30.04.2024 , 21:20:00 Uhr - Spielbericht - rs
Die Anfangsphase gestaltete sich ähnlich ausgeglichen und temporeich wie beim Hinspiel vor einer Woche in Berlin. Bei den Füchsen war nach der Auswärtsniederlage in Melsungen am vergangenen Samstag nichts von einer Verunsicherung zu spüren. Max Darj erzielte den Führungstreffer. Nantes Aymeric Minne hatte prompt die Antwort. Nach vier Minuten stand es bereits 3:3. Danach konnten sich die Berliner durch starke Paraden von Milosavljev und Toren von Andersson und Lindberg erstmals auf plus zwei absetzen (3:5).
Mit dem verletzten Nils Lichtlein fehlte den Hauptstädtern weiterhin eine wichtige Komponente ihres Angriffsspiels. Dazu musste die Mannschaft auch noch ohne den an der Hand verletzten Mijajlo Marsenic auskommen. Trotz der Ausfälle behielt das Team von Jaron Siewert in den folgenden Minuten weiter die Oberhand und konnte die Führung weiter ausbauen. Beim Spielstand von 5:9 nach 12 gespielten Minuten reagierte HBC-Trainer Grégory Cojean mit seiner ersten Auszeit.
Die Unterbrechung änderte am Spielgeschehen zunächst wenig. Erst eine zwei Minuten Zeitstrafe für Fabian Wiede in der 17. Spielminute nutze der Gastgeber, um auf 10:12 zu verkürzen. Aber dank des weiter sehr gut aufgelegten Dejan Milosavljev stellten die Gäste ihren Vorsprung schnell wieder her (10:14). In der Schlussphase der ersten Hälfte dominierten ebenfalls die Füchse und behaupteten ihre Führung. Erst in den letzten Minuten vor der Halbzeit schafften es die Franzosen durch zwei Tore von Avelange-Demouge noch einmal näher heranzukommen. Mit einem Zwischenstand von 16:18 ging es in die Pause.
Der zweite Durchgang begann ähnlich rasant wie der erste. Die Berliner kontrollierten weiter die Partie und stellten in der 34. Minute durch Darj wieder auf plus drei (17:20). Der formstarke Gastgeber rannte, frenetisch angefeuert von seinen Fans, weiter an. Doch die Überlegenheit der Füchse hatte Bestand. Milosavljev präsentierte sich auch in der zweiten Hälfte in bestechender Tagesform und Lasse Andersson, Max Darj und Fabian Wiede brachten die Gäste mit 22:27 in Front. Dies zwang Grégory Cojean zu seinem zweiten Time-out (45‘). In der Folge schafften es die Hauptstädter, diesen Vorsprung zu halten.
Dann brachen die letzten zehn Minuten des Spiels an, in denen die Mannschaft von Jaron Siewert in den vergangenen Partien mehrmals ihre Führung noch aus der Hand gab. Für die Füchse ist das Weiterkommen in der European League nach dem Aus im REWE Final4 und der verpassten Chance auf die deutsche Meisterschaft, die letzte Möglichkeit auf einen Titel in dieser Saison. Dementsprechend motiviert warfen sie in der Schlussphase alles rein, was sie hatten. Nantes startete jedoch besser und kam durch zwei Treffer von Aymeric Minne auf 27:30 heran (53‘). Die Berliner ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und nutzten zwei Steals in der Defensive und schnelle Tempogegenstöße von Andersson und Langhoff, um wieder auf fünf Tore davonzuziehen. In den letzten Minuten ließen sie nichts mehr anbrennen und krönten ihre starke Leistung mit einem 30:37 Sieg.
Damit ziehen die Füchse als Titelverteidiger erneut ins EHF European League Final4 ein, das am 25. und 26. Mai 2024 erstmals in der Barclays Arena in Hamburg ausgetragen wird. Tickets für das Final4 im Füchse-Fanblock inklusive Fanshirt sind für 190 Euro im PK1 (Unterrang) und 90 Euro im PK3 (Oberrang) bereits im Ticketshop erhältlich: Tickets | EHF Final4
HBC Nantes – Füchse Berlin 30:37 (16:18)
Füchse Berlin: Milosavljev (13 Paraden), Kireev; Wiede (3), Darj (8), Tollbring (1), Andersson (9), Lindberg (9/5), Gidsel (5), Freihöfer (1), Langhoff (1), av Teigum, Kopljar, Jacobs, Drux
HBC Nantes: Pesic (2 Paraden), Biosca (1 Parade), Briet (3), Minne (5), Maqueda (2), Rivera Folch (5/2), Calvacanti (1), Avelange-Demouge (3), Damatrin (3), Julien Bos (2), De La Breteche (1), Hoghielm, Toto (2), Monar (1), Odriozola (2), Simonnet
Trainer Jaron Siewert: „Wir sind über die ganzen sechzig Minuten die spielbestimmende und bessere Mannschaft. Wir können uns in der ersten Halbzeit schon auf fünf Tore absetzen, dann machen wir ein paar Fehler, davon lebt Nantes. In der zweiten Halbzeit sind wir weiter spielbestimmende Mannschaft, halten die ganze Zeit die drei, vier Tore Unterschied und belohnen uns für einen Mega-Fight. Jeder einzelne in der Mannschaft hat heute seinen Beitrag mit dazu geleistet, in dieser Atmosphäre zu bestehen. Über weite Strecken auch wie im Hinspiel 22 Tore in 45 Minuten nur zuzulassen gegen so eine angriffsstarke Mannschaft, nötigt mir allen Respekt ab. Max Darj – Megafighter, der vorne im Angriff die Dinger reingemacht hat. Hans Lindberg, Lasse Andersson, Mathias Gidsel sollen nicht unerwähnt bleiben, und Fabian Wiede heute auch mit spielentscheidenden Akzenten. Entscheidend war unsere Abwehr, dadurch sind wir ins Tempospiel gekommen und konnten immer wieder Nadelstiche setzen. Wir sind megahappy, jetzt im Final4 zu sein.“
Fabian Wiede: „Es war, wie man gesehen hat, heute ein absolut geiles Spiel von uns. Wir haben von Anfang an gezeigt, wie viel Energie wir reingesteckt haben, dass wir unbedingt ins Final4 wollten. Man hat gesehen, dass jeder Einzelne auf der Bank und auf der Platte alles gegeben hat, vor so einer extrem krassen Kulisse dagegenzuhalten und das Spiel hier zu dominieren, war unglaublich.
Dejan Milosavljev: „Ich bin extrem stolz auf unsere Mannschaft. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute sehr gut gespielt, und das nach zuletzt drei Niederlagen und zwei Unentschieden. Es war ein großes Spiel von uns und ich hoffe, wir gehen jetzt auch in der Bundesliga weiter unseren Weg.“
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