Als die Schlusssirene in Leipzig ertönte, brachen alle Dämme. Die Herbstmeisterschaft war den Jungfüchsen nach dem 35:29-Auswärtserfolg bei der Zweitvertretung des SC DHfK nicht mehr zu nehmen. Die Spieler lagen sich in den Armen, der Staff bejubelte sich selbst und die starke Truppe und die Heimfahrt über wurde gefeiert. Nach 14 von 15 Hinrunden-Spielen in der 3. Liga Nord-Ost können die Füchse Berlin II dank vierer Punkte Vorsprung auf den Aufstiegsaspiranten MTV Braunschweig bereits jetzt vor dem Jahreswechsel nicht mehr von Platz eins gestoßen werden. Lediglich eine Niederlage musste die U23 hinnehmen. Dies war eine 23:40-Klatsche beim HC Eintracht Hildesheim am 2. Spieltag Ende August. Seit November hat die Mannschaft also alle zwölf Partien ausnahmslos gewonnen und sich die Herbstmeisterschaft redlich verdient.
Eine kompakte, sowie stabile Abwehr, exzellentes Tempospiel, die nötige Reife in Drucksituationen und der gewisse Spielwitz sorgten dafür, dass FUX2 jubeln durfte. Es ist eine hervorragende Truppe, die sich als zuverlässiger Unterbau erweist. Nicht nur, dass der eigene Erfolg groß ist, auch das Berlin-Potsdam-Konstrukt profitiert von den talentierten Jungfüchsen. Mit Kapitän Lauro Pichiri, der mittlerweile seinen ersten Profi-Vertrag unterschrieb, Jonas und Gabriel Kofler, Felix Bernkop-Schnürch, Pius Joppich, Tim Schröder und William Reichardt halfen einige Jungs bereits bei den Berliner Profis aus. Schröder und Reichardt wurden zudem mit einem Zweitspielrecht für den Kooperationspartner 1. VfL Potsdam ausgestattet, sodass sie in der zweiten Liga wichtige Erfahrungen sammeln. So auch Linksaußen Jan Grüner, der mit bislang 99 Toren Zweiter der Drittliga-Nordost-Schützenliste ist.
An diesem Sonntag, 14. Dezember, steht noch das letzte Hinrundenspiel an. Ab 16 Uhr ist der TSV Altenholz zu Gast in der Lilli-Henoch-Halle.
Trainer Kenji Hövels: „Die Herbstmeisterschaft freut mich sehr, vor allem weil sie zeigt, wie gut sich unsere jungen Spieler entwickeln. Nach der Niederlage in Hildesheim sind wir in einen Flow gekommen. Die Mannschaft hat das wirklich herausragend gut gemacht. Der wahre Erfolg ist aber, dass Talente wie Lauro Pichiri oder William Reichhardt sich für Einsätze in unseren Profimannschaften empfehlen. Genau dafür arbeiten wir. Gleichzeitig wissen wir, dass es die Rückrunde dadurch sportlich schwieriger für uns machen wird – aber das nehmen wir bewusst in Kauf. Entwicklung steht bei uns über Tabellenplätzen.“
Trainer Hövels wechselt in die zweite Liga
Dass ein Team nicht nur aus Spielern besteht, beweist sich auch bei den Füchsen Berlin II. Im Coach-Gespann zwischen Kenji Hövels und Per Kohnagel funktioniert es super. Als FUX2-Chefcoach hat Hövels derweil den einen oder anderen Interessenten auf den Zettel gerufen. Nun ist klar, dass er die Füchse nach sechseinhalb Jahren Übungsleitertätigkeit verlassen wird. Der ehemalige Jungfuchs, der mit den Berlinern als Spieler dreimal Deutscher Jugendmeister wurde, schließt sich mit sofortiger Wirkung dem Zweitligisten TUSEM Essen an. Der Tabellen-16. hat seinen Cheftrainer Daniel Haase entlassen und vertraut bis mindestens 2028 auf die Qualitäten des Herbstmeister-Coachs. Es wird Hövels erste Trainerstation im Profibereich, die Füchse Berlin legen dem langjährigen Vereinsmitglied keine Steine in den Weg, damit er die nächsten Schritte in der eigenen Entwicklung gehen kann.
Dadurch entsteht aber auch eine kleine Rochade bei den Jungfüchsen. Kohnagel übernimmt die zweite Mannschaft federführend, während Geschäftsführer Bob Hanning von ihm die A-Jugend übernimmt.
Geschäftsführer Bob Hanning: „Kenji hat in vielen Jahren als Spieler und als Trainer diesen Verein gerade im Nachwuchs mitgeprägt. Er war als Spieler Kapitän und als Trainer Vorbild. Jetzt geht er konsequent seinen nächsten Schritt. Wir wünschen ihm dabei alles Gute und gratulieren den TUSEM Essen zu seiner Wahl.“
Kenji Hövels: „Ich möchte den Füchsen Berlin für die vergangenen sechseinhalb Jahre danken sowie allen Wegbegleitern, insbesondere Bob. In Füchse Town konnte ich mich entwickeln und von den Besten lernen. Die Zeit hat mich geprägt und ich bin stolz, Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein. Das stetige Vertrauen und die tollen Bedingungen haben mich immer vorangetrieben. Dass ich nun aus Berlin weggehe, ist für mich ein sehr emotionaler Moment. Ich blicke voller Freude zurück und möchte keine Sekunde missen. Gleichermaßen freue ich mich, dass die Füchse meinen nächsten Schritt ermöglichen. Das ist mitten in der Saison nicht selbstverständlich.“