Der TBV Lemgo, deutscher Meister von 2003, ist ein starker aber kein unschlagbarer Gegner. Die Gäste sind international erfahren und stehen im Halbfinale des laufenden EHF Pokal-Wettbewerbs. In der TOYOTA Handball Bundesliga steht man derzeit nur auf Platz 8 und liegt damit hinter seinen eigenen Erwartungen. Auch um die achte Tabellenposition müssen die Westfalen in der Endphase der Saison noch kämpfen, denn Gummersbach folgt mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz neun. Dementsprechend motiviert werden die Gäste im „Fuchsbau“ aufspielen. Im Gegenteil zu den Füchsen hatte Lemgo keine Pause vom Spielbetrieb der Bundesliga und des EHF Pokals. Die letzten Spiele mit Ausnahme gegen den THW Kiel konnte der TBV erfolgreich bestreiten. Anfang Mai konnte man im Rückspiel des EHF Viertelfinals mit 30:25 gegen den spanischen Vertreter Reale Ademar León vor heimischem Publikum gewinnen. Drei Tage später folgte ein knapper Auswärtserfolg (32:31) beim TuS N-Lübbecke und daraufhin ein klarer Heimsieg (34:18) gegen den DHC Rheinland. Am vergangenen Dienstag gab es dann nach fünf gewonnenen Partien die erste Niederlage. Gegen den THW Kiel musste sich das Team um Florian Kehrmann mit 26:33 im Gerry-Weber-Stadion geschlagen geben.
Anders ist es bei den Füchsen. Die 3-wöchige Bundesligapause hat den Spielrhythmus unterbrochen und könnte sich in entscheidenden Situationen negativ auf das Spiel auswirken. Trotzdem sollte man auch anmerken, dass es mehrere Ruhetage für die Berliner gab, sodass sich einige Spieler ein wenig erholen konnten und für den Endspurt der Saison mehr Kraftreserven zur Verfügung stehen. Die Lemgoer hatten keine Zeit, sich zu erholen, da zuletzt jede Woche Spiele anstanden, die Kraft gekostet haben. Das könnte auch den Unterschied in dieser interessanten Spielpaarung ausmachen und verspricht einen heißen Tanz in der Max-Schmeling-Halle.
Noch ist die Bilanz seit dem Wiederaufstieg gegen den TBV mit 2 Siegen und 5 Niederlagen negativ geprägt. Dennoch zeigt der 26:24 Auswärtssieg im Hinspiel und die aktuelle Tabellenposition, dass die Füchse bereits in dieser Saison auf Augenhöhe stehen.
Die drittplatzierten Rhein-Neckar Löwen müssen am Dienstag beim TV Großwallstadt antreten. Bei einer Sensation der Mainfranken, könnten die Füchse mit einem Sieg gegen Lemgo wieder zu den Löwen aufschließen. Auch wenn der Meisterkampf bereits entschieden ist, bleibt es bei den Verfolgern weiter spannend.