Beide Mannschaften machten von Beginn an Druck und knüpften an das spannende Hinspiel an. Dass sich Minsk das Ticket für die Königsklasse nur als Qualifikant geholt hatte, war in der gesamten Partie nicht zu spüren. Das Team aus der weißrussischen Hauptstadt hatte sich in einem Trainingslager sieben Tage lang auf das Spiel vorbereiten können. Dementsprechend motiviert und konzentriert gingen die Hausherren auch zu Werke, doch das Spiel blieb zunächst ausgeglichen.
Nach 13 Spielminuten feierte dann Jungfuchs Paul Drux sein Debüt im Profidress. Nachdem der 17-Jährige bereits gegen Zagreb und Magdeburg im Aufgebot stand, bekam Drux nun auch Einsatzzeiten. Er bedankte sich bei Trainer Dagur Sigurdsson postwendend mit dem Tor zum 6:8 vom Kreis, rund 30 Sekunden nach seiner Einwechslung. Dennoch fand Minsk immer wieder Lösungen gegen die Füchse-Abwehr. So gelang es den Gastgebern letztlich nach 29 Minuten mit 15:13 in Führung zu gehen. Die Berliner setzten nach und glichen aus, doch der letzte Treffer zum 16:15-Pausenstand war Dinamo Minsk vorbehalten.
Nach dem Pausentee kam dann auch der angeschlagene Ivan Nincevic zum Einsatz. Der Linksaussen war noch am Oberschenkel verletzt, wollte seinem Team aber weiterhelfen. Für Sellin, der in den letzten Minuten des ersten Durchgangs einige unglückliche Aktionen hatte, gab es zudem Ersatz mit Mark Bult, den Trainer Sigurdsson vorübergehend auf die Rechtsaußenposition stellte. Doch in der Offensive war es vor allen Dingen Bartlomiej Jaszka, der die wichtigen Akzente setzte und selbst traf.
Nach dem 21:21-Ausgleich in der 41. Minute durch Colja Löffler war die Partie zunächst weiter offen. Doch die hohe Spielbelastung der letzten Wochen war den Füchsen nun anzumerken. Minsk wirkte frischer und bei den Berlinern schwanden die Kräfte. So setzten sich die Hausherren Tor um Tor ab. Beim Stand von 28:23 nach 53 Minuten war dann bereits die Vorentscheidung gefallen. 31:24 hieß es nach 60 Minuten, mit diesem Ergebnis konnte Dinamo Minsk auch den direkten Vergleich der beiden Teams für sich entscheiden. Die VELUX EHF Champions League geht nun in die WM-Pause bis zum Februar, dann stehen die letzten drei Spiele auf dem Programm. Barcelona und Szeged kommen nach Berlin und die Füchse müssen noch nach Schaffhausen reisen.
Torschützen Dinamo Minsk: Onufryjenko 9, Sevaljevic 5, Nikulenkaw 4, Rutenka 4, Ostruschko 3, Atman 2, Doroschtschuk 2, Babitschew 1, Bruka 1
Torschützen Füchse Berlin: Jaszka 6, Lund 4, Löffler 3, Igropulo 2, Sellin 2, Pevnov 2, Bult 1, Drux 1, Laen 1, Nincevic 1, Romero 1
Zuschauer: 3000
Strafminuten: 8 / 6