Kuno, das war ja ein relativ spontaner Einsatz. Seit wann wusstest du, dass du dabei bist?

Das wurde mir am Donnerstag davor gesagt, da hatten wir in der Schule eine „Toptalent-Besprechung", da kam Bob auf mich zu und meinte, dass ich Sonntag mit dabei sein darf.

Toptalent ... was?

Das ist ein Teil unserer Ausbildung, ich habe durch den Handball ja einige Ausfallzeiten in der Schule des SLZB. Um das auszugleichen, gibt es regelmäßig Gespräche mit Lehrern, inwiefern wir individuell nacharbeiten müssen, um eventuelle schulische Defizite auszugleichen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Was war das für ein Gefühl, als Bob dich „befördert" hat?

Ich war erstaunt auf jeden Fall! Natürlich habe ich mich total gefreut, war aber auch geschockt: Okay, jetzt darfst du bei den Großen mitmachen vor so vielen Leuten ... aber es war natürlich durchweg positiver Schock.

Wie hat dein Umfeld reagiert?

Die waren auch happy, haben mich zum Beispiel umarmt, gesagt „Glückwunsch", „viel Spaß", „mach mal ein Tor für uns" und so etwas. Es gab schon ein paar Kommentare.

Aus dem Tor ist zwar nichts geworden, aber du hast auch keine Fehler gemacht. War das die Hauptsache?

Also ich wollte natürlich schon zeigen, was ich kann und der Mannschaft eine Hilfe sein. Aber klar, das Gefühl, das man hat, wenn man das erste Mal vor so einer Kulisse spielt, ist einfach unvorhersehbar. Ich wollte mich natürlich vor allem nicht blamieren, weshalb ich auch keine Fehler machen wollte.

Du warst bei der Saisonvorbereitung bei einigen Spielen Teil der ersten Mannschaft, hast aber ansonsten nicht mit dem Profikader trainiert. War dir trotzdem klar, was wann, wie und wo gespielt wird?

Nicht immer zu hundert Prozent, aber Fabi Wiede hat mir dann auf der Bank erklärt, was ich zu tun habe. Das war natürlich super nett und hilfreich.

Du bist jetzt 17 Jahre alt. Sagen wir mal in zwei Jahren bist du fester Bestandteil des Profikaders. Wäre das was?

Das wäre natürlich unglaublich! Ich bin durch das eine Spiel am Sonntag zusätzlich motiviert worden, weiterhin alles zu geben. Ich spiele seit knapp zehn Jahren für die Füchse und ich möchte hier im Verein so weit kommen, wie es geht. Um am Ende auch etwas von dem zurückgeben zu können, was ich hier erhalten habe: Ausbildung, Schule und Handball auf Topniveau.