Statt grünen Trikots sind in der Trainingshalle der Füchse Berlin aktuell ganz viele blaue Shirts zu sehen. In Füchse Town bestreitet die italienische Handball-Nationalmannschaft nämlich ihren Lehrgang. Wie das kommt? Natürlich war es eine Einladung von Bob Hanning in das Sportforum Hohenschönhausen. Der Geschäftsführer des Deutschen Meisters hat Anfang des Jahres auch zugleich das Amt des Nationaltrainers Italiens angenommen. So hat er seine Azzurri nach Berlin eingeladen, statt die Elite des Landes wie zuletzt in Südeuropa zusammenzutrommeln. Einige Akteure spielen nämlich im deutschen Handball: Domenico Ebner (Leipzig), Mikael Helmersson (Coburg), Gabriele Sontacchi, Marco Mengon, Davide Bulzamini (alle Potsdam) und Simone Mengon (Stuttgart).

Eigentlich auch der Fuchs Leo Prantner, der aktuell aber wegen einer Schulterverletzung ausfällt. Dennoch wohnte er der Mannschaft bei und zeigte sein sportliches Wohnzimmer. Nichtsdestotrotz ist beim aktuellen Lehrgang ein Berliner Akteur dabei. Wegen Verletzungen im ursprünglichen Kader nimmt Simon Sirot aus der vereinseigenen A-Jugend am Training Hannings teil. Insgesamt ist der Coach freudig gestimmt, dass er seinen Nationalspielern die guten Trainingsbedingungen in Füchse Town präsentieren kann. „Wir haben hier alles vor Ort, was eines guten Lehrgangs bedarf“, sagt er. „Ich habe hier die Sicherheit, alles so zu organisieren, wie ich mir das vorstelle.“

Dazu gehören nämlich auch Aktivitäten außerhalb der Lilli-Henoch-Halle, wie ein Abendessen bei Hanning zuhause, ein Tennis-Turnier oder der Besuch eines Spiels des Eishockey-Meisters Eisbären Berlin. Dennoch sollen die Basics im sportlichen Bereich gelegt werden. „Ich hoffe, dass wir einen Schritt nach vorne machen. Wir wollen, das Konzept für die EM besprechen“, erklärt Hanning und fährt fort: „Sodass wenn wir in die Vorbereitung starten, wir alle von den gleichen Dingen sprechen.“ Der Fokus liegt auf Trainingseinheiten, deshalb steht auch nur ein Testspiel an.

Am morgigen Freitag fliegt der italienische Tross nach Pau, um dort am Samstag von Gastgeber Frankreich empfangen zu werden – ein Testspiel mit hochkarätigem Gegner. „Wir wissen, dass wir uns vertrauen können und die Dinge so abgeglichen haben, damit wir im Januar direkt mit dem Training starten können“, blickt Hanning schon jetzt auf die anstehende EM voraus.