Kapitän Iker Romero sprang bei der Teamvorstellung voller Stolz mit dem EHF-Pokal in den Armen durch die Max-Schmeling-Halle. Eine Woche nach dem ersten internationalen Titel der Füchse Berlin wurden die Hauptstädter noch einmal von ihren Fans gefeiert. Diesen Erfolg würdigten auch die zahlreich erschienenen Anhänger aus Magdeburg, die bereits vor dem Anpfiff mächtig Stimmung machten. Zunächst fanden die Füchse besser in die Partie. Besonders Konstantin Igropulo und Petar Nenadic, die sich zuletzt in guter Form präsentierten, führten beide die 2:1-Führung nach fünf Minuten herbeiführten.
Magdeburg agierte aus einer gut positionierten 6:0-Deckung heraus, konnte aus den ersten Ballgewinnen aber noch keinen Profit schlagen. Währenddessen blieben die Füchse am Drücker, bei denen weiterhin Igropulo traf und auch als Vorbereiter überzeugte. Er hatte seinen nächsten Wurf zunächst angetäuscht, im letzten Moment fallen gelassen, sodass Paul Drux nach zwölf Minuten die erste Zwei-Tore-Führung für die Hausherren erzielte.
Berlin kombinierte gut, Magdeburg kämpfte sich in die Partie. Derweil war es SCM-Torhüter Dario Quenstedt zu verdanken, dass die Gäste den Rückstand zunächst in Grenzen hielten und daraufhin wieder herankamen. Durch zwei Paraden in Folge konnte der SCM sein gefährliches Konterspiel aufziehen und durch Jacob Bagersted und Robert Weber sogar erstmals in Führung gehen. In einem bis dahin sehr fairen Derby blieben die Füchse aber weiterhin die konstantere Mannschaft.
Auch weil Magdeburg mit mehreren Abspielfehlern den knappen Vorsprung verspielte, bekamen die Berliner ihre Möglichkeiten und nutzten diese kaltschnäuzig aus. Fabian Wiede erzielte mit einem präzisen Schlagwurf das 11:9 für die Füchse nach 22 Minuten. Beim SCM waren lediglich Jure Natek und Robert Weber zuverlässige Torschützen, welche die Gäste in Schlagdistanz hielten. Berlin ging aber mit 16:14 in die Pause, auch weil Iker Romero kurz vor dem Seitenwechsel aufmerksam in der Abwehr agierte und sehenswert für Evgeni Pevnov am Kreis auflegte.
Nach der fast schon freundschaftlichen Atmosphäre im Zweikampfverhalten beider Mannschaften ging es in der zweiten Halbzeit deutlich härter zur Sache. Matthias Musche erhielt nach 37 Minuten die erste Zeitstrafe der Partie, woraufhin die Füchse Berlin ihren Vorsprung noch weiter ausbauen konnten. Konstantin Igropulo reagierte am schnellsten im Umschaltverhalten und schraubte mit seinem sechsten Treffer die Führung der Hausherren auf 24:19 (41.). Dazu hielt der eingewechselte Silvio Heinevetter den Vorsprung fest.
Magdeburgs Trainer Geir Sveinsson nahm daraufhin die Auszeit und riskierte mehr, seine Spieler schlossen nun schneller aus der Distanz ab und wurden kurzzeitig dafür belohnt. Vor allem Tomasz Gebala setzte sich immer wieder durch und verkürzte nach 51 Minuten auf 26:24 (51.). Nachdem Jure Natek die nächste Zeitstrafe kassierte, folgte kurz darauf ein Protest von der Trainerbank mit Zeitstrafe gegen die Offiziellen. Die Aufholjagd endete somit frühzeitig. Die Füchse Berlin hatten in der Schlussphase den Vorteil und münzten diesen in zahlreiche Tore um. Durch Nenadic und Pevnov gelangen den Hausherren per Tempogegenstoß drei Treffer in Folge zum 30:25, was wenige Minuten vor dem Ende die endgültige Entscheidung herbeiführte.
Torschützen: Nenadic (9/1), Igropulo (7), Wiede (4), Drux (4), Pevnov (3), Petersen (2), Nielsen (2), Romero (1)