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04.03.2012|Information|ATz

Füchse erkämpfen sich 30:30-Unentschieden gegen Göppingen

Die Füchse Berlin konnten auch im Rückspiel gegen Göppingen nicht doppelt punkten. In der TOYOTA Handball-Bundesliga kam der Hauptstadtclub nur zu einem 30:30 (14:15) gegen Frisch Auf Göppingen. Vor 8.632 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle rettete Johannes Sellin am Sonntag mit seinem Treffer in der Schlusssekunde den Gastgebern einen Zähler. Die meisten Berliner Tore warf Ivan Nincevic (10/4). Für die Gäste traf Momir Rnic (11) am häufigsten.

Beide Mannschaften agierten von Beginn an entschlossen und mit viel Zug zum Tor, sodass die 8.632 Zuschauer nach den ersten fünf Spielminuten eine ausgeglichene Partie zu sehen bekamen. Jedoch waren es die Füchse, bei denen sich mit zunehmender Spieldauer mehrere Unachtsamkeiten im Angriffsspiel einschlichen. Die Gäste aus Göppingen hingegen blieben bei ihrer effektiven Torausbeute und gingen in der zwölften Minute mit dem 6:7 erstmals in Führung. Die Gastgeber bekamen in dieser frühen Phase insbesondere Göppingens Rückraumspieler Momir Rnic nicht in den Griff, der bereits fünf Treffer für die Gäste erzielte. Füchse-Coach Dagur Sigurdsson reagierte umgehend auf den Rückstand und wechselte Petr Stochl für den zuvor glücklosen Silvio Heinevetter ein. Jedoch konnte auch dieser zunächst dem gegnerischen Angriffsspiel nichts entgegensetzen.

Nachdem Torsten Laen die erste Zeitstrafe erhielt und auf der Bank Platz nehmen musste, schienen die Gäste aus Baden-Württemberg gar davonzuziehen. Allerdings bewiesen die Füchse wieder einmal ihre Stärke in Drucksituationen, überstanden die zwei Minuten in Unterzahl und konnten den Rückstand wenige Minuten später sogar egalisieren. Besonders großen Anteil an dieser Aufholjagd hatte Ivan Nincevic. Der Kroate steuerte zum 13:13 bereits sein fünftes Tor bei und verhalf der Mannschaft erneut zur alten Stärke. Dank dem EM-Bronzemedaillengewinner gingen die Hausherren sogar wieder in Führung, während Petr Stochl mehrmals die Offensivbemühungen der Göppinger vereitelte. Die Berliner hatten sich nun in diese Partie hinein gebissen, allerdings ohne das Spiel für sich zu drehen. Währenddessen besannen sich die Gäste aus dem Schwabenland und lieferten mit zwei schnellen Toren kurz vor der Halbzeitpause ihre Antwort. Den Halbzeitstand von 14:15 markierte erneut Momir Rnic mit seinem sechsten Treffer.

Den Berlinern war der Tatendrang nach dem Seitenwechsel deutlich anzumerken, viel Druck wurde vor dem Tor aufgebaut und der Ausgleich durch Sven Sören Christophersen herbeigeführt. Dennoch erwiesen sich die Gäste als der erwartet ebenbürtige Gegner. Denn neben Momir Rnic zeigte sich auch Pavel Horak in beeindruckender Form. Die Rückraumakteure brachten die Hintermannschaft der Füchse mehrmals zur Verzweiflung und erhöhten kontinuierlich den Vorsprung der Gäste. In der 39. Spielminute führten die Baden-Württemberger mit fünf Toren. Erneut war es Mitar Markez, der mit seinem siebten Treffer zum 18:23 einnetzte. 

Doch als sich die mitgereisten Göppinger Fans auf den möglichen Überraschungssieg einstimmten, waren die Füchse wieder da. Innerhalb von zehn Minuten gelang es den Gastgebern mit großen Kampf und einem aufdrehenden Ivan Nincevic, den Ausgleich zum 27:27 herbeizuführen (53.). Plötzlich war das Publikum wieder mittendrin und verwandelte die Max-Schmeling-Halle in einen Hexenkessel. Nun war es erneut eine Partie auf Augenhöhe und die letzten Spielminuten entwickelten sich zu einem wahren Handballkrimi. Immer wieder gingen die Gäste in Führung, welche wiederum prompt durch die Füchse-Offensive ausgeglichen wurde. Während Göppingen in der letzten Minute mit 30:29 in Führung lag, kamen die Füchse in Ballbesitz und hatten nun die große Chance zum Ausgleich. Die Spannung stieg ins Unermessliche, niemanden von den Zuschauern hielt es noch auf den Rängen.

Mehrere Unterbrechungen folgten in der alles entscheidenden Situation, die Göppinger zogen die Abwehrmauer hoch und versuchten die Führung mit allen Mitteln zu verteidigen. Dagur Sigurdsson gab sechs Sekunden vor Spielende im Time Out noch einmal die letzten Instruktionen für den finalen Angriff. Der Anpfiff ertönte, eine Reihe von Pässen folgte. Der Ball landete nach Zuspiel von Mark Bult auf Johannes Sellin, der sich von Rechtsaußen ein Herz fasste und das entscheidende Tor erzielt. Die Halle bebte, die Schlusssirene ertönte, die Füchse-Akteure feierten den gewonnen Punkt beim 30:30 Endstand. 
 
Stimmen zum Spiel:

Velimir Petkovic (Trainer Frisch Auf! Göppingen):

„Ich habe ein wenig Hoffnung vor dem Spiel gehabt, weil die Berliner auch ein schweres Programm hatten. Meine Mannschaft hat guten Handball gespielt, clever nach vorn gespielt und auch defensiv gut agiert. Wenn mir jemand vorher gesagt hätte, dass wir ein Unentschieden in Berlin holen, hätte ich mich gefreut. Nach dem Spielverlauf bin ich traurig, dass wir nicht gewonnen haben.“


Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin):

„Unser Spiel war eigentlich dafür gedacht, dass die Rückraumspieler von der linken Seite aus dem Spiel genommen werden. Das Gegenteil war der Fall. Es hat heute nicht viel gepasst, Gegenstöße waren bei uns kaum vorhanden. Die Göppinger Rückraumspieler haben stark getroffen und wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein.“


Bob Hanning (Geschäftsführer Füchse Berlin):

„Es ist uns nicht ganz gelungen, richtig ins Spiel zu finden. Seit fast zwei Wochen gab es kein Training durch die vielen Spiele. Der Rhythmus hat in dieser Partie klar gefehlt. Demzufolge bin ich glücklich darüber, wie die Mannschaft wieder ins Spiel zurückgefunden hat."




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