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Füchse BerlinFüchse Berlin
18.01.2016|Information|handball-world

Deutsche Mannschaft dreht das Spiel und gewinnt bei der EM gegen Schweden

Es war eine erste Halbzeit, die den deutschen Fans einiges abverlangte. Dem DHB-Team gelang in den ersten dreißig Minuten wenig. Zwischen der 18. und der 28. Spielminute war nur ein deutscher Treffer zu notieren. Schweden machte mehr aus den eigenen Mitteln und nutzte die gegnerischen Fehler einigermaßen konsequent zum 13:17-Pausenstand. Eine deutliche Steigerung folgte, nach 35 Minuten war das 18:18 geschafft. Andreas Wolff (13/31) ermöglichte dem DHB-Team danach vollends die Wende. Das Duell blieb aber auch nach dem 26:22 spannend. Schweden kämpfte sich noch auf 27:26 heran. Mit dem Sieg im Rücken geht es am Mittwoch gegen Slowenien, das heute gegen Spanien den ersten Zähler errungen hat.

In den ersten beiden Spielminuten fiel kein Treffer, dann rief Niclas Ekberg erstmals die schwedischen Fans auf den Plan, als er im Gegenstoß auf 1:0 stellte. Die deutschen Fans machten sich kurz darauf bemerkbar, als Rune Dahmke den Ausgleich erzielte. Nach dreieinhalb Minuten hieß es dann aber bereits 1:3 für das Tre-Kronor-Team. Die deutsche Mannschaft hatte, wie schon phasenweise im Auftaktspiel gegen Spanien, überhastet abgeschlossen und war bestraft worden. Auf schwedischer Seite drehte dabei Routinier Johan Jakobsson auf, der nach fünf Minuten beim Stand von 3:5 die schwedische Zwei-Tore-Führung konservierte. Deutschland lief zu Beginn hinterher. 

In stimmungsvoller Atmosphäre war die deutsche Abwehr zu passiv, bekam nur selten Zugriff auf die konsequent und selbstbewusst vorgetragenen Angriffe der Skandinavier und mühte sich in der eigenen Offensive gegen die spanisch anmutende offensive 6:0-Formation der Lindgren/Olsson-Sieben. Auch im Rückzug wirkte das deutsche Spiel etwas unkoordiniert, Rune Dahmke und Steffen Weinhold rasselten zusammen, der junge Linksaußen blieb liegen, konnte aber weiterspielen. Dagur Sigurdsson reagierte nach zehn Minuten mit einer Umstellung der Defensive, der Kieler Linksaußen sollte Jakobsson unter Kontrolle bringen. Der Flensburger sorgte jedoch prompt für das 5:8. 

Aus dem Rückraum gelang dem DHB-Team bislang kaum etwas. Spielideen über außen oder einen zweiten Mann am Kreis fehlten. Die Abwehr konnte zwar nach der Einwechslung von Andreas Wolff zulegen, nach einem Ballgewinn und dem 8:9 blieb es aber ein zähes Ringen um den Anschlusstreffer. Die zweite Möglichkeit machte die Mannschaft mit einer überhasteten Aktion selbst zunichte, Ekberg antwortete mit einem Konter. Den dritten Versuch nutzte Steffen Fäth dann aber zum 10:10, wobei nun Niclas Pieczkowski und Fabian Wiede für Dissinger und Weinhold auf der Platte standen. Doch auf die von Nilsson gegen Reichmann clever erwirkte Zeitstrafe folgte ein Wechselfehler der Deutschen. 

Nach 20 Minuten ging es somit beim Stand von 10:11 mit vier gegen sechs Schweden weiter, die dies zum 10:13 nutzten. Die deutsche Mannschaft hatte es versäumt, etwas aus den vergebenen Angriffen der Schweden zu machen und fiel in der Deckung zudem in die Fehler der Anfangsphase zurück. Dagur Sigurdsson legte die Auszeit. Die schien aber nichts zu bewirken, denn Viktor Östlund stellte nach 26 Minuten auf 11:15 und Mattias Andersson brachte gegen Dahmke und Lemke, im Nachsetzen, eine Doppelparade. Binnen zehn Minuten war dem deutschen Team nur ein Treffer gelungen. Immerhin forderte Pekeler noch einen Strafwurf, Reichmann warf aber über das Tor. 

In der Kabine musste die deutsche Mannschaft beim Stand von 13:17 den Reset-Knopf finden, um fokussiert in die zweite Halbzeit zu gehen und endlich ihr Spiel aufzuziehen. Dagur Sigurdsson hatte in der ersten Halbzeit viel probiert, aber den Schlüssel noch nicht gefunden. In der jetzt neu formierten 4:2-Abwehr gab es zudem ein Missverständnis zwischen Rune Dahmke und Tobias Reichmann, am Ende war Lukas Nilsson frei durch und sorgte für das 14:18. Der sechsten Parade von Andreas Wolff und einem Schrittfehler von Johan Jakobsson war es zu verdanken, dass die Sigurdsson-Sieben aber allmählich Sicherheit zu gewinnen schien. Weinhold verkürzte auf 17:18. 

Nach 35 Minuten lag die Mannschaft dank einer zupackenden Abwehr und eines verbesserten Offensivspiels in Schlagdistanz. Tobias Reichmanns 18:18 zwang Schweden in die Auszeit. Der überragend agierende 19-jährige Lukas Nilsson kostete weiterhin viele Nerven, der 8:3-Lauf zum 21:20 (42.) zeugte aber von einer Wende, die Andreas Wolff mit klasse Reflexen und einer 45-Prozent-Quote ermöglicht hatte. Auf einmal gelang dem deutschen Team alles, Fabian Wiedes Hüftwurf zum 24:20 forderte eine neuerliche Unterbrechung durch schwedische Landslag. Doch statt dass Lukas Nilsson auf 26:23 verkürzte, war nach 49 Minuten abermals Wolff zur Stelle. 

Appelgren kam für Andersson. Fredrik Petersen steuerte nun das Spiel, Östlund ersetzte Nilsson. Das fruchtete. Jakobsson sorgte nach 55 Minuten für das 27:25 und zog gegen Dahmke die Zeitstrafe. Dagur Sigurdsson besprach in der Auszeit den folgenden Angriff mit Fäth als sechstem Feldspieler, aber die Versuche schlugen fehl. Danach beging Jakobsson ein klares Stürmerfoul, Dissinger wurde hinausgestellt. Den fälligen Strafwurf nutzte Petersen zum 27:26. Die Zeit verrann, ohne dass sich an dem Spielstand etwas änderte, Lemke vergab im Gegenstoß den Big Point. Jesper Nielsen kam neun Sekunden vor Schluss als siebter Feldspieler, aber Lukas Nilssons Fehlwurf ließ das DHB-Team jubeln. 

Torschützen: Reichmann (9), Weinhold (5),Dahmke (4), Fäth (3), Wiede (2), Dissinger (1), Lemke (1), Kolbacher (1), Pekeler (1)




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