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04.05.2006|Information|red

Henning Opitz: Berliner Handball-Aufschwung gut für die Talente

Er ist so etwas wie der "Mister Handball" in der Bundeshauptstadt. Seit 52 Jahren kümmert sich Henning Opitz als Handball-Funktionär um die Belange seiner Sportart, davon mehr als 35 Jahre in Berlin. Zum Ende seiner Funktionärskarriere darf der 68-jährige Vollblut-Handballer noch einmal die Früchte seiner Arbeit ernten. Mit dem WM-Eröffnungsspiel und dem geplanten Aufschwung der Füchse gewinnt die Berliner Szene zunehmend Konturen. Ganz besonders stolz aber ist er darauf, dass die HBL seiner Stadt den Zuschlag zur Ausrichtung des Allstar-Games (5. Juni 2006) erteilte.


Mit dem Allstar-Game kehrt nach langer Abstinenz – von einzelnen Länderspielen abgesehen – der große Handball nach Berlin zurück.

Opitz: Das ist zum einen eine Auszeichnung für Berlin, zum anderen auch so etwas wie eine Generalprobe für das WM-Eröffnungsspiel im kommenden Januar. Keine Frage: Das Allstar-Game ist für mich einer der Höhepunkte in meiner mehr als 50-jährigen Funktionärs-Laufbahn.

Wieso fiel die Entscheidung seitens der HBL zugunsten Berlins?

Opitz: Die HBL möchte weiterhin Handball in den deutschen Metropolen etablieren. In Hamburg und München ist das bereits erfolgreich geschehen. Für Berlin haben wir vom Handballverband gemeinsam mit "Saltico" ein vernünftiges Konzept vorgelegt, das die Verantwortlichen ganz offenbar überzeugen konnte.

Wie ist der Stand der Dinge? Wird die 10.000 Besucher fassende Max-Schmeling-Halle voll?

Opitz: Da muss ich Sie korrigieren: Die Halle bietet beim Allstar-Game insgesamt 8.535 Besuchern Platz. Bisher sind ein wenig mehr als 1.600 Tickets effektiv verkauft. Das ist eine mehr als ordentliche Zahl rund fünf Wochen vor der Veranstaltung, zumal weitergehende Maßnahmen und Medienkooperationen erst in diesen Tagen anlaufen und wir uns in Berlin in einem Spannungsfeld bewegen, das sowohl im Bereich Sport als auch in kultureller Hinsicht dem Konsumenten ein riesiges Angebot macht.

Und die Berliner Wirtschaft? Steht sie voll hinter dieser Veranstaltung?

Opitz: Die Berliner Situation in diesem Bereich ist besonders. Es gibt allein im Sport 168 Erst- und Zweitligisten in 60 unterschiedlichen Sportarten. Da werden Wirtschaftsunternehmen – und ich kenne das aus eigener Berufserfahrung, weil ich viele Jahre im Marketing-Bereich bei Siemens-Nixdorf tätig war – mit Anfragen und Wünschen überhäuft. Und auch die Kultur und der soziale Bereich möchten von Sponsorengeldern partizipieren. Man hat nur dann eine Chance, wenn man ein schlüssiges Konzept hat und entsprechende Persönlichkeiten, die Türen öffnen. Bob Hanning ist so ein Mann.

Seitdem er die Füchse Berlin managt, scheint die Handballszene Berlin in Bewegung geraten zu sein. Das WM-Eröffnungsspiel im Januar 2007 und das Allstar-Game finden hier statt. Und mit den Füchsen könnte die Hauptstadt schon bald wieder einen Erstligisten haben.



Opitz: Das ist eine wirklich tolle Entwicklung, die maßgeblich damit zusammenhängt, dass endlich jemand hergeht und die Dinge professionell angeht. Mit Hanning haben die Füchse einen Manager, der kraft seiner Person Türen öffnet, die dem Handball zuvor verschlossen waren.

Wie kann der Handball-Verband Berlin vom Boom partizipieren, wie kann er solche Entwicklungen fördern?

Opitz: Die Entwicklung des Handball in und um Berlin fördern wir schon lange, indem wir aufgrund ausgezeichneter Nachwuchsarbeit unsere Vereine beständig mit Jugend-Nationalspielern füttern. Das können wir nur deshalb, weil wir diverse Kooperationen im Bereich der Nachwuchs- und Talentförderung aufgebaut haben. Zudem erfahren unsere Vereine konkrete finanzielle Unterstützung dank unseres Marketings im Bereich der Berliner Sportförderung. Partizipieren können wir vom Aufschwung insofern, als dass unsere Berliner Talente mit den Füchsen endlich wieder eine Perspektive haben, auch in ihrer eigenen Stadt hochklassig zu spielen.

Das Gespräch führte Arnulf Beckmann




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