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Füchse Berlin
04.07.2007|Information|André Tzschaschel - handball-world.com

Vom Nil an die Spree – El Fakharany ist der erste Ägypter in der Bundesliga

Mit der Verpflichtung des ägyptischen Nationalspielers Hany El Fakharany haben die Füchse Berlin Neuland betreten. Aus der ägyptischen Nationalmannschaft, die Jörn-Uwe Lommel zwei Jahre als Trainer begleitete, kommt somit der erste Spieler in die „stärkste Liga der Welt“. Doch diese Verpflichtung war für alle Seiten ein Kraftakt. Denn einige der bisherigen Ausflüge von ägyptischen Spielern nach Spanien oder Frankreich sind in der Vergangenheit gescheitert, allerdings handelte es sich hier meist um Spieler aus der zweiten Reihe. Aber – In der Folge ist der ägyptische Verband äußerst vorsichtig geworden.

Der 29-jährige Ägypter El Fakharany spielte seit 2001 bei Al Ahly, einem der beiden großen Vereine im Land am Nil. Er hat für die ägyptische Nationalmannschaft alle großen Turniere der letzten Jahre mitgespielt (173 A-Länderspiele). Gerade durch seine effiziente Abwehrarbeit zeichnet sich der 1,97m große und 103 kg schwere Fakharany besonders aus. Sowohl bei der Weltmeisterschaft 2005 (5 Steals, 5 Blocks) als auch 2007 (3 Steals, 15 Blocks) in Deutschland war er der beste Defensivspieler seines Teams. Nach Hussein Zaky, der bei seinem Wechsel zu Ciudad Real erst 23 Jahre alt war, ist er erst der zweite Spitzenspieler, der nach Europa wechselt.

„Das war der schwierigste Transfer, den ich je in meiner Laufbahn gemacht habe“ kommentierte Füchse-Manager Bob Hanning folgerichtig den Wechsel von Fakharany. Dieser Wechsel vom Nil an die Spree war nicht zuletzt auch ein Politikum. Immerhin heißt der Präsident des ägyptischen Handballverbandes Dr. Hassan Moustafa. Moustafa bekleidet auch das Amt des Präsidenten des Internationalen Handballverbandes (IHF). Der zunehmende Erfolg des ägyptischen Teams und der hohe Stellenwert, den der Handballsport in Ägypten genießt, machen die Ausgangslage nicht leichter. Immerhin gewann Jörn-Uwe Lommel 2004 mit dem Nationalteam die Afrika-Meisterschaft.

Den Grund, warum bislang kein Ägypter in der Bundesliga spielte, bringt Trainer Lommel auf den Punkt: „Persönliche Bindung: Die Jungs kennen das Konkurrenzverhalten nicht, welches bei uns herrscht“. Auch Bob Hanning hat sich in seiner Zeit als HSV-Coach die Zähne daran ausgebissen - seine Versuche, einen Ägypter in die Hansestadt zu holen schlugen fehl. Trotz des Vertrauensvorschusses aufgrund der Person Lommel war es ein weiter Weg bis zur Unterschrift von Fakharany. Nicht ohne Grund konnte das ägyptische Nationalteam beim Bundesligacup im August 2006 bereits einmal Berliner Luft schnuppern. Aber erst seitdem die Füchse dann klaren Kurs auf das Handballoberhaus nahmen, intensivierten sich die Bemühungen um eine Verstärkung vom Nil.

Imagegewinn für die Füchse – Al Jazeera als Interessent

Das Ergebnis ist seit dem 19. Juni 2007 ein Einjahres-Vertrag. Beide Seiten sehen den Wechsel El Fakharanys vom ägyptischen Club Al Ahly nach Berlin als große Herausforderung. Eine Ablöse ist nach Informationen der Füchse Berlin nicht geflossen. Bei finanziellen Experimenten hätten die Hauptstädter nicht mithalten können. Bob Hanning sieht es als „riesigen Imagegewinn für die Füchse“ und fügt hinzu: „Andere holen Spieler, wir verstärken uns!“. Sportlich wird der neue Mann das Team vor allem in der Defensive in der Rolle als zentraler Abwehrspieler – was Fakharany auch im Nationalteam spielt - verstärken. Zusätzlich bekommt Andrius Stelmokas eine starke Ergänzung am Kreis. So soll eine hohe Qualität auf diesen Positionen in der ganzen Saison gewährleistet werden. Für den Anspruch, ein Publikumsliebling zu werden, ist der gläubige Moslem zu bescheiden, doch er ist ein „sehr charkterstarker und klar strukturierter Spieler-Typ“, sagt Lommel.

Den kommenden Aufgaben stellt sich der Neu-Erstligist gut vorbereitet - „Wir haben bereits Kontakt zum ägyptischen Botschafter hergestellt“, sagt Bob Hanning. Auch kulturell versucht der neue Arbeitgeber Hany El Fakharany bestmöglich zu unterstützen, neben der englischen Sprache, die Fakharany beherrscht, wird er Deutschunterricht bekommen. Nachdem er am 20. Juni noch in Kairo seiner Frau das „Ja-Wort“ gegeben hat, wird er bis zum Trainingsauftakt am 02. Juli in Berlin erwartet. Einen weiteren unschätzbaren Vorteil bietet der Transfer aus medialer Sicht für die Füchse und die Handball-Bundesliga: Der stark im Handball engagierte arabische TV-Sender Al Jazeera wird wohl die Füchse Spiele alle live übertragen.




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