Waren die Füchse Berlin noch die Überraschungsmannschaft der Hinrunde, so hatten sie nach der Winterpause noch nicht restlos überzeugt. Mit einer Niederlage in Kiel sowie Unentschieden bei der MT Melsungen und gegen die SG Flensburg-Handewitt im Gepäck, sowie dem deutlichen Pokal-Aus gegen den THW unter der Woche waren die Hauptstädter zum TV Großwallstadt gereist. Der hatte sich durchaus Chancen ausgerechnet, musste jedoch früh der deutlichen Überlegenheit der Füchse Tribut zollen. Die agierten von Beginn an konzentriert und konnten dabei vor allem auf eine Betonabwehr um Torsten Laen und Denis Spoljaric sowie einen starken Torhüter Silvio Heinevetter aufbauen.
Gleich in der fünften Minute parierte Heinevetter bei eigener 3:2-Führung einen Strafwurf von Michael Spatz und gab damit den Impuls für die Gäste, die in der Folge bis auf 9:4 davonzogen. Immer wieder erlaubten sich die Hausherren technische Fehler, die Füchse kamen aus der stabilen Abwehr heraus immer wieder zu Ballgewinnen. Die wurden fehlerfrei im Gegenstoß verwandelt, so dass TVG-Coach Peter David früh zur grünen Karte griff. In seiner Auszeit bemängelte der Übungsleiter die fehlende Laufbereitschaft seiner Mannen, forderte sie auf in der Abwehr kompakter zu stehen. Eine vorübergehende Wende ins Spiel brachte dann aber vor allem TVG-Torhüter Mattias Andersson.
Immer wieder parierte der Schwede nun die Rückraumwürfe von Christophersen & Co., außerdem wehrte er einen zu lässigen Heber von Ivan Nincevic beim Strafwurf ab. Zunächst können die Mainfranken allerdings kein Kapital aus ihrer Torhüterleistung schlagen. Das Trio Andreas Kunz, Steffen Weinhold Csaba Szücs, alle drei müssen den TVG zum Saisonende verlassen, fanden kein Rezept gegen das Berliner Abwehrbollwerk. Erst ab Mitte des ersten Durchgangs konnten die Hausherren den Rückstand langsam verkürzen, kamen bis auf 9:11 heran. Dann scheiterte allerdings Szücs am starken Heinevetter und verpasste damit die Chance auf ein Tor zu verkürzen.
Durch die Aufholjagd des Gegners wachgerüttelt brachten die Füchse wieder mehr Konzentration in das eigene Angriffsspiel und bauten den Vorsprung bis zur Pause auf 14:10 aus. Nach dem Wiederanpfiff verpasste der TVG dann den Start komplett. Innerhalb von knapp fünf Minuten trafen nacheinander Petersson, Laen, Nincevic und nochmals Laen, so dass Peter David schon früh in einer Auszeit das eigene Spiel ordnen musste. Zwar beendete der TVG seine eigene Torflaute mit Schäpsmeiers Treffer zum 11:18, den Gästesieg brachte dies aber nicht mehr in Gefahr.
Die Füchse spielten nun befreit auf und konnten das Spiel nach Belieben kontrollieren. Bereits früh begann Berlins Trainer Dagur Sigurdsson in der Aufstellung zu variieren und wechselte durch - beispielsweise auf den Rückraumpositionen zu Michal Kubisztal und Mark Bult. Die Konzentration blieb dabei bis in die Schlußsekunden hoch und so bekamen die Hausherren ihre Grenzen beim 21:29 aufgezeigt. Die mitgereisten Berliner Fans hofften unterdessen auf die Trendwende und eine Fortsetzung der starken Leistungen aus der Hinrunde.