Es war die erwartete große Atmosphäre in der Veszprém Arena. 5000 begeisterte Handballfans feierten beim Spiel gegen die Füchse Berlin ein echtes Handballfest. Doch vor allem die mitgereisten Berliner Fans hatten Grund zur Freude. In ihrem sechsten VELUX EHF Champions League Spiel zeigten die Füchse Berlin eine echte Handballgala. Von Beginn an ging das Team von Dagur Sigurdsson hochkonzentriert zu Werke. Die von Bob Hanning angekündigte Zielsetzung Wiedergutmachung des verlorenen Heimspiels war den Spielern anzumerken und sie meisterten die Aufgabe mit Bravour.
Mit einer deutlich stabileren Abwehr überzeugten die Gäste von Beginn an und gingen nach 17 Minuten mit 5:7 in Führung. Nachdem Petr Stochl im Tor gut begann, dann aber nach einem Treffer im Gesicht im laufenden Spiel ausgewechselt werden musste, kam Silvio Heinevetter zwischen die Pfosten. Der deutsche Nationalspieler hatte einen sehr guten Start erwischt und gab seinem Team den nötigen Rückhalt. Bis zur Halbzeitpause konnten die Berliner dann den Vorsprung noch einmal ausbauen. Die letzten beiden Treffer der ersten 30 Minuten erzielte der eingewechselte Colja Löffler, sodass die Füchse mit einer 10:15-Führung in die Halbzeitpause gingen.
Im zweiten Durchgang drehte die Mannschaft von Trainer Mocsai, angetrieben vom heimischen Publikum, dann noch einmal auf. So konnte Veszprem bis zur 37. Minute wieder auf 15:17 verkürzen. Vor allem Marko Vujin und Ferenc Ilyes erzielten wichtige Tore für ihr Team. Mirko Alilovic im Tor der Gastgeber konnte seine überragende Leistung aus dem Hinspiel nicht noch einmal abrufen. Das Torhüterduell wurde in dieser Partie ganz klar zu Gunsten der Füchse Berlin erschienen. Gerade in dieser wichtigen Phase verteidigte Silvio Heinevetter ein ums andere Mal die Füchse-Führung.
Mit einem erneuten Zwischenspurt konnten die Berliner dann den Abstand wieder vergrößern. Bartlomiej Jaszka und Iker Romero führten immer wieder überragend Regie und die Werfer nutzten die sich ergebenden Chancen konsequent aus. Hochentschlossen und auch körperlich überlegen agierten die Berliner in der Schlussphase. Der frühe Verlust von Mirsad Terzic traf die Hausherren schwer. Der bosnische Leistungsträger verletzte sich früh in der Partie an der Hand. Beim Hinspiel in Berlin war er mit sieben Treffern noch der beste Werfer der Ungarn.
In den letzten Minuten der Partie hatte Veszprém nichts mehr entgegen zu setzen. Erneut war es Colja Löffler, der zum Ende der Partie ein ums andere Mal souverän abschloss. Der Youngster brachte es auf sechs Tore und machte damit sein besten Spiel in der VELUX EHF Champions League. Öfter traf nur Kapitän Torsten Laen, der sieben Mal einnetzte. 24:33 hieß es nach 60 Minuten, damit bleiben die Füchse Berlin in der VELUX EHF Champions League auswärts weiter ungeschlagen. Nach dem Bundesliga-Spitzenspiel am Dienstag steht bereits am nächsten Wochenende die nächste schwere Auswärtsaufgabe in Kielce an. Das polnische Team verlor mit nur einem Tor bei BM Atlético de Madrid.
Torschützen: Laen 7, Löffler 6, Petersson 6, Christophersen 5, Jaszka 3, Romero 2, Nincevic 2, Richwien 1, Pevnov 1
Dagur Sigurdsson - Trainer Füchse Berlin:
Wir sind überglücklich hier gewonnen zu haben. Es ist der schönste und zugleich schwerste Platz in Europa um Handball zu spielen. Wir sind konzentriert zu Werke gegangen und haben die Aussetzer, die Veszprém heute hatte, ausgenutzt. Das sind natürlich wichte Punkte für uns.
Ivan Nincevic - Füchse Berlin:
Wir haben gesehen, dass wir in Berlin einen schlechten Tag hatten. Heute haben wir gezeigt, dass wir gut Handball spielen können. Keiner hätte gedacht, dass wir so hoch gewinnen, wir freuen uns sehr über den Sieg.
Lajos Mocsai - Trainer MKB Veszprém KC:
Wir haben alles versucht, aber heute hat es einfach nicht geklappt. Der Ausfall von Mirsad Terzic war sehr schwer für uns. Wir haben einfach zu viele einfache Tore bekommen.