Drago Vukovic eröffnete aus der Rückraummitte den Torreigen. In der Defensive überzeugte er ebenfalls direkt, gewann den Ball und schickte Petar Nenadic auf die Reise, der für die frühe Zwei-Tore-Führung sorgte. Hannover erwischte derweil keinen guten Start, Lars Lehnhoff scheiterte beim Siebenmeterwurf an Silvio Heinevetter. Auf der anderen Seite bewahrte Martin Ziemer die Gäste zunächst vor einem höheren Rückstand, indem er zweimal in Folge parierte. Nach fünf Spielminuten konnte dann Timo Kastening mit dem erfolgreichen Strafwurf für das erste Lebenszeichen der Gäste sorgen.
Dennoch blieben die Füchse die spielbestimmende Mannschaft. Vor allem weil Hannover-Burgdorf in Person von Csaba Szücs die Zeitstrafe hinnehmen musste. Berlin nutzte die Überzahl aus und münzte die Überlegenheit in eine 6:2-Führung um (9.). Wenige Minuten später nahm Hannovers Trainer Jens Bürkle die Auszeit, um den Lauf der Hauptstädter zu beenden. Allerdings schwächten sich die Gäste kurz darauf mit der zweiten Zeitstrafe von Csaba Szücs erneut selbst, wodurch die Füchse den Vorsprung nach 19 Minuten durch Kent Robin Tönnesen sogar auf 13:7 ausbauen konnten. Der Norweger kassierte allerdings wenig später eine Zeitstrafe.
Die ehemaligen Berliner Sven-Sören Christophersen und Runar Karason verkürzten zwischenzeitlich für Hannover auf vier Treffer, konnten die Füchse allerdings nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen. Dafür hatten die Gäste viel in der eigenen Defensive zu tun. Besonders der aktuell beste Torschütze der Liga, Petar Nenadic, war für Hannover-Burgdorf kaum zu stoppen und erzielte innerhalb von sechs Minuten vier Tore in Folge für Berlin. Kurz vor der Pause ermöglichte ein weiterer Ballgewinn den Gegenstoß, der durch Bjarki Elisson zum 18:12-Pausenstand verwandelt wurde.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kippte die Begegnung allerdings. Innerhalb von fünf Minuten nutzte Hannover-Burgdorf drei Ballverluste der Füchse, darunter zwei technische Fehler, aus. Durch Treffer von Kastening, Häfner und Patrail verkürzten die Niedersachsen nach 35 Spielminuten auf 18:16. Füchse-Trainer Richardsson wollte den Fehlstart seiner Mannschaft beenden und nahm die frühe Auszeit. Allerdings häuften sich nun die Fehlwürfe der Berliner, wodurch Hannover durch Joakim Hykkerud zum 19:19 (37.) ausgleichen konnte.
Nach dem frühen Schock der zweiten Halbzeit, schien sich das Füchse-Angriffsspiel neu zu formieren. Fabian Wiede brachte seine Mannschaft mit einem Wurf von halbrechter Position wieder in Führung, doch die Partie blieb spannend. Zunächst konnte Heinevetter den knappen Vorsprung für Berlin festhalten, musste nach 51 Minuten dann aber doch den 25:25-Ausgleich von Lars Lehnhoff hinnehmen. Die Gäste waren nun agiler auf den Beinen, Berlin ließ im zweiten Durchgang weiterhin viele Chancen liegen. So konnte Sven-Sören Christophersen sieben Minuten vor dem Ende die erste Führung für Hannover-Burgdorf erzielen (26:25).
Die Füchse wollten jetzt im Tor einen neuen Akzent setzen. Für Heinevetter kam Nachwuchsspieler Angelo Grunz in die Partie, Petr Stochl fehlte angeschlagen. Und tatsächlich konnte Grunz beim Stand von 27:27 bei noch drei Minuten auf der Uhr den Rückraumwurf von Kai Häfner parieren. Plötzlich hatten die Hausherren alles wieder in der eigenen Hand. Doch in der darauffolgenden Szene setzte Petar Nenadic den Ball neben das Tor von Martin Ziemer. Im direkten Gegenzug bestrafte dies Joakim Hykkerud mit der erneuten Führung für die Gäste. Vierzig Sekunden vor Schluss fasste sich Kent Röbin Tönnesen ein Herz und zog ebenfalls aus der Distanz zum 28:28 ab. Den Gästen gebührte der letzte Angriff des Spiels, Trainer Bürkle nahm noch einmal die Auszeit. Noch einmal kam Mait Patrail in Position, warf den Ball allerdings am Tor vorbei, sodass sich beide Mannschaften mit einem Unentschieden trennten.
Während die Recken nach der Aufholjagd zwar enttäuscht mit dem Ausgang waren, aber trotzdem von einem Punktgewinn sprachen, waren die Berliner alles andere als zufrieden mit dem Spielverlauf. "Ich finde, es reicht langsam mit diesen spannenden Spielen. Ich würde gerne mal wieder ein Spiel ganz normal gewinnen", sagte Geschäftsführer Bob Hanning nach der Partie. Die Füchse stehen mit 13:5 Punkten weiter auf dem 6. Tabellenplatz.
Torschützen: Nenadic (8), Tönnesen (6), Vukovic (4), Nielsen (2), Wiede (2), Elisson (2), Weyhrauch (2), Gojun (1), Vrazalic (1)