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24.02.2005|Information|on

Füchse treffen auf angeschlagene Solinger

Wenn Sport den mathematischen Gesetzmäßigkeiten folgen würde, könnten sich die Füchse am Samstag die lange Reise ins Bergische Land sparen. Die Füchse gewannen unlängst beim TV Emsdetten mit 29:26, Solingen hingegen verlor unter der Woche gegen den gleichen Gegner vor heimischer Kulisse mit 24:26. Nach Adam Riese macht das also einen Füchse-Sieg mit 5 Toren Vorsprung. Der Sport ist aber nicht berechenbar und die Füchse schon gar nicht, daher gilt auch am Samstag die alte Binsenwahrheit: Das Spiel fängt bei Null an.

Dass die SG Solingen ihre Erfolgsserie von zuletzt 11:1 Punkten ausgerechnet gegen die im Abstiegskampf verwickelten Emsdettener verspielten, lag vor allem an einem ideenlosen Angriffsverhalten. Erst nach neun Minuten konnte der erst kürzlich von Bayer Dormagen zur SG gewechselte Rainer Hantusch das erste Tor für seine Farben erzielen. Dass Emsdetten zu der Zeit nur 5 Treffer erzielt hatte, lag an der gut zupackenden SG-Abwehr. Doch die gefürchtetste Waffe der Solinger, der Tempogegenstoß, zündete erst nach 45 Minuten so richtig, die Aufholjagd gelang. Vier Minuten vor dem Ende konnte die SG erstmals in dem Spiel in Führung gehen, aber Emsdetten konnte noch einmal dagegenhalten und letztlich verdient den dritten Auswärtssieg in Folge einfahren.

Die Solingern werden am Samstag daher bemüht sein, ihre Fans mit einem mitreissenden Spiel gegen die Füchse wieder zu versöhnen. Und da die Berliner eine ihrer weitesten Reisen anzutreten haben, stehen die Chancen nicht schlecht, zumindest in der Anfangsphase auf noch müde Muskeln bei den Füchsen zu treffen. Zudem konnte Carsten Ohle wie schon in der Woche zuvor berufsbedingt nicht mit der Mannschaft trainieren, was seine Leistung zweifellos beeinflusst. Zwar kann der noch immer in Delitzsch arbeitende Ohle bei Concordia Delitzsch seine Laufeinheiten absolvieren, allerdings nicht im Tor seine Reflexe fit halten. Delitzsch hat selber zwei Torleute, die die Bälle um die Ohren gehauen bekommen müssen.

Georgi Sviridenko ist allerdings allen Schwierigkeiten zum Trotz durchaus optimistisch. "Wir fahren nach Solingen, um unseren Tabellenplatz zu verbessern", sagt er verschmitzt. Die Füchse liegen mit 21:23 Zählern auf Tuchfühlung zu Platz 7, den derzeit Solingen mit 23:19 Punkten hält. "Alois Mraz war der Schlüsselspieler der Solinger", weiß nicht nur Sviridenko. Der Tscheche gehört nach einer tollen Saison bei der SG sicherlich zum größten Unglücksraben im Handball. Kurz vor der Wechselfrist am 15. Februar vom HSV Hamburg verpflichtet, um dort für Entlastung für Pascal Hens zu sorgen, riß bei Mraz nach nur fünf Minuten Einsatzzeit im DHB-Pokalspiel des HSV gegen Flensburg/Handewitt das Kreuzband. Mraz, dessen Traum die erste Liga war und einen Vertrag bis zum 30. Juni beim HSV erhalten hatte, steht nun quasi ohne Verein da, denn ein Einsatz kommt für ihn frühestens in einem halben Jahr wieder in Frage.

Die Rolle von Mraz hat bei Solingen nun Rainer Hantusch inne, der sich bisher gut in das Team eingefügt hat. "Ich habe Hantusch noch nicht spielen sehen können, wir werden nötigenfalls kurzfristig auf ihn reagieren müssen", sagt der Füchse-Coach, hat aber seine Torgefährlichkeit anhand der Statistiken warnend zur Kenntnis genommen. Einen Vorteil sieht er in der Belastung der Solinger durch die "englische Woche" mit drei Spielen in 7 Tagen. "Nach der langen Anreise brauchen wir einige Zeit im Spiel, um uns zu finden, daher kann es nur gut sein, dass Solingen eine anstrengende Woche hinter sich hat", hofft Sviridenko auf einen gewissen Kräfteverschleiß. Seine Mannschaft ist jedenfalls fit für die schwere Auswärtshürde. Mit einem sicheren Carsten Ohle im Tor und einem flinken Kreisläufer sind die Füchse im Bergischen Land nicht chancenlos. "Wir hatten die SG im Hinspiel im Fuchsbau im Griff", erinnert Sviridenko an den 25:21-Erfolg, "es wäre nicht schlecht, wenn wir auswärts wieder ein Zeichen setzen könnten."

Die Füchse reisen um 9.00 Uhr per Bus aus Berlin ab. Der Anwurf in der Solinger Klingenhalle erfolgt um 18.15 Uhr.




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