Ohne Denis Spoljaric, Fredrik Petersen, Colja Löffler und Petar Nenadic reisten die Füchse Berlin nach Magdeburg und hatten damit alles andere als gute Voraussetzungen für das Derby. Dennoch entwickelte sich von Beginn an ein offener Schlagabtausch in der fast ausverkauften GETEC Arena. Silvio Heinevetter war gegen seinen Ex-Club von Beginn an ein Faktor und kam über die Emotion ins Spiel. Mit gut aufgelegten Vorderleuten stellten die Füchse so eine sehr solide Defensive.
So konnten die Füchse sogar kurz auf 5:3 enteilen. Doch auch der SCM stand gut in der Deckung und war wieder schnell auf Augenhöhe. Dagur Sigurdsson hatte bei den Füchsen unterdessen bereits den Rückraum komplett gewechselt, nach einer Viertelstunde wurden die Positionen von Drux, Romero und Igropulo besetzt. Und nach dem Ausgleich von Zachrisson sorgte mit Drux einer der neuen beim 6:7 für einen erneuten Führungswechsel.
Die intensiv aber keineswegs unfair geführte Begegnung blieb auch in der Folge ein packendes Auf und Ab. Die Füchse legten nun vor und der SCM zog nach, als nach einem Führungstreffer von Romero der nächste Angriff der Gastgeber dann allerdings mit einem Offensivfoul endete, erhöhte Paul Drux den Abstand beim 11:9 wieder auf zwei Tore - Geir Sveinsson reagierte, der Coach des SCM nahm sechs Minuten vor der Pause seine Auszeit.
Die Füchse aber blieben am Drücker, der Innenblock Nielsen und Thümmler sorgte für einen Ballgewinn und auf der anderen Seite erhöhte Mattias Zachrisson den Abstand beim 12:9 auf drei Treffer. Die Magdeburger kämpften um den Anschluss, die Treffer von Bagersted und Lie Hansen wurden aber jeweils umgehend von den Füchsen beantwortet. Nach dem 14:11 von Zachrisson kamen die Gastgeber in den letzten Minuten des ersten Abschnitts aber mit Macht auf. Unkonzentriertheit bei den Berlinern brachte den SCM zurück und mit schnellen Toren stand es wieder 14:14-Unentschieden. Beim Stand von 15:15 ging es dann in die Halbzeitpause.
Die Zweite Halbzeit beginn wie die erste, beide Teams schenkten sich keinen Zentimeter. So stand es nach 43 gespielten Minuten 20:20-Unentschieden. Auf SCM-Seite hatte vor allen Dingen Dario Quenstedt großen Anteil daran, dass sein Team immer wieder den Anschluss hielt. Geprägt war die Begegnung dabei weiterhin von intensiv geführten Zweikämpfen, dabei griffen bei den Berlinern zunächst Jesper Nielsen und wenig später Mattias Zachrisson etwas zu fest zu - die Folge war eine knapp einminütige doppelte Überzahl für den SCM. Die Hausherren nutzten die Chance und gingen durch das 22:20 von Michael Haaß eine Viertelstunde vor Spielende wieder mit zwei Treffern in Front - die Gäste gingen unterdessen Risiko und beorderten einen zusätzlichen Feldspieler auf das Parkett.
Dennoch gelang es den Hausherren auf 24:21 zu erhöhen. Eine Vorentscheidung war dies zwölf Minuten vor dem Ende aber nicht, Konstantin Igropulo behielt von der Siebenmeterlinie die Nerven und Jesper Nielsen setzte wenig später den Anschlusstreffer. Dazwischen kochte die Halle erneut, Silvio Heinevetter war bei einem Gegenstoß herausgeeilt und hatte den Ball knapp aber fair vor Yves Gravenhorst ins Seitenaus befördern können. Der Ausgleich gelang den Berlinern aber nicht, der SCM setzte durch Espen Lie Hansen das 25:23 und Füchse-Coach Dagur Sigurdsson nahm acht Minuten vor dem Ende die Auszeit. Ein unglaublicher Dreher von Iker Romero brachte die Füchse danach erneut auf ein Tor heran.
Dario Quenstedt als "Man of the Match" auf Magdeburger Seite, sicherte seinem Team aber immer wieder den Vorsprung. Die Füchse gingen nach einer erneuten Auszeit nun volles Risiko, sie schufen mit einem zusätzlichen Feldspieler eine Überzahl und trafen durch Routinier Iker Romero. Doch der Spanier scheiterte mit seinem nächsten Versuch an Quenstedt. Spätestens mit dem 28:25 von Robert Weber lief die Zeit für die Hausherren. Am Ende setzte sich der SC Magdeburg mit 30:26 durch. Die Füchse Berlin haben nun eine einwöchige Spielpause bevor am nächsten Mittwoch das Auswärtsspiel gegen die SG Flensburg/Handewitt und anschließend das Top-Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen in eigener Halle ansteht. Für die Partie am Sonntag, den 14.12., um 17:15 Uhr in der Max-Schmeling-Halle gibt es noch Resttickets im Vorverkauf.