborg sah es ein bisschen schlechter aus, auch wenn das Ergebnis eng war. Es ist für mich eine Mannschaft mit zwei Gesichtern. Sie können mal selbst an die Wand gespielt werden, aber sie können auch eine Super-Abwehr stellen, eine offensive 3-2-1, eine kompakte 6:0, gutes Kreisläuferspiel, haben viel Erfahrung im Kader und einen sehr guten Torhüter. Wenn die Halle wirklich voll ist, dann ist sie auch unangenehm. Das haben wir letztes Jahr erfahren. Natürlich werden sie alles dransetzen, wieder ein gutes Spiel zu machen. Wir müssen eine gute Abwehr stellen, unseren Torhütern helfen, Paraden zu gewinnen, und dann ins Tempo gehen. Mein Gefühl ist bei Schaffhausen: Wenn sie das Tempo und die Abwehraktionen bestimmen, sind sie stark. Wenn ihnen das Tempo diktiert wird, und sie zu Fehlern gezwungen werden, dann haben sie schon ihre Schwächen.“
Kapitän Paul Drux: „Wir sind durch das letzte Jahr mehr als gewarnt. Es ist für uns eine sehr schwere Auswärtsaufgabe, vor allem weil letztes Jahr die Halle komplett voll war. Das erhoffe ich mir natürlich auch, weil es dann am meisten Spaß macht. Die Jungs aus Schaffhausen haben eine sehr gute und vor allem gut eingespielte Mannschaft. Das wird nicht einfach, aber wir wollen beide Spiele gewinnen und gerade im ersten Spiel auswärts eine gute Grundlage legen, um eine Woche darauf zuhause das Viertelfinale einzutüten.“
Trainer Hrvoje „Cveba“ Horvat: „Mit den Füchsen Berlin treffen wir auf eine absolute Top-Mannschaft, die auf allen Positionen stark besetzt ist und mit Mathias Gidsel den aktuell besten Spieler der Welt hat. Wir müssen uns auf uns konzentrieren, damit wir unsere beste Leistung an den Tag legen können. Wir müssen uns gut auf ihre 6:0-Deckung einstellen und das Tempo, mit dem sie daraus nach vorne kommen. Von unserer Seite braucht es einen geduldigen und gezielten Angriff sowie einen schnellen Rückzug. Unsere Deckung muss stabil sein. Wir dürfen Berlin nichts schenken und müssen von Beginn an gut ins Spiel kommen. Für uns sind das Spiele, die wir uns verdient haben, und in die wir mit Gelassenheit und ohne allzu großen Druck gehen können. Wir wissen, dass man Berlin schlagen kann, aber dafür braucht es zwei perfekte Spiele und den womöglich besten Handball, den wir in dieser Saison bieten können.“
Torhüter Kristian Pilipović: „Wenn wir die erste Sensation in diesem Kalenderjahr schaffen wollen, müssen wir als Mannschaft über uns hinauswachsen. Doch wir fühlen uns wohl in der Außenseiterrolle. Natürlich müssen wir in der Deckung eine Lösung gegen Lasse Andersson und Mathias Gidsel finden, werden uns aber im Großen und Ganzen nicht anders vorbereiten als auf andere Spiele. 2023 haben die Begegnungen mit Berlin zu den Saison-Highlights gezählt – das war ein großer und dramatischer Kampf über 120 Minuten, in dem am Ende auch ein wenig Glück gefehlt hat. Die ganze Mannschaft freut sich sehr auf das erneute Duell und wird alles dafür geben, mit den Fans im Rücken den Coup zu wiederholen. In der ausverkauften BBC Arena zu spielen bedeutet für uns Gänsehaut-Stimmung und ist ein großer Faktor, warum wir zu Hause immer wieder Top-Mannschaften schlagen.“
Der Gewinner beider Begegnungen trifft im Viertelfinale der EHF European League auf den HCB Nantes.
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