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18.10.2014|Information|SvN

Füchse spielen Unentschieden in Wetzlar

Die Füchse Berlin mussten nach einer umkämpften zweiten Halbzeit in Wetzlar einen Punkt abgeben und spielten bei den Mittelhessen 24:24-Unentschieden. Obwohl die Berliner nach der ersten Halbzeit bereits mit 15:8 deutlich führten und die klar bessere Mannschaft waren, kämpfte sich Wetzlar mit Leidenschaft vor 4.200 euphorischen Zuschauern in der Rittal-Arena heran und erreichte durch Jens Tiedtke den 24:24-Ausgleich. Erfolgreichster Werfer dieser spannenden Partie war der Wetzlarer Kent Robin Tönnesen mit sieben Treffern. Für die Füchse war Fredrik Petersen sechsmal erfolgreich.

Für die HSG Wetzlar verlief die erste Halbzeit der Begegnung desaströs. Mit der klassischen 6:0-Defensive starteten die Mittelhessen, welche allerdings zu keinem Zeitpunkt die Angriffsversuche der Gäste in den Griff bekamen. Der agile Konstantin Igropulo sorgte für den ersten Treffer der Partie, kurz darauf profitierte Fredrik Petersen vom Ballgewinn seines schwedischen Landsmannes Mattias Zachrisson und nutzte den Gegenstoß zum frühen 2:0 der Füchse. Wetzlar war zu verhalten und leistete sich Fehler im Aufbau, darüber hinaus parierte Silvio Heinevetter den freien Wurf von Sebastian Weber. Aber auch Wetzlars Andreas Wolff konnte mit einer gelungenen Fußabwehr seine Reflexe unter Beweis stellen und zunächst seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand bewahren. 

Nach vier Minuten sorgte Kristian Bliznac für das erste Erfolgserlebnis der Hausherren, doch die Füchse Berlin blieben am Drücker. Clever war Fredrik Petersen, der den schnellen Freiwurf ausführte, während Wetzlar nicht auf dem Posten war. Kurz darauf setzte sich Jonas Thümmler am Kreis durch und erzielte das 4:1 für die Gäste. Derweil sahen die Zuschauer in der Rittal-Arena keinerlei Besserung im Spiel der HSG, auch ein Timeout von Kai Wandschneider veränderte nichts. 

Ohne nennenswerte Gegenwehr kamen die Füchse zum Wurf und zogen weiter davon. Ivano Balic konnte sich zwar gegen die Berliner Verteidigung mit einer Einzelaktion durchsetzen, allerdings kamen die Gäste sofort wieder über die schnelle Mitte und schlugen mit Fredrik Petersen zurück. Selbst als Jesper Nielsen die erste Zeitstrafe in der 15. Minute erhielt, verpasste Wetzlar die Möglichkeit heranzukommen. Kristian Bliznac und Christian Rompf blieben erneut an Heinevetter hängen. Währenddessen schraubte Paul Drux trotz Zeitspiel mit dem Unterarmwurf die Führung der Hauptstadthandballer auf 11:5. 

Wetzlar war weiterhin zu schwach im Angriff und hatte auch mit drei Pfostentreffern Pech im Abschluss. Die Füchse waren weitaus effizienter, Iker Romero sah auf Rechtsaußen den freistehenden Fabian Wiede, der nach 20 Minuten auf sechs Treffer erhöhte. Wetzlar rannte sich derweil am Innenblock der Füchse fest, die sehr hart durchgriffen. Die nächste Zwei-Minuten-Strafe erfolgte, diesmal an Petersen. Darüber hinaus mussten die Gäste eine Schrecksekunde verkraften. Konstantin Igropulo wurde während eines Blocks mit dem Ellbogen am Kopf erwischt und erlitt eine Platzwunde. Er wurde umgehend behandelt, konnte aber erst in der zweiten Halbzeit mit Bandage wieder ins Geschehen eingreifen. Zur Halbzeit war die Führung der Füchse auf 15:8 angewachsen.

Nach dem Wiederanpfiff sorgten Kent Robin Tönnesen und Kristian Bliznac auf Wetzlarer Seite schnell für zwei Erfolgserlebnisse, die Füchse hatten den Start verschlafen und verfielen wie im Heimspiel gegen Erlangen in alte Verhaltensmuster. Die Gäste kamen mit der vorgezogenen Abwehr der Hausherren nicht mehr zurecht, Wetzlar variierte zwischen einer 5:1- und einer 4:2-Defensive. Somit kamen sie von Minute zu Minute immer weiter heran und verkürzten in der 40. Minute auf 15:17. 

Berlin hatte weiterhin mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen, die Füchse trafen plötzlich so gut wie nichts mehr, zwei Tore in 13 Minuten sprachen deutlich für die verbesserte Abwehr der HSG Wetzlar. Dafür hatten die Füchse mit Konstantin Igropulo den rettenden Mann. Zunächst von der Siebenmeterlinie, anschließend traf er aus dem Rückraum. Seine Kopfverletzung blockierte den russischen Nationalspieler keineswegs. 

Kent Robin Tönnesen traf dennoch für sein Team zum umjubelten 22:21 ein. Die Füchse hatten es Silvio Heinevetter zu verdanken, dass sie noch im Spiel blieben. Doch auf der Gegenseite wuchs Andreas Wolff ebenfalls über sich hinaus. Drei Minuten vor dem Ende war es dann Steffen Fäth, der Wetzlar mit einem Rückraumkracher erneut in Führung brachte. Berlin profitierte nun von einem glücklichen Unterarmwurf von Kapitän Iker Romero, der den Spielausgang völlig offen ließ. Die HSG Wetzlar hatte erneut die Chance in Führung zu gehen, doch der deutsche Nationaltorhüter Silvio Heinevetter parierte erneut. 

Die Begegnung steuerte ihrem Höhepunkt entgegen. Paul Drux zog im Eins gegen Eins zum Kreis und wurde unsanft gestoppt. Routinier Iker Romero übernahm die Verantwortung und verwandelte den folgenden Siebenmeter zur erneuten Führung für die Füchse. Doch die Begegnung war noch nicht zu Ende, Wetzlar blieb ein letzter Angriff und für diesen ging Kai Wandschneider volles Risiko: Er brachte einen siebten Feldspieler. Dieser Schachzug sollte sich auszahlen, die Hausherren kombinierten druckvoll und spielten Jens Tiedtke am Kreis frei. Der Routinier der HSG ließ sich die Chance nicht nehmen und netzte unter dem Jubel der Fans wenige Sekunden vor dem Ende zum aufgrund der beeindruckenden Aufholjagd im zweiten Abschnitt nicht unverdienten Punkteteilung ein.




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