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04.11.2009|Spielbericht|RM - handball-world.com

Niederlage in Wetzlar - Aufholjagd wird nicht belohnt

Von Beginn an wurden die Füchse in Wetzlar unter Druck gesetzt. Vor allem gegen die aggressive Abwehr und den guten Wetzlarer Torhüter fanden sie im Angriff kein Rezept und suchten die Lösung in Verlegenheitswürfen. In den letzten zehn Minuten gelang zwar eine Aufholjagd, nach seinem Anschlusstreffer zum 25:26 rutschte dann allerdings Martin Murawski beim Tempogegenstoß unglücklich aus und verpasste den Ausgleich. Stattdessen traf Christophersen für Wetzlar, die HSG siegte am Ende verdient mit 27:25. Beste Füchsetorschützen waren Markus Richwien (6) und Mark Bult (5).

Zwar gingen die Füchse beim 0:1 durch Markus Richwien in Führung, dann kehrte nach dem Ausgleich durch Daniel Valo erst einmal eine Torflaute ein. Die HSG Wetzlar stellte die Gäste mit einer aggressiven Abwehr vor große Probleme, selbst eine Überzahl nach früher Zeitstrafe gegen Georgios Chalkidis konnten die Berliner nicht nutzen. Stattdessen fiel vier Minuten kein Tor bevor Valo doppelt traf. Bei den Gästen wurden immer wieder Angriffe verspielt oder die Füchse scheiterten am glänzend aufgelegten Nikolai Weber im HSG-Tor. Zwar konnte Kjetil Strand mit zwei Treffern ausgleichen und Torsten Laen nochmals beim 3:4 (11.) eine Gästeführung erspielen, dann gaben die Füchse für rund 40 Minuten das Heft komplett aus der Hand.

HSG-Trainer Michael Roth hatte sein Team hervorragend auf den Gegner eingestellt, sein Berliner Kollege Dagur Sigurdsson fand mit seiner Mannschaft kein Rezept gegen die stabile Abwehr. Stattdessen versuchten es die Füchse bei passivem Spiel mit Verzweiflungswürfen und ließen sich sogar zu Frustfouls hinreißen. Selbst herausgespielte Torgelegenheiten wurden frei vergeben. Obwohl die HSG Wetzlar aus ihrer Offensive noch nicht das Maximum herausholte konnte sie über Ballgewinne und Tempogegenstöße aus den gegnerischen Fehlern profitieren. Immer wieder zwang Wetzlar die Füchse zu Fouls und brachte sich selbst damit in Überzahlsituationen. Den letzten Treffer zur Pause erzielte dann Michael Allendorf mit einem Strafwurf zum 15:11.

In den zweiten Durchgang gingen die Füchse dann disziplinierter und konzentrierter. Nach Zeitstrafen gegen Georgios Chalkidis und Daniel Valo befanden sich die Berliner fast zwei Minuten in doppelter Überzahl und konnten dieses Mal daraus Kapital schlagen. Kjetil Strand und Markus Richwien warfen ihr Team zum 14:17 heran. Dann war es allerdings auch Kjetil Stand der zwar bei den Füchsen Verantwortung übernahm, jedoch drei Mal in Folge im Angriff das Tor verpasste. Auf Wetzlarer Seite wurden diese Fehler knallhart bestraft, Alois Mraz, Daniel Valo und nochmals Mraz erhöhten auf 20:14. Auch eine darauf folgende Füchse-Auszeit und anschließend die dritte Zeitstrafe gegen Chalkidis konnte von den Gästen nicht genutzt werden, so dass es Wetzlar leicht viel den Vorsprung bis zum 25:19 in der 52. Minute zu halten.

Das Spiel schien bereits für die HSG Wetzlar entschieden, als bei den Gastgebern die Kräfte schwanden. Insbesondere die intensive Abwehrarbeit hatte zwar den Vorsprung gebracht, aber auch Kraft gekostet. Bei den Gästen trafen nacheinander Torsten Laen, Michal Kubisztal und Mark Bult, so dass auf Füchse-Seite wieder ein Funke Hoffnung aufglimmte. Die Gastgeber wurden merklich nervös, mehrere Pfostentreffer und technische Fehler brachten sie nun in Bedrängnis. Noch waren zweieinhalb Minuten zu spielen, als Martin Murawski in seinem ersten Spiel nach seinem Mittelhandbruch den Anschlusstreffer zum 25:26 aus Sicht der Füchse erzielte. Murawski war es dann auch, der mit einem Gegenstoß die Chance hatte zum 26:26 auszugleichen. Er rutschte aus und verpasste damit den vielleicht entscheidenden Treffer für die Gäste. Stattdessen traf Sven-Sören Christophersen, der ansonsten nicht an seine Leistungen im deutschen Dress beim Supercup anknüpfen konnte, zum 27:25. 26 Sekunden vor Schluss war das Spiel damit entschieden, Mark Bult traf mit seinem fünften Tor lediglich zum 27:26-Endstand.


Stimmen zum Spiel:

Dagur Sigurdsson, Trainer Füchse Berlin:
Die Niederlage ist verdient. Wir haben am Anfang nicht genügend investiert. Vom Resultat bin ich sehr enttäuscht.

Bob Hanning, Geschäftsführer Füchse Berlin:
Der Sieg für Wetzlar ist absolut verdient. Zum ersten Mal hatte ich in dieser Saison den Eindruck, dass wir nicht genügend getan haben. Vor allem haben die Führungsspieler nicht genügend geführt. Einzelne Spieler sind anscheinend mit ihrem Kopf noch bei der Nationalmannschaft.
Dass Martin Murawski bei der Chance zum Ausgleich ausrutscht ist unglücklich. Aber es hätte nie so weit kommen dürfen, dass wir von diesem Tor abhängig sind.




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