05.05.2024 , 15:46:00 Uhr - Spielbericht - rs
Die Füchse nahmen die Euphorie nach dem Sieg gegen Nantes in der EHF European League und dem damit verbundenen Einzug ins Final4 mit in die Anfangsphase. Mathias Gidsel erzielte das 1:0 und auf der anderen Seite parierte Milosavljev den Gegenstoß von Vidarsson. Beim Gastgeber konnte Nils Lichtlein nach überstandener Adduktorenverletzung von Beginn an sein Comeback feiern. Mijajlo Marsenic musste aufgrund seiner Handverletzung weiterhin pausieren.
Nach fünf gespielten Minuten konnten sich die Berliner durch die Treffer von Hans Lindberg und Max Darj erstmals mit zwei Toren absetzen (3:1). In der Folge kassierte Darj die erste Zwei-Minuten-Zeitstrafe, die Gummersbach nutzte, um durch Blohme und Vidarsson wieder auszugleichen (3:3). Anschließend übernahm der Gastgeber wieder das Zepter. Dejan Milosavljev entschärfte weitere Würfe der Gäste und in der Offensive stellte das dänische Trio Lindberg, Gidsel und Andersson auf plus drei (7:4).
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte behaupteten die Füchse diesen Vorsprung. Beim Spielstand von 13:9 reagierte VfL-Trainer Guðjón Valur Sigurðsson in der 27. Minute mit seiner ersten Auszeit. Sein Team scheiterte aber auch in den letzten Minuten vor der Halbzeit an Milosavljev, der im ersten Durchgang 37 % aller Würfe parierte. Im Angriff präsentierten sich die Berliner weiter effektiv. So ging es mit einer 16:12 Führung in die Pause.
Die Füchse zeigten sich in zu Beginn der zweiten Hälfte nicht mehr so treffsicher wie zuvor und leisteten sich einige Fehlpässe in der Offensive. Gummersbach konnte daraus zunächst kaum Profit schlagen, da der Tabellensechste selbst zu viele technische Fehler machte. Erst nach dem zweiten Time-out von Guðjón Valur Sigurðsson in der 41. Spielminute schaffte es der VfL durch Horzen, Schluroff und Kodrin auf 21:20 zu verkürzen. Dies zwang Jaron Siewert wiederum zu seiner zweiten Auszeit. Danach bauten die Hauptstädter die Führung durch zwei Siebenmetertreffer von Hans Lindberg wieder aus (23:20).
Die Gäste ließen sich davon aber nicht abschütteln und erwiesen sich als der erwartet unangenehme Gegner. Die Mannschaft von Trainer Guðjón Valur Sigurðsson war seit sechs Spielen ungeschlagen und konnte bereits im Hinspiel gegen die Berliner einen Punkt in der heimischen Halle behalten. Torhüter Daniel Rebmann zeichnete sich durch einige starke Paraden aus und in der Offensive gelang ihnen ein 4:0 Lauf, der in ihrem ersten Führungstreffer endete (23:24).
Lindberg eröffnete die spannende Schlussphase in der 53. Spielminute mit einem weiteren Tor von der Siebenmeterlinie zum 24:24 Ausgleich. Die Füchse behielten in der Crunch-Time die Nerven und setzten sich durch Gidsel auf 28:25 ab. Mit seinem siebten Treffer in dieser Partie stellte Mathias Gidsel damit den Rekord des Koreaners Kyung-Shin Yoon, der 2000/01 248 Feldtore erzielte, ein. Die Berliner ließen danach nichts mehr anbrennen und gewannen am Ende mit 29:26.
Nach dem Sieg heute verabschieden sich die Füchse erst einmal in die Länderspielpause. Das nächste Spiel in der LIQUI MOLY HBL bestreiten die Berliner am 18.05.24. Dann tritt die Mannschaft auswärts beim TSV Hannover-Burgdorf an (19 Uhr live auf Dyn). Anschließend steht für das Team von Jaron Siewert das EHF European League Final4 an, welches am 25. und 26. Mai 2024 erstmals in der Barclays Arena in Hamburg ausgetragen wird. Tickets für das Final4 im Füchse-Fanblock inklusive Fanshirt sind für 190 Euro im PK1 (Unterrang) und 90 Euro im PK3 (Oberrang) im Ticketshop erhältlich: Tickets | EHF Final4
Füchse Berlin – VfL Gummersbach 29:26 (16:12)
Füchse Berlin: Milosavljev (10 Paraden), Kireev; Wiede (2), Darj (3), Tollbring, Andersson (5), Lichtlein, Lindberg (10/8), Gidsel (7), Freihöfer (1), Langhoff, av Teigum, Kopljar (1), Jacobs, Drux
VfL Gummersbach: Rebmann (9 Paraden), Ivanisevic (2 Paraden); Vidarsson (1), Kodrin (1), Vujovic (2/2), Köster (4), Blohme (1), Oskarsson (1), Häseler, Schluroff (2), Tskhovrebadze (5), Mappes (2), Pregler (1), Horzen (6), Kiesler, Zeman
Trainer Jaron Siewert: „Wir sind extrem happy, nach dem harten Fight heute die zwei Punkte halten zu können. In der ersten Halbzeit läuft viel gut, die Abwehr steht gut, es gab ein, zwei Situationen, die wir nicht so gut verteidigt haben. Diese vier Tore Vorsprung zur Halbzeit waren leistungsgerecht. Wir sind auch gut in die zweite Hälfte reingekommen, haben die Chance genutzt, auf plus fünf zu gehen, was mehr Ruhe und Sicherheit ins Spiel gebracht hätte. Horzen vorne am Kreis hat uns dann ein paar Probleme bereitet, und wir haben auch nicht mehr so gut die Torhüter-Block-Situation hinbekommen. Dann ging es relativ schnell, dass wir mit einem hinten liegen. Am Ende haben wir die Phase, wo es nicht so gut lief, gut überstanden und wichtige zwei Punkte gegen Gummersbach geholt, eine Mannschaft, die sich auch für Europa qualifizieren möchte. Wir haben einen großen Schritt Richtung Champions League Qualifikation gemacht.“
Vorstand Sport Stefan Kretzschmar: „Wir sind wahnsinnig zufrieden mit diesen zwei Punkten. Gummersbach spielt eine überragende Saison und ist für mich eine der absolut positiven Überraschungen der Bundesliga. Ein Kader, der sehr intelligent zusammengestellt ist, stark verteidigen kann und mit sehr viel Leidenschaft agiert. Mit unserem Spiel sind wir zufrieden, wie wir die Chancen herausgespielt haben, obwohl wir zwischenzeitlich auch viele freie Würfe vergeben haben. Am Ende muss man sagen, dass Mathias Gidsel einmal mehr den Unterschied gemacht hat. Er agiert sehr clever und handballerisch unheimlich effektiv. Wir haben diese zwei Punkte unbedingt gebraucht und waren uns bewusst, dass es einen harten Fight geben wird. Umso glücklicher sind wir, diese Aufgabe so gelöst zu haben.“
Hans Lindberg: „Wir haben eine sehr starke erste Halbzeit gespielt. In den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte verwerfen wir zu viele Chancen und lassen dadurch Gummersbach wieder herankommen. Aber danach machen wir einfach weiter und glauben an uns. Das hat uns sehr geholfen, die Partie am Ende zu gewinnen.“
Gummersbach Trainer Guðjón Valur Sigurðsson: „Glückwunsch an die Füchse zum verdienten Sieg. Wir hatten eine schwierige erste Halbzeit. Wir haben das ganze Spiel über gut gedeckt. Aber gegen eine Mannschaft mit einem überragenden Mathias Gidsel im Angriff kann man nicht alles verhindern. Ab dem 21:17 haben wir dann fast perfekte zehn Minuten hingelegt und schaffen es, in Führung zu gehen. Dann träumen wir natürlich vom Auswärtssieg. Die Füchse haben uns dann wieder in die Realität zurückgeholt und wieder einen Gang hochgeschaltet. Wir haben viel investiert und meine Jungs haben alles gegeben. Deshalb bin ich nicht unzufrieden. Ich hätte mir beim 23:24 nur gewünscht, dass wir etwas effektiver agiert hätten.“
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