Geplagt von Verletzungssorgen empfingen die Balinger die Favoriten aus Berlin und konnten dem Druck der Gäste nicht standhalten. Von Beginn sollten bereits die Fronten zu Gunsten der Füchse geklärt sein, indem sie nach fünf Minuten bereits mit 4:1 führten. Balingens Trainer Dr. Rolf Brack entschied sich gegen eine Auszeit und wählte direkt seine bekannte Risikovariante mit dem siebten Feldspieler. Allerdings wurde diese taktische Maßnahme im Keim erstickt – der Ball wurde leichtfertig vergeben, Silvio Heinevetter bekam das Leder in die Finger und warf es direkt in das offene Tor.
Die Hausherren waren zu diesem Zeitpunkt ineffektiv in der Chancenverwertung, während bei den Füchsen nahezu jeder Ball im Netz zappelte und kaum technische Fehler gemacht wurden. Bereits nach einer Viertelstunde mussten die Balinger einem fünf Tore Rückstand hinterherlaufen. Einzig Martin Strobel und Christoph Theuerkauf sorgten für Lebenszeichen bei den Baden-Württembergern und konnten ihre Mannschaft vor einem höheren Rückstand bewahren. Trainer Brack änderte dazu die Defensive von 6:0 auf 4:2 und störte damit frühzeitig die Rückraumschützen der Füchse.
Allerdings setzten sich die Gäste dank ihrer individuellen Klasse immer wieder gegen die junge Balinger Mannschaft durch. Besonders Fredrik Petersen sorgte mit vier verwandelten Siebenmetern und zwei Toren aus dem Spiel heraus für die komfortable Führung der Hauptstädter. Dazu stand sich Balingen-Weilstetten in der Schlussphase der ersten Halbzeit selbst im Wege. Nachdem Colja Löffler für zwei Minuten auf die Strafbank musste, verlor Balingen im Aufbauspiel leichtfertig den Ball und kassierte prompt den nächsten Gegentreffer. Zur Pause führten die Füchse mit 19:12.
Auch in der zweiten Hälfte liefen die „Gallier“ dem Rückstand hinterher. Erneut versuchte Trainer Brack die Taktik mit dem siebten Feldspieler, doch nachdem Heinevetter seinen Streich aus dem ersten Durchgang mit einem weiteren Treffer wiederholte, wechselten die Balinger wieder auf das alte System zurück. Bei den Berlinern zeichneten sich mit Igropulo, Jaszka und auch dem jungen Fabian Wiede vermehrt die Rückraumspieler aus. Weiterhin konnten sich für Balingen nur Strobel und Theuerkauf in Szene setzen.
In der 49. Minute war es dann soweit: Sven-Sören Christophersen erzielte mit seinem ersten Tor des Abends das 29:19 für Berlin und somit die erste Zehn-Tore-Führung für die Hauptstadthandballer. In den letzten Minuten konnten die Württemberger den Schaden noch begrenzen und die Partie im einstelligen Bereich beenden. Am Ende setzten sich die Füchse mit 33:25 durch.
Torschützen: Petersen (7/4), Zachrisson (5), Jaszka (4), Igropulo (4), Nielsen (3), Wiede (3), Horak (2), Heinevetter (2), Christophersen (2), Spoljaric (1)