23.04.2024 , 21:23:00 Uhr - Spielbericht - rs
Die Füchse starteten, wie beim Remis am vergangenen Sonntag gegen Kiel sehr konzentriert. Aber auch der HBC Nantes, der sich am Wochenende mit einer starken Leistung im Finale des französischen Pokals gegen den Tabellenführer Paris Saint Germain durchsetzte, nahm die Titeleuphorie mit in die Begegnung. So begann die Partie mit einer ausgeglichenen, torreichen Anfangsphase. Nach fünf gespielten Minuten stand es bereits 4:4. Gidsel, Wiede, Marsenic und Andersson trafen für den Gastgeber. Für die Gäste aus Frankreich waren Maqueda, Avelange-Demouge, Rivera und Minne erfolgreich.
Jaron Siewert musste heute auf Nils Lichtlein verzichten, der aufgrund einer Adduktorenzerrung ausfiel. Dadurch fehlte dem Trainer eine wichtige Komponente seines Rückraums. Fabian Wiede ersetzte ihn von Beginn an. Außerdem komplettierte Moritz Sauter den Berliner Kader, welcher für gewöhnlich beim Kooperationspartner VfL Potsdam im Einsatz ist.
In der 11. Spielminute konnten sich die Berliner durch eine Parade von Dejan Milosavljev und zwei Tore von Mijajlo Marsenic erstmals auf plus zwei absetzen (9:7). An diesem Spielstand änderte sich vier Minuten lang nichts, ehe Maqueda zum 9:8 traf. Kurz darauf nutzten die Füchse eine Unterzahl des HBC, um auf 11:8 wegzugehen. Nantes-Trainer Grégory Cojean reagierte mit seiner ersten Auszeit. Doch auch nach der Unterbrechung konnte das Team von Jaron Siewert seinen drei Tore Vorsprung bis kurz vor der Pause halten. Dann verkürzten die Franzosen nochmal um einen Treffer, sodass es mit einem 17:15 in die Halbzeit ging.
Kapitän Paul Drux betonte bereits im Vorfeld der Partie, dass man mit den Franzosen noch eine Rechnung offen hätte. Denn 2022 war es der HBC Nantes, der im Achtelfinale der European League die Titelträume der Berliner beendete. Zwei Jahre später wollten sich die Füchse als amtierender Sieger des Wettbewerbs revanchieren und ihre Chancen auf die Titelverteidigung weiter erhöhen. Dementsprechend motiviert kamen sie aus der Kabine und stellten durch av Teigum und Andersson schnell auf 19:15.
Nach einem zwischenzeitlichen 19:18 konnten die Berliner ihre Führung wieder komfortabler gestalten. Lasse Andersson erzielte in dieser Phase mit seiner Wurfgewalt aus dem Rückraum wichtige Treffer. Beim Spielstand von 26:21 nahm Grégory Cojean seine zweite Auszeit. Nantes schaffte es anschließend durch Minne und Maqueda wieder auf zwei Tore heranzukommen (28:26). Als die Gäste auf einen Treffer verkürzten, sah sich Jaron Siewert dazu gezwungen, von seinem zweiten Time-out Gebrauch zu machen.
Der Gastgeber blieb in der Folge im Angriff weiterhin oft erfolgreich, fand aber zu häufig nicht mehr den Zugriff in der Abwehr, weshalb die Partie bis in die Crunchtime spannend blieb. In dieser scheiterte erst Hans Lindberg und dann Mathias Gidsel an HBC-Torwart Ignacio Biosca, sodass die Gäste das Spiel durch Minne und Bos tatsächlich drehten (31:33). Kurz vor Schluss gelang den Füchsen durch Fabian Wiede und Tim Freihöfer noch die Aufholjagd zum 33:33 Unentschieden.
Nach dem Remis heute steht für die Berliner vor dem Rückspiel in Nantes am kommenden Dienstag noch eine Auswärtsfahrt in der LIQUI MOLY HBL an. Die Mannschaft von Jaron Siewert bestreitet am Samstagabend in der Rothenbach-Halle die Partie gegen die MT Melsungen. Anwurf ist um 20:30 Uhr (live auf Dyn). Dyn – MT Melsungen – Füchse Berlin
Füchse Berlin – HBC Nantes 33:33 (17:15)
Füchse Berlin: Milosavljev (16 Paraden), Kireev ; Wiede (2), Darj, Tollbring, Andersson (7), Lindberg (2/2), Gidsel (9), Freihöfer (5), Langhoff, Sauter, av Teigum (2), Kopljar, Jacobs, Marsenic (4), Drux (2)
HBC Nantes: Pesic (2 Paraden), Biosca (12 Paraden), Briet, Minne (10), Maqueda (7), Bonnefond, Rivera (3), Calvacanti (1), Avelange-Demouge (4), Julien Bos (4), De La Breteche, Hoghielm, Toto (3), Monar (1), Odriozola, Favril
Trainer Jaron Siewert: „Ich finde, dass wir heute ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Bis ungefähr zur 48. Minute haben wir mit fünf Toren in Führung gelegen und konnten Nantes unter Druck setzen. Am Ende haben wir ein paar Fehler gemacht und einige Würfe gegen die gute Abwehr und einen starken Torhüter nicht verwandelt. Am Ende steht nun das Unentschieden, was, wenn man nur die letzten drei Minuten betrachtet auch eine Niederlage für uns hätte seien können. Wir wollen das Rückspiel in Nantes gewinnen und freuen uns auf die Begegnung.“
Kapitän Paul Drux: „Es ist ein Ergebnis, mit dem man nicht ganz zufrieden ist, wenn man sieht, dass wir einmal mit 26:21 geführt haben. Es sah dort gut aus für uns und wir haben gut gespielt. Deshalb habe ich das Gefühl, dass mehr drin war. Aber es ist noch nichts verloren. Dennoch wissen wir, wie schwer es ist, in Nantes zu spielen. Da hätte uns ein kleines Polster sicherlich gutgetan. Nichtsdestotrotz startet die Partie dort jetzt wieder von vorne.“
Mijajlo Marsenic: „Es ist sehr schade, weil wir zeitweise mit sechs Punkten im Plus waren. Meiner Meinung nach hätten wir in diesen Momenten viel cleverer sein müssen, und ich weiß nicht, warum wir es heute Abend nicht geschafft haben, zu gewinnen. Vielleicht waren wir ein wenig müde und haben dadurch einige Fehler gemacht. Eine Mannschaft wie Nantes mit ihrer Qualität nutzt diese Situation und bestraft uns. Das Ergebnis ist nicht das, was wir wollten, aber wir geben nicht auf und freuen uns auf nächsten Dienstag.“
Nantes Trainer Grégory Cojean: „Es war ein hartes Spiel, so wie ich es erwartet hatte. Das Wichtigste für uns war es, die Chancen für das Rückspiel so hoch wie möglich zu halten. Das ist uns gelungen. Aber noch ist lange nichts gewonnen. Wir werden mit vollem Fokus in das Rückspiel am nächsten Dienstag gehen.“
Ignacio García Biosca: „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden würde, es ist immer schwierig, hier in Berlin zu gewinnen. Auch wenn wir vielleicht unser bestes Spiel gemacht haben, ist es ein gutes Ergebnis für uns, mit einem Unentschieden zurück nach Nantes zu fahren. Wir müssen jetzt noch mehr kämpfen und besser spielen, um das Final 4 zu erreichen.“
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