Zwanzig Minuten gab der THW Kiel den Füchsen Zeit, bis er Fahrt aufnahm, immerhin bis zum 9:8 konnten die Berliner das Spiel offen gestalten. Gerade in der Anfangsphase leistete sich der THW Kiel zu viele Fehler und scheiterte mehrfach am glänzend aufgelegten Berliner Torhüter Petr Stochl. Der Tscheche hatte für das Pokalspiel den Vorzug vor Silvio Heinevetter erhalten und unterstrich mit seiner Leistung seinen Anspruch auf Einsatzzeiten. Gleich beim ersten Strafwurf des THW musste er allerdings kräftig einstecken, Landsmann Filip Jicha traf ihn am Kopf. Dafür gewann er das zweite Tschechen-Duell beim Strafwurf, Jicha setzte einen Heber an den Pfosten, außerdem leitete Stochl den folgenden Strafwurf von Lundström an die Latte.
Dass die Füchse ihrerseits die Fehler des THW und die Stärke ihres Torhüters nicht nutzen konnten lag vor allem an den zahlreichen eigenen Fehlern. Zu hektisch und nervös agierten die Gäste aus der Hauptstadt, nur einmal brachte Kjetil Strand sein Team beim 3:4 in Führung. Im Angriff fehlte den Gästen, ebenso wie den Gastgebern, die Ruhe um die Angriffe sauber auszuspielen und sich die Torchancen herauszuarbeiten. Mitte der ersten Halbzeit kam dann der THW-Express in Fahrt, führte bereits nach Treffern von Filip Jicha, Daniel Narcisse und Dominik Klein mit 9:6, noch einmal konnten Runar Karason und Rico Göde allerdings aufschließen.
In den zehn Minuten bis zum Pausenpfiff reduzierten die Kieler dann ihre Fehlerquote deutlich, vor allem Christian Zeitz und Momir Illic übernahmen nun Verantwortung und bewiesen ihren Blick für die passende Torgelegenheit. Zeitz war es dann auch der den Pausentreffer zum 17:11 markierte. Bei den Gästen schienen nun die Dämme gebrochen, auch nach der Pause leisteten sie wenig Gegenwehr und schienen von der Kombinationsgabe des Meisters und Pokalsiegers schockiert.
Zu oft versuchten sich die Berliner mit unglücklichen Fouls zu helfen, ein Fuchs nach dem anderen wurde dafür vom Feld geschickt. Insgesamt sechs Zeitstrafen für Schneider, Karason, Jaszka, Bult, Laen und Göde galt es zu kompensieren. Der THW Kiel konnte damit locker sein Spiel aufziehen, obwohl die Füchse sich nicht aufgaben, konnten sie nur eine Schadensbegrenzung erreichen. Aus Sicht der Berliner wurde wenigstens das sich beim 29:19 androhende Debakel vermieden, am Ende stand es 34:26 für den THW Kiel.
Nachdem die Vorentscheidung bereits am Ende des ersten Durchgangs gefallen war nutzten die beiden isländischen Trainer Alfred Gislason und Dagur Sigurdsson vor allem den zweiten Durchgang um allen Spielern Einsatzzeiten zu ermöglichen. Beim THW Kiel konnten sich damit alle Feldspieler bis auf Börge Lund und Igor Anic in die Torschützenliste eintragen, Momir Illic wurde seiner langen Einsatzzeit mit 7/4 Toren gerecht. Auf Berliner Seite verpassten nur Michal Kubisztal und Mark Bult einen Torerfolg, dagegen knüpfte Kjetil Strand mit 10/2 Toren an seine erfolgreiche Vorbereitung an.