In Halbzeit eins waren es die Gäste die äußerst schwungvoll loslegten. Mit konzentriertem Tempospiel stand es nach wenigen Minuten 5:2 aus Balinger Sicht. Die Nummer eins im Berliner Tor, Silvio Heinevetter, kam nicht ins Spiel sodass Dagur Sigurdsson nach nur acht Minuten den Schlussmann wechselte. Danach lief es besser im Spiel der Gastgeber, auch wenn sie weiterhin einem knappen Vorsprung hinterher liefen. Vor allem Bartlomiej Jaszka war es, der wieder Tempo ins Berliner Spiel brachte.
Doch Balingen gab weiter den Ton an. Aus einer offensiv ausgerichteten Deckung heraus konnten die Schwaben immer wieder durch Gegenstöße Tore erzielen. Iker Romero war es dann der für die Füchse beim 12:11 (23. Minute) die erste Führung herausspielte. Die Chance zum Balinger Ausgleich vergab Manuel Liniger 20 Sekunden vor Schluss vom Siebenmeterpunkt, als Stochl bereits seinen zweiten Strafwurf hielt. Auf der Gegenseite holte auch Evgeni Pevnov mit dem Schlusspfiff noch einen Siebenmeter heraus, den Ivan Nincevic zum 16:14-Halbzeitstand verwandelte.
Auch im zweiten Durchgang waren die Gäste nicht bereit aufzugeben, durch die starke Startphase hatten sie ihre Chance gewittert. Zwar erhöhte Berlin die Führung immer wieder auf drei Tore, regelmäßig wussten die Gäste sich aber ins Spiel zurück zu kämpfen. Matthias Puhle im Balinger Tor kam zwar nicht an Stochls Leistung heran, verhinderte mit seinen Paraden aber eine frühe Entscheidung zugunsten der Hausherren. Und als Rolf Brack mit Felix König auf der Spielmacherposition Herth eine Verschnaufpause gönnte, knüpfte König nahtlos an die Leistung seines Kollegen an. So ins Spiel gebracht erzielte Fabian Gutbrod in der 46. Minute beim 22:22 noch einmal den Ausgleich.
Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson reagierte mit einer Auszeit und musste sich ernsthaft Sorgen machen. Die Berliner justierten ihren Angriff neu und Sigurdsson gab die Marschroute für die Schlussphase vor. Die Auszeit erfüllte ihren Zweck, in dem Christophersen, Jaszka und Nincevic nacheinander zum 25:22 trafen. Der Sieg war damit allerdings noch lange nicht in trockenen Tüchern, mehrfach konnte Balingen auf ein Tor verkürzen. Zwar musste HBW-Trainer Rolf Brack in den letzten zehn Minuten auf Kai Häfner verzichten, dafür setzte er taktisch alles auf eine Karte.
Einerseits agierte er in den letzten Minuten mehrfach mit dem siebten Feldspieler, konnte die Hausherren damit aber nicht überraschen und nur leichte Vorteile herausspielen. Immer wieder war es Petr Stochl, der mit seinen insgesamt 22 Paraden für Verzweiflung im Balinger Angriff sorgte. Als dann Bartlomiej Jaszka zum 27:25 traf, war die Partie entschieden. Der Treffer von Dragan Tubic vier Sekunden vor Schluss war nur noch Ergebniskorrektur. Mit dem 27:26 bleiben die Füchse Berlin mit zwei Unentschieden in der laufenden Saison weiterhin ungeschlagen.