Die Berliner Mannschaft bleibt bei der Schul-WM weiter auf Erfolgskurs. Auch gegen Ungarn wusste das Team von Trainer Bob Hanning zu überzeugen. Die Mannschaft ging die schwere Aufgabe hochfokussiert an und glänzte erneut vor allem in der Defensive. "Besser kann man Abwehr in diesem Alter nicht spielen", berichtet der Trainer nach der Partie von der Anfangsphase. So bestimmten die deutschen Nachwuchshandballer die erste Hälfte, wurden aber immer wieder mit der Brutalität des Gegners konfrontiert. Das überharte Einsteigen der Ungarn zehrte an den Kräften der Mannschaft. Dennoch nahm das SLZB-Team einen 11:8-Vorsprung mit in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang konnte die Deutsche Mannschaft dann zunächst das hohe Niveau in der Defensive nicht halten und geriet mit 14:16 ins Hintertreffen. Trainer Bob Hanning reagierte und stellte sein Team in der genommenen Auszeit um. Linkshänder Christoph Reißky agierte nun auf der Mittelposition und im Tor löste Raphael Walter einen im ersten Durchgang gut agierenden Timur Güner ab. Die Strategie ging auf, denn die ungarische Mannschaft konnte sich nicht auf drei Linkshänder im Füchse-Angriff einstellen. Und auch Raphael Walter fand sofort ins Spiel und zeigte eine überragende Leistung im Tor. So gelang es der Mannschaft das Spiel zu drehen und wieder auf 21:18 zu erhöhen.
Nachdem die Mannschaft in der Viertelfinalpartie gegen Slowenien schon Leistungsträger Darius Krai verloren hatte, fand auch die Brutalität der Ungarn kurz vor Spielende ihren Höhepunkt. Nach einer rüden Attacke gegen Max Bauer, der in der Luft von der Seite gestoßen wurde, verletzte sich der Jungfuchs am Rücken. "Was die Ungarn gemacht haben, hat nichts mit Sport zu tun, das ist nicht in Ordnung. Man hatte das Gefühl, dass die Schul-WM wichtiger als mancher Männer-Wettbewerb ist", so ein verärgerter Bob Hanning nach dem Spiel. Die Mannschaft brachte die zurückgewonnene Führung dennoch über die Zeit und siegte am Ende mit 25:20.
"Es ist unglaublich wie eine Mannschaft, die schon aussichtslos zurückliegt, so zurück kommt und sich den Sieg erkämpft", freute sich Delegationsleiter Dr. Thomas Poller nach dem Spiel. Auch Trainer Bob Hanning war mit seiner Mannschaft sehr zufrieden. "Das Spiel war ein nächster wichtiger Schritt in der Entwicklung der Mannschaft", so Hanning. Im Finale treffen die Berliner nun auf den Titelfavoriten Frankreich. "Solange wir sieben gesunde Spieler haben, werden wir alles dagegen setzen und versuchen das Finale zu gewinnen", so Leistungsträger Paul Drux.