Die Füchse Berlin haben sich deshalb in den letzten Jahren so viele Sympathien erarbeitet, weil sie als Mannschaft überzeugt haben. Da wurde ein schöner Handball zelebriert, der vor allem deshalb erfolgreich war, weil die Mannschaft als Team gekämpft, hin und wieder als Team verloren, aber meist eben auch als Team gewonnen hat. Diese Ausstrahlung, diese Leidenschaft und diese Harmonie haben den Funken überspringen lassen. Die Fans waren begeistert und haben die Mannschaft unterstützt und auch außerhalb Berlins haben wir einen positiven Eindruck hinterlassen.
Gerade diesen Teamspirit, der uns so erfolgreich macht, den müssen wir wiederfinden. Die Mannschaft bringt ihren Einsatz, die Ergebnisse stimmen, das ist alles keine Frage. Aber es fehlt das letzte Quentchen Leidenschaft, die Emotion. Manchmal wirkt es, als ob das alles viel zu selbstverständlich wäre. Und eben das ist es nicht. Wir haben ein Jahr lang dafür gekämpft, dass wir wieder europäisch und sogar in der Champions League spielen dürfen. Jetzt will ich auf dem Spielfeld auch die entsprechende Spielfreude sehen.
Das ist im Moment wichtiger denn je, denn wir haben eine harte englische Woche vor uns. Am Mittwoch kommt der HBW Balingen-Weilstetten, gegen den wir zwar Favorit sind und auch die Bilanz spricht klar für uns. Die Schwaben mit ihrer unbequemen und manchmal auch unkonventionellen Spielweise haben uns immer wieder vor Probleme gestellt und erst am Samstag haben sie auch Gummersbach stolpern lassen. Wir müssen gewappnet sein, wir müssen die nötige Einstellung aufs Parkett bringen, denn sonst wird das plötzlich ganz eng.
Und was für Balingen gilt, gilt für den FC Barcelona erst Recht. Am kommenden Samstag spielen wir in Spanien, bei derzeit einem der weltbesten Vereine. Der Ex-Club von Iker Romero und Konstantin Igropulo will gerade in der Champions League wieder bis zum Ende mitmischen und wird zuhause alles geben. Uns wird es gehen wie zuhause gegen Kiel, wir sind eindeutiger Außenseiter. Wenn wir aber die Chance haben wollen etwas Zählbares mitzunehmen, dann müssen wir von der ersten Minute an brennen.
Da bin ich fast ein wenig froh, dass ich es dieses Woche bei der Jugend etwas lockerer angehen kann. Die A-Jugend hat am Wochenende souverän gewonnen und hat am nächsten Wochenende spielfrei. Die Herbstferien nutzen wir jetzt für ein kurzes Trainingslager in Berlin, dann gibt es einige Tage frei und am Dienstag beginnen wir nächste Woche die Vorbereitung auf die nächsten Aufgaben. Dazwischen dürfen die Jungs dann ein wenig durchatmen.