Die Berliner machten das erste (Jörg Hok)und das letzte Tor (Christian Rose) im Spiel der beiden Teams, die nachträglich die Lizenz zugesprochen bekamen. Zu einem Punkterfolg sollte das trotzdem nicht reichen. Bis zur 50. Minute konnten die Berliner das Spiel ausgeglichen gestalten und hielten ein 19:19, doch durch überhastete Würfe, individuelle Fehler und einem bestens aufgelegten Marco Stange im Schweriner Tor konnte Schwerin mit 22:19 in Führung gehen und diese immer weiter ausbauen. Vorne wollte den Berlinern nun gar nichts mehr gelingen, sodas Schwerin keine Probleme mehr hatte, den ersten Erfolg der neuen Saison einzufahren. " Wir haben in der Phase in der Abwehr aufgemacht, um noch eine Chance zu haben, dadurch kam Schwerin zu leichten Toren", begründete Füchse-Coach Jörn-Uwe Lommel das zu hohe Endergebnis. 18 Fehlwürfe leisteten sich die Berliner, Schwerin nur 15. "Knackpunkt des Spiel war, dass wir in Überzahlsituationen insgesamt fünf Gegentreffer kassierten", sagte Lommel," damit kann man auswärts nicht gewinnen."
Die beste Phase der Berliner war zwischen der 21. und 28. Minute, als man aus einem 6:9-Rückstand eine 10:9-Führung zaubern konnte. Jens Vortmann im Tor konnte einige Bälle der Schweriner entschärfen, die Füchse ihrerseits konnten auf der anderen Seite ihre Chancen nutzen. "Insgesamt war aber unsere Chancenverwertung nicht gut", kritisierte Lommel, der weiß, dass er noch viel mit dem Team arbeiten muss. "Wir haben jetzt eine Standortbestimmung. Wir haben hier in Schwerin vieles richtig gemacht, aber leider auch einiges falsch."
Goran Stupar wieder dabei
Einen Überraschungscoup gelang dem Trainer, als er in der Abwehr den reaktivierten Goran Stupar präsentierte. Der Berliner Kneipier trainiert schon seit einigen Wochen mit dem Team mit und wurde heute von Lommel immer wieder in der Abwehr eingesetzt, um Christian Rose Pausenzeiten zu geben. "Christian Rose hätte sicherlich nicht so viele Tore machen können, wenn er 60 Minuten Abwehr und Angriff hätte spielen müssen," freute sich Lommel über die Entlastungsmaßnahme.
Gar nicht ins Spiel fanden heute die Außenspieler. Weder von Marc Hartensuer noch von Stefan Matz kamen Akzente, mit insgesamt nur drei Toren von den Außenpositionen ist ein Problemfeld im heutigen Spiel deutlich beschrieben. "Wir waren im gesamten Spielverlauf immer dran an Schwerin, aber in der wichtigen Phase zehn Minuten vor dem Ende fehlte uns das Quentchen Entschlossenheit," sagte Jörn-Uwe Lommel. Bob Hanning ergänzte: "Schwerin war ein wenig bissiger und aggressiver." Das bezahlte Schwerin zwar mit sieben Zeitstrafen und neun Siebenmetern (Lommel:"Ich hätte die auch alle gegeben, sogar noch zwei mehr"), dafür kam es aber auch zu einigen Ballgewinnen in der Abwehr.
2000 Zuschauer bei Heimpremiere?
Der Blick der Füchse richtet sich nun auf die Heimpremiere in der Max-Schmeling-Halle am kommenden Mittwoch. Gegner dann ist der ASV Hamm, der am ersten Spieltag mit einem 27:25 (15:8)-Sensationserfolg über Eintracht Hildesheim für einen kräftigen PAukenschlag sorgte. "Wir haben nach dem ersten Spieltag sicherlich keinen Grund, HAmm in irgendeiner Weise zu unterschätzen", sagte Lommel. "Gegen Hamm müssen aber die ersten Punkte her". Für das erste Spiel in der Mitte Berlins erwarten die Füchse am Mittwoch 2000 Zuschauer.
SV Post Schwerin - Füchse Berlin 26:22 (11:11)
Schwerin:
Marco Stange (16 Paraden), Jannick Bahl - Ivica Obrvan 9/1, Roland Bahr 5, Alexander Ladig 5/3, Steffen Wild 4, Stephan Riediger 1, Robert Frahm 1, Alexander Rauch 1, Aurel Witt
Füchse:
Jens Vortmann (10 Paraden), Carsten Ohle (5 P.) - Christian Rose 12/7, Sascha Detlof 4, Jörg Hok 2, Stefan Matz 2, Jens Deffke 1, Marc Hartensuer 1/1
Zuschauer: 1.300
Schiedsrichter: Marcus Hohlwein, Jörg Michalzik
Zeitstrafen: 12:8 Minuten
Rote Karte: Alexander Ladig wegen 3. Zeitstrafe
Siebenmeter: 4/5 - 8/9
Spielfilm:
0:2 (6.), 4:4 (10.), 9:6 (21.), 9:10 (28.), 11:11 (HZ) - 15:14 (41.), 18:19 (48.), 22:19 (52.), 25:21 (56.), 26:22 (EN)