Die Füchse sind am Freitagabend schlecht in die Partie gekommen. Das erste Tor für die Berliner fiel erst nach 5 Minuten durch Bjarki Elisson. Zu diesem Zeitpunkt haben die Magdeburger bereits drei Mal getroffen. Nach 9 Minuten führte der SCM dann schon mit 6.1. Die Vereinsweltmeister spielten ideenlos und vergaben im Angriff zu viele Chancen. Nach einer Viertel Stunde stand es 8:3 für die Gastgeber.
Füchse-Trainer Erlingur Richardsson stellte zwischenzeitlich um auf eine 5:1-Deckung. Und auch Silvio Heinevetter war es zu verdanken, dass der Rückstand nicht noch deutlicher war. Beim Stand von 10:5 konnte sich Willy Weyhrauch zum ersten Mal einen Tempogegenstoß nehmen - scheiterte aber an Magdeburgs Torhüter Dario Quenstedt. Weiter gingen zu viele Fehlwürfe aufs Konto der Füchse. Und bis dato hatte Top Torschütze Petar Nenadic noch nicht ein Tor erzielt. Erst in der 27. Minute versenkte der Serbe den ersten Treffer zum 6:12. Beim Stand von 15:9 ging es in die Kabinen.
Wer dachte, dass die Füchse nach der Pause jetzt besser ins Spiel kommen würden, wurde zunächst enttäuscht. Die 6809 Zuschauer in der GETEC Arena sahen ihre Mannschaft weiter den Takt angeben. Nach 35 Minuten verkürzte Petar Nenadic auf 11:15 - Magdeburg legte aber direkt im nächsten Angriff nach. Schnell führte der SCM wieder mit 7 Toren (18:11). Nach einem Lattentreffer (Faruk Vrazalic) und einem Wurf weit über das Tor (Fabian Wiede) stand es nach 42 Minuten sogar 20:11 für die Gastgeber.
Jetzt begann die Aufholjagd der Füchse. Durch einen gehaltenen 7 Meter von Silvio Heinevetter, zwei gute Kreisanspiele und einen Treffer von Abwehrchef Jakov Gojun kamen die Berliner immer mehr ran. 7 Minuten vor Schluss waren es nur noch 3 Tore (22:19). Jetzt war es der SC Magdeburg, der Chancen vergab und die Gäste zu Tempogegenstößen einlud. Die Mannschaft gab den sicher geglaubten Sieg in den den letzten Minuten aus der Hand. Eine halbe Minute vor Schluss fiel der Ausgleich zum 24:24 durch Bjarki Elisson. Silvio Heinevetter hielt den Punkt in der letzten Sekunde fest.
"Das ist unglaublich, dass wir mit einem Punkt nach Hause fahren", sagt Füchse-Trainer Erlingur Richardsson. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, dass sie hier noch den Ausgleich gemacht hat", so der Isländer. Geschäftsführer Bob Hanning fragte nach Abpfiff nur mit einem Kopfschütteln und einem Lachen "Was war das denn für ein Spiel?" und Sportkoordinator Volker Zerbe bezeichnete die Partie als ein "verrücktes Spiel". "Nach dem 20:11 wurde die Hoffnung immer kleiner. Hintenraus war es dann bewundernswert, wie sich die Mannschaft zusammengerauft und alles gegeben hat. Wir sind sehr zufrieden, dass wir mit einem Punkt nach Hause fahren. Das war wie immer in Magdeburg ein packendes Spiel", so Zerbe. Magdeburgs Trainer Geir Sveinsson war dagegen riesig enttäuscht und fühlte sich, als hätte seine Mannschaft zwei Punkte verloren.
Torschützen: Nenadic (8), Elisson (4), Wiede (3), Nielsen (3), Plaza (2), Tönnesen (2), Gojun (1), Vrazalic (1)