Halbfinalgegner am Freitag um 17 Uhr ist der amtierende U18-Europameister und U19-Weltmeister Frankreich, der Zweiter in Hauptrundengruppe II wurde. Somit bietet sich der DHB-Auswahl die große Chance auf Revanche, denn in gleicher Konstellation standen sich beide Teams bei der U18-EM in Kroatien vor zwei Jahren im Halbfinale gegenüber, als sich die Franzosen in einem wahren Thriller mit 39:38 nach Verlängerung durchgesetzt hatte. Gegen Serbien waren Luka Witzke (TuSem Essen) und Fin Backs (MT Melsungen) mit je sechs Treffern beste deutsche Werfer, überragend war aber erneut die Defensive - denn zum fünften Mal im fünften Spiel kassierte die DHB-Auswahl nicht mehr als 25 Treffer. Als bester Spieler wurde Torwart Leon Mehler (HC Empor Rostock) ausgezeichnet, der ein starker Rückhalt war.

„Ich bin unfassbar stolz und unglaublich glücklich nach dem Spiel. Der Halbfinaleinzug war unsere Hoffnung, nun ist es großartig, dass wir das geschafft haben. Aber wir wollen jetzt natürlich auch mehr und werden Vollgas gegen Frankreich geben", sagte Junioren-Bundestrainer André Haber, für den die Steigerung ab der 20. Minute der Schlüssel zum Sieg war: „In den ersten 15 Minuten haben wir zu viel verworfen, dann lief es im Angriff besser und auch in der Deckung haben wir sogar noch zugelegt. Auch der „Man of the Match" war zufrieden: „Wir haben es geschafft, das waren zwei ganz wichtige Punkte, jetzt wollen wir auch das Halbfinale gewinnen", sagte Torwart Leon Mehler.

In der finalen Hauptrundenpartie hatte die deutsche Mannschaft, die auf den rot-gesperrten Frederik Simak verzichten musste, anfangs einige Probleme, um ins Spiel zu kommen. Nach 13 Minuten standen erst zwei Treffer auf der Habenseite, Serbien führte 6:2. Erst eine Auszeit, der Torwartwechsel auf Mehler und ein kontinuierliches 7:6-Spiel im Angriff sorgten für den Weckruf: Nach 24 Minuten war beim 8:8 der Ausgleich geschafft, Justin Kurch vom SC Magdeburg sorgte rund eine Minute vor dem Seitenwechsel beim 13:12 für die erste deutsche Führung.

Nach der Pause erhöhte die DHB-Auswahl den Druck, setzte sich binnen vier Minuten ohne Gegentor auf 16:12 ab. Spätestens, als Jannik Schrader per Siebenmeter beim 20:14 in Minute 43 für die erste Sechs-Tore-Führung sorgte, war der Widerstand der Serben gebrochen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Trainer Nenad Maksic (Vater vom besten Werfer Aleksa Maksic) schon alle Auszeiten aufgebraucht - nachdem sein Team halbzeit-übergreifend nur zwei Tore in 19 Minuten erzielt hatte. Auch ein Beleg für die wiederum herausragende deutsche Defensive. Obwohl die Messe frühzeitig gelesen war, spielte die DHB-Auswahl hochkonzentriert und motiviert weiter, beim 30:20 war der erste Zehn-Tore-Vorsprung erreicht, am Ende betrug die Differenz zwölf Treffer.

Deutschland - Serbien in Celje 32:20 (14:12)
Boieck, Mehler; Witzke 6, Ignatow 3, Backs 6, Matthes 2, Schrader 3, Stutzke 2, Kister, Kurch 3, Thiele 2, Klein, Schreiber 3, Michel, Neuhaus 2