21.11.2024 , 21:29:00 Uhr - Spielbericht - pst
Der Frust nach der herben Hinspiel-Niederlage vor exakt drei Wochen saß noch immer Tief, deshalb hatte sich die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert einiges vorgenommen. Aufgegangen ist dies vollends. Die Füchse Berlin haben am 8. Spieltag der Machineseeker EHF Champions League mit 38:29 (22:14) gegen Dinamo Bucuresti gewonnen. Es war der zweite Heimsieg seit der Rückkehr in die Königsklasse.
Vor 6444 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle glänzten vor allem Füchse-Torhüter Dejan Milosavljev mit elf Paraden sowie die besten Schützen Mathias Gidsel (sieben Tore), Lasse Andersson, Tim Freihöfer (beide 6) und Mijajlo Marsenic (5). Trotz kleiner Schwächephase in Halbzeit zwei, welche Erinnerungen an die beiden vergangenen Partien weckte, war es ein guter Auftritt. Dinamo-Coach David Davis Camara sagte nach dem Spiel: „Obwohl Berlin eine gute Verteidigung gespielt hat, war es ein katastrophales Spiel von unserer Seite.“
In der ersten Aktion der Partie scheiterte Berlins Mathias Gidsel noch an Bukarests Torhüter Vladimir Cupara, im Gegenzug traf André Gomes für Dinamo. Jenen konterte Mijajlo Marsenic mit einem sehr schönen Heber vom Kreis aus allerdings postwendend. Weil Dejan Milosavljev einen Wurf von Stanislav Kasparek abwehren konnte, erzielte Tim Freihöfer im Tempogegenstoß die erste Führung – 3:2 nach gut drei Minuten. Mit vier Paraden Milosavljevs in Folge sowie einer weiteren guten Abwehraktion zogen die Füchse immerhin drei Tore davon. Auf das leere gegnerische Tor traf der Heim-Keeper mit der Nummer 96 nur den Querbalken, wenig später stellte der dänische Olympiasieger Lasse Anderson mit zwei Treffern hintereinander die erste Fünf-Tore-Führung her. Nach etwa einer Viertelstunde erhöhte Tobias Reichmann auf 10:4 für die Gastgeber.
Und die Profis aus Deutschland hörten nicht auf, spielten in der lautstarken Max-Schmeling-Halle furios auf. In der 23. Minute markierte Gidsel das 15:7, zuvor zeigte Nils Lichtlein einmal mehr seine Durchsetzungskraft. Nach einem Steal in der Defensive trug sich auch Fabian Wiede in die Torschützenliste ein, ebenfalls ins leere Tor vollstreckte Gidsel darauffolgend gleich zweimal nacheinander, bei der Vollendung seiner Dreier-Folge stand Ionut Ciprian Iancu wieder zwischen den Pfosten der Rumänen. Mit dem Gang in die Kabine vollendete Andersson zum 22:14 für die Füchse.
Nach dem Seitenwechsel wurde Milosavljev schon wieder zum Spielverderber für einen Akteur aus Bukarest, Miklos Rosta scheiterte. Der serbische Landsmann des Torwarts, Marsenic, hob den Ball erneut sehenswert über den gegnerischen Schlussmann zum ersten Treffer in Durchgang zwei. In einer torarmen Phase rettete Milosavljev mit großer Bedeutung gegen den alleine auf ihn zulaufenden Ali Zeinelabedin. Im Anschluss hatte auch Freihöfer vom Siebenmeterstrich sowie Matthes Langhoff mit starkem Offensiv-Zweikampfverhalten Selbstvertrauen getankt.
Als Dinamo auf vier Treffer an die Füchse herankam, hatte Freihöfer mit einem Dreher von Linksaußen die passende Antwort. Dennoch blieben die Gäste aus der rumänischen Hauptstadt an den Berlinern dran. Mit den Anhängern im Fuchsbau im Rücken erhöhte Reichmann sechs Minuten vor dem Ende dennoch auf 33:27. Spätestens das vierte Marsenic-Tor zog der Mannschaft aus Bukarest den Stecker (28.). Das wiederholte Einbüßen einer deutlichen Führung vermieden die Füchse diesmal, sodass schlussendlich ein deutlicher 38:29-Heimerfolg zu Buche stand.
Bereits an diesem Sonntag steht das nächste Heimspiel für die Füchse an. In der DAIKIN Handball-Bundesliga empfangen die Füchse den TVB Stuttgart in der Max-Schmeling-Halle (16.30 Uhr, zum Ticketshop). Zuvor geht es bereits ab 13 Uhr beim Tag des Kinderhandballs rund.
Trainer Jaron Siewert: „Die erste Halbzeit war fast ein perfektes Spiel von uns gegen einen wirklich guten Gegner. Wir haben gesehen, wie wir uns im ersten Spiel gegen Bukarest schwer getan haben. Wir hatten von Anfang an viele Emotionen, vor allem in der Verteidigung. Das Ende der ersten Halbzeit war perfekt, der Beginn der zweiten Halbzeit war besser als in unseren letzten Spielen, wir waren konzentrierter und hatten bessere Chancen, haben sie aber nicht genutzt. Wir haben einige kritische Bälle nicht bekommen und haben Gegenangriffe und Tempogegenstöße bekommen. Dann war es ein enges Spiel, aber am Ende haben wir es viel besser überstanden als in den Spielen zuvor. Wir haben aus dieser Partie richtig Aufwind mitgenommen.“
Spieler Tim Freihöfer: „Die Stimmung in der Halle war heute super. Wir wollten zeigen, dass wir besser sind als im Hinspiel. Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, in der zweiten Halbzeit einige Chancen ausgelassen, aber nicht aufgegeben. Wir haben für die Punkte gekämpft und sie uns verdient.“
Füchse Berlin: Ludwig, Milosavljev (11 Paraden); Wiede (3), Darj, Štrlek, Andersson (6), Lichtlein (3), Gidsel (7), Freihöfer (6), Langhoff (4), Beneke, Herburger, av Teigum, Reichmann (4), Marsenic (5).
Dinamo Bucuresti: Cupara (6 Paraden), Iancu; Vujovic (6), Djukic (2), Ladefoged Blazejewicz, Negru, Thrastarson, Inoue Langaro (6), Gomes (1), Pascual Garcia (1), Kasparek (1), Rosta (6), Akimenko (5), Lumbroso, Zeinelabedin Ali (1), Militaru.
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