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13.04.2014|Information|hw

Füchse sichern sich ersten Titel der Vereinsgeschichte - DHB-Pokalsieger 2014

Der DHB-Pokalsieger 2014 kommt aus der Hauptstadt: In einem hochspannenden und intensiven Finale besiegten die Füchse Berlin die SG Flensburg-Handewitt mit 22:21 (11:11). Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Nach einem guten Start der Flensburger, die zwischenzeitlich mit fünf Toren führten, kamen die Füchse auch dank Silvio Heinevetter immer besser in die Partie und konnten in der zweiten Halbzeit ihre knappe Führung bis zum Ende verteidigen. Bester Torschütze war Konstantin Igropulo mit neun Treffern, der auch bester Werfer des Final Fours wurde.

Flensburg erwischte den besseren Start in die Partie. Zwar setzte Holger Glandorf den ersten Wurf weit über das Tor, doch danach zeigte sich das Team von Ljubomir Vranjes mit mehr Zug zum Tor und einer stabilen Abwehr. Auch Mattias Andersson konnte früh an seine Leistung aus dem Halbfinale anknüpfen; die Berliner hingegen fanden nicht in die Partie und lagen so nach fünf Minuten durch Treffer von Anders Eggert und Glandorf mit 0:2 zurück.

Doch die Füchse kämpften sich in die Partie. Nach zwei schnellen Toren – einem Gegenstoß und einem Siebenmeter – war das Unentschieden plötzlich da, doch ein wirkliches Mittel gegen die aktive Flensburger Defensive fanden die Hauptstädter weiterhin nicht. Igropulo setzte den Ball aus dem rechten Rückraum nur an das Außennetz, im Gegenzug erhöhte Glandorf auf 4:2. Michael Knudsen baute den Vorsprung in der 10. Spielminute auf drei Treffer aus. Erst in der 13. Spielminute gelang den Füchsen dann der erste Treffer aus dem gebundenen Angriff: Igropulo traf zum 3:7. 

In den folgenden Minuten wurde das Spiel zunehmend hitzig und körperbetonter. Jesper Nielsen bekam nach einem Durchbruch von Steffen Weinhold ein Stürmerfoul zugesprochen, zudem gab es nun kurz hintereinander für jede Mannschaft einen Siebenmeter. Während Igropulo gegen Andersson erneut sicher traf, scheiterte Eggert an dem zunehmend erstarkenden Silvio Heinevetter im Berliner Kasten. Nachdem Karlsson Youngster Paul Drux gestoppt hatte, sah der Flensburger Abwehrchef die erste Zeitstrafe auf Seiten den Nordklubs.

Der Linkshänder war gemeinsam mit Heinevetter nun der entscheidende Faktor im Berliner Spiel. Während die Füchse, gepusht von ihrer erfolgreichen Aufholjagd, in der 22. Minute durch Matthias Zachrisson zum 8:8 einnetzen konnten, lief bei den Flensburgern nichts mehr zusammen. So entwickelte sich in den verbleibenden Minuten bis zur Halbzeit die erhoffte spannende Partie. Beide Mannschaften agierten nun auf Augenhöhe. Während Iker Romero zweimal hintereinander einnetzte, waren es nun die Flensburger, die sich im Angriff schwertaten und an der Füchse-Deckung hängenblieben.

Doch beim Stand von 10:10 vergaben die Hauptstädter in Überzahl die große Chance, das erste Mal in dieser Partie in Führung zu gehen: Der von Romero schön eingesetzte Zachrisson scheiterte aus gutem Winkel an Andersson. Vranjes reagierte nun, brachte Drasko Nenadic für Jim Gottfridsson und nahm zwei Minuten vor der Halbzeit die erste Auszeit der Partie. Dagur Sigurdsson hatte seine Abwehr offensiver eingestellt,  nahm aber kurz darauf selbst die Auszeit. Doch wirklich Effekt hatte keine der beiden Besprechungen mehr – nach Treffern von Weinhold und Bartlomiej Jaszka ging es mit einem 11:11 in die Pause.

Nach einer Zeitstrafe gegen Fabian Wiede, die es Ende der ersten Spielhälfte gegeben hatte, begannen die Füchse den zweiten Abschnitt in Unterzahl. Doch nach einem Fehlpass der Flensburger passte Igropulo auf den gestarteten Nielsen, der zum 12:11 und damit zur ersten Berliner Führung einnetzten konnte. Lasse Svan glich jedoch umgehend wieder aus. Gegen die weiter stark aufspielende Defensive der Füchse hatten die Flensburger weiterhin ihre Probleme. Auch Heinevetter agierte auf Weltklasseniveau, einen Rückraumwurf von Mogensen kratzte der Nationalkeeper mit einer spektakulären Parade noch von der Linie. 

Igropulo war im Angriff der entscheidende Mann auf Berliner Seite. Vom Siebenmeterpunkt eiskalt hatte der Linkshänder zu diesem Zeitpunkt bereits achtmal eingenetzt, die Flensburger bekamen ihn nicht in den Griff. Vranjes stellte nun um und schickte Eggert offensiv auf den Rückraumrechten der Füchse raus. Doch Jaszka erhöhte dessen ungeachtet die Führung der Berliner auf zwei Tore: 18:16 und noch eine gute Viertelstunde zu spielen.

Auf der anderen Seite hatten die Füchse um Abwehrchef Denis Spoljaric indes ein Mittel gegen den für die SG so wichtigen Mogensen gefunden und nahmen dem Regisseur gut aus der Partie. Bei angezeigtem Zeitspiel gelang dem Dänen trotzdem der Ausgleich zum 19:19. Doch mit einem unglaublichen Hammer aus dem Unterarm traf Igropulo umgehend zur erneuten Berliner Führung. Mit seiner zwölften Parade sicherte Heinevetter diesen Vorsprung zunächst auch. In der 50. Spielminute dann der Schock für die Füchse: Der gerade erst wiedergenese Pavel Horak blieb in der Defensive am Boden liegen und humpelte vom Feld. Für ihn kam Drux zurück in die Partie. Nach einer Zeitstrafe gegen Nielsen mussten die Füchse in Unterzahl agieren, was Flensburg nutzte, um zum 20:20 auszugleichen.

Auch fünf Minuten vor dem Ende war die Partie noch immer völlig offen. Die Füchse führten weiterhin hauchdünn mit 21:20. Nach einem schönen Eins-gegen-Eins traf Jaszka frei durch nur den Pfosten, im Gegenzug traf Svan mit seinem fünften Treffer zum umjubelten Ausgleich: 21:21 und noch 180 Sekunden. Sigurdsson nahm nun noch einmal eine Auszeit und gab seiner Mannschaft letzte Anweisungen. Mit Erfolg: Romero netzte das vierte Mal in dieser Partie und brachte seine Füchse damit wieder in Front. Nachdem Heinevetter auf der Gegenseite gegen Glandorf parierte, fehlten den Füchsen nur noch sechzig Sekunden zum ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte - und sie brachten diese letzte Minute mit viel Cleverness und etwas Glück über die Zeit. Angeführt vom erfahreren Romero spielten die Berliner die Sekunden herunter und konnten so mit einem 22:21-Sieg den Pokalgewinn bejubeln.

Torschützen: Igropulo (9/5), Romero (4), Nielsen (3), Jaszka (2), Drux (2), Petersen (1), Zachrisson (1)




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