Beide Mannschaften starteten mit einer 6:0-Defensive und lieferten sich von Beginn an ein packendes Europapokalspiel mit viel körperlicher Härte. Dennoch fanden die Füchse und die Gäste aus Skjern immer wieder den nötigen Freiraum zum Torerfolg. Besonders die Rückraumschützen stachen bei den Dänen hervor. Henrik Mollgaard blieb bei jedem seiner Treffer nahezu in der Luft stehen, überbrückte die Abwehrmauer der Füchse und konnte sich die Ecke aussuchen.
Währenddessen zeichneten sich die Füchse durch ein sehr variables Angriffsspiel aus. Vor allem die 5:4-Führung der Berliner nach zehn Minuten durch Jesper Nielsen war bezeichnend für deren Spielfreude. Der Schwede wurde am Kreis sehenswert von Kapitän Iker Romero in Szene gesetzt und setzte sich gegen den letzten Abwehrspieler mit einer schnellen Drehung durch. Weil aber Skjern weiterhin mit Treffern aus der Distanz glänzte, kam bereits nach der Anfangsviertelstunde Petr Stochl für Silvio Heinevetter ins Spiel. Dieser konnte sich sofort auszeichnen und entschärfte den Tempogegenstoß der Gäste.
Spannungsgeladen setzte sich die Begegnung fort, in der die Führung stetig wechselte. Die Gäste konnten nun mehrfach vorlegen, mussten aber schnell den Ausgleich der Füchse hinnehmen. Egal ob Pevnov am Kreis, Petersen von der Außenposition oder Paul Drux aus dem Rückraum - Die Hausherren hatten umgehend die passende Antwort parat. Kurz vor dem Seitenwechsel nutzte Pavel Horak die Überzahl zum 14:12 (28.). Doch die Gäste fanden immer wieder Mittel und Wege, um zurückzukommen und glichen zur Pause erneut aus.
Deutlich besser startete Skjern in den zweiten Durchgang, zwei erfolgreiche Tempogegenstöße hintereinander zwangen Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson bereits zur frühen Auszeit. Er brachte jetzt Bartlomiej Jaszka, der aufgrund seiner anhaltenden Schulterprobleme weiterhin viel geschont wurde und auch nur kurzzeitig zum Einsatz kam. Torhüter Soren Pedersen, der den Ball mehrfach mit den Finger- oder Fußspitzen um den Kasten lenkte, erschwerte den Füchsen in dieser Phase den erfolgreichen Abschluss.
Doch immer wieder zeichneten sich bei den Füchsen alle Spieler aus. Nun war es Fabian Wiede, der mit dem Kracher aus dem Rückraum die passende Antwort hatte und somit wieder den Spielstand egalisieren konnte. Daraufhin nutzte die schwedische Flügelzange mit Mattias Zachrisson und Fredrik Petersen die Ballverluste von Skjern in der Angriffsbewegung aus und brachte die Füchse endgültig auf die Siegerstraße. Fabian Wiede fand immer mehr Spaß am Spiel, setzte den nächsten Treffer und konnte kurz darauf sogar als Siebenmeterschütze überzeugen.
Skjern blieb nun vermehrt am Innenblock der Füchse hängen, der sich auf die Rückraumwürfe der Gäste besser eingestellt hatte. Die richtige Einstellung hatte aber auch die Angriffs-Sektion der Berliner. Denn Evgeni Pevnov brachte die Max-Schmeling-Halle zum Kochen, als dieser mit dem Rücken zum Tor bei doppelter Manndeckung den Ball mit der Rückhand ins Netz bugsierte. Getragen vom Lauf zum 25:22 und durch die euphorisierten Zuschauer blieben die Füchse in der Schlussphase jederzeit Herr der Lage, konnten sich am Ende souverän durchsetzen und die Rückkehr an die Tabellenspitze der Gruppe C bejubeln. Mit einem Sieg gegen den FC Porto am kommenden Sonntag (17.15 Uhr) können die Hauptstädter den Einzug in das Viertelfinale bereits klar machen.
Torschützen der Füchse Berlin: Nenadic 6, Petersen 6, Wiede 4, Pewnow 3, Horak 3, Drux 2, Romero 2, Zachrisson 2, Nielsen 1