Nach dem gemeinsamen Auftakttraining am Dienstagmorgen machten sich die Füchse Berlin nahezu vollzählig auf den Weg in die isländische Hauptstadt. Nur Ivan Nincevic fehlte, da er in den kroatischen Olympiakader berufen wurde. Auf dem dreieinhalbstündigen Flug wusste die Mannschaft noch nicht, was sie in Island erwarten würde. Am Flughafen Keflavik hatte Coach Sigurdsson einen Bustransfer bestellt. Doch nicht etwa einen großen Reisebus wie bei Bundesliga- Oder Champions-League-Fahrten, das Team nahm in einem bis auf den letzten Platz gefüllten 20-Sitzer Platz. Die erste Station in Island entschädigte jedoch für den fehlenden Komfort. Die Auftaktbesprechung fand in der 38 Grad warmen Blauen Lagune bei strahlendem Sonnenschein statt.
Neben seinen Traineraufgaben in Deutschland ist Dagur Sigurdsson in seiner Heimat auch unternehmerisch tätig. Er ist Miteigentümer des Kex Hostels im Zentrum von Reykjavik. Die Mannschaftsunterkunft war damit schnell geklärt und bei der Raumaufteilung war der Name "Hostel" auch Programm. Zwei Zimmer waren für die 20-köpfige Delegation vorbereitet - die Mannschaft bezog im 16er-Zimmer Quartier und das Trainer-und Betreuerteam im benachbarten 8er-Raum. Teambuilding rund um die Uhr war also die Devise. Doch auch das sportliche Programm kam nicht zu kurz. Im Trainingszentrum von Valur Reykjavik hatten die Füchse optimale Bedingungen für Kraft-, Ausdauer- und Handballtraining. "Man sieht, dass die Jungs in der Pause weiter gearbeitet haben, damit haben wir eine gute Grundlage für unsere Vorbereitung", so Athletiktrainer Erik Helm nach den ersten Tests und Trainingseinheiten. Statt Bustransfers zwischen Training und Hotel hatte der Trainer Citybikes gemietet, die aufgrund der für isländische Verhältnisse optimalen Wetterbedingungen bei jeder Gelegenheit zum Einsatz kamen. "Wir haben uns aufgrund der intensiven Saison bewusst für eine Mischung aus Teambuilding und körperlicher Vorbereitung entschieden", sagt Füchse Co-Trainer Alexander Haase.
Das Motto "Wir sind die Jäger" fand sich im Programm mal auf andere Art und Weise wieder. Beim Paintball in zwei Teams - traditionell alt gegen jung - wurden die Sinne geschärft und die Jägerfähigkeiten konnten unter Beweis gestellt werden. Spielbeginn war 22:30 Uhr unter freiem Himmel - bei nahezu Tageslicht spielte das Team knapp drei Stunden. Iker Romero profitierte dabei von seinen Erfahrungen vom Tontaubenschießen aus Spanien und erwies sich als Matchwinner des Teams "alt". Der Spanier setzte vor allem auf die Offensive und erwischte so immer wieder das Überraschungsmoment der jungen Spieler. Für die nächsten Tage hat Coach Sigurdsson weitere Aktivitäten und Spezialaufgaben angekündigt. "Den Jungs wird es mit Sicherheit nicht langweilig werden", so der Isländer.