Ein Raunen ging durch das Publikum, als Hallensprecher Markus Assemacher den 5.805 Zuschauern kurz vor 21 Uhr das Team der Gäste von BM Ciudad Real präsentierte. Gespickt mit Weltstars wie Luc Abalo, Petar Metlicic oder Jérome Fernandez war die Mannschaft von Trainer Talant Dujshebaev in Bestbesetzung aufgelaufen. Standing Ovations und lang anhaltenden Applaus gab es dann als der Einlauf der Füchse-Mannschaft zur Saison 2009/10 inszeniert wurde. "Mit der Mannschaft spielen wir nächstes Jahr in Europa", hatte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning am Vorabend bei der Teampräsentation ein Versprechen ausgegeben, mit dem amtierenden Champions League-Sieger BM Ciudad Real war dann auch der passende Gegner zur Saisoneröffnung Gast der Füchse.
Von Beginn an entwickelte sich ein munteres und hochklassiges Spiel, bei dem die Gäste vor allem mit ihrer offensiven Abwehr begeisterten. Doch die Füchse ließen sich nicht einschüchtern, versuchten mit verschiedenen Angriffsvarianten die Lücke zu finden und hielten den Anschluss. Mit einem Schlagwurf zum 5:4 gelang dann Kjetil Strand in der 12. Minute sogar die Führung für die Füchse, Konrad Wilczynski erhöhte 30 Sekunden später sogar auf 6:4. Das gesamte Team um Kapitän Torsten Laen war hellwach und hochmotiviert, auch sie packten in der Abwehr beherzt zu. Besondere Freude bot dabei der Mittelblock der Berliner Abwehr um Torsten Laen und Stian Vatne, dahinter gab es immer wieder Applaus für die Torhüter Silvio Heinevetter in der ersten und Petr Stochl in der zweiten Halbzeit.
Erwartungsgemäß holte sich jedoch BM Ciudad Real die Führung zurück, beim 9:9 konnten die Füchse nochmals ausgleichen, bevor es mit 11:13 in die Pause ging. Obwohl die Spanier direkt nach der Pause nochmals erhöhten behielten die Füchse weiterhin den Anschluss. Torsten Laen war es dann gegönnt beim 19:19 nochmals den Ausgleich zu erzielen, der Däne war im Sommer von Ciudad Real zu den Füchsen Berlin gewechselt. Erst in den letzten zehn Minuten konnten sich die Spanier absetzen, am Ende verloren die Füchse 24:31.
"Der Sieg fiel am Ende etwas zu hoch aus, wir mussten alles geben um hier bestehen zu können", räumte Ciudads Trainer Talant Dujshebaev nach dem Spiel ein, dass sein Team über 60 Minuten Vollgas geben musste und zeigte sich beeindruckt vom Berliner Team. Entsprechend zufrieden war auch Dagur Sigurdsson, der Füchse-Coach nahm aber auch das Freundschaftsspiel zum Anlass die Fehler zu analysieren um das Team weiterzuentwickeln. "Gegen diese Mannschaft darf man sich keine Fehler erlauben und am Ende gingen uns gegen die Abwehr einfach die Ideen aus", erklärte der Isländer, weshalb Spanien sich gerade in den letzten Minuten absetzen konnte. "Ich habe alle Spieler eingesetzt, aber die jungen Spieler im Rückraum haben ein paar Fehler zu viel gemacht, daran müssen wir noch arbeiten", hatte er noch einen weiteren Grund ausgemacht, weshalb die Niederlage etwas zu hoch ausfiel.
Am Freitag reisen die Füchse noch als Gäste zur Saisoneröffnung bei Bundesliga-Aufsteiger HSG Düsseldorf. "Auch dieses Spiel ist sehr wichtig für uns, denn nicht alle Spieler haben Bundesligaerfahrung und sollen diese Erfahrung noch in einem Auswärtsspiel machen", erklärt Dagur Sigurdsson den Abschluss der Vorbereitung, für die er ein sehr positives Fazit zog. Zufrieden zeigte sich auch Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning über den guten und vor allem verletzungsfreien Verlauf der Saisonvorbereitung. "Es ist schon etwas ganz besonderes so eine Mannschaft wie Ciudad Real hier empfangen zu dürfen", freute sich Hanning über den gelungenen Auftakt zur neuen Saison.