Die Füchse, die am Samstag zu Berlins Mannschaft des Jahres gewählt wurden, begannen druckvoll im Rückraum mit Fabian Wiede. Der Nationalspieler traf in der Anfangsphase gleich doppelt und führte seine Mannschaft früh zu einem 3:1. Balingen hatte derweil Probleme, die Offensivkraft der Hausherren zu bremsen und zerschellte an der aufmerksamen Verteidigung der Füchse. Vukovic passte in der Rückwärtsbewegung auf und vollendete den Gegenstoß direkt selbst zum 4:1 nach vier Minuten. Weil Neukapitän Petr Stochl obendrein den Siebenmeter von Yves Kunkel parierte, nutzten die Füchse ihre nächsten zwei Möglichkeiten. Wieder war Vukovic zusammen mit Nenadic zur Stelle und erhöhte auf 6:1 nach sieben Minuten.
Für Balingen sprangen zumindest Alexandros Vasilakis und Martin Strobel in die Bresche und verkürzten auf drei Tore. Doch Berlin dominierte die Partie aufgrund einer starken 6:0-Defensive, die immer wieder aufmerksam verschob und zum richtigen Zeitpunkt aktiv auf den ballführenden Spieler ging. Olivier Nyokas kam nach elf Minuten bei Balingen für mehr Offensivkraft im Rückraum ins Spiel, doch die Gäste mussten nach einer Zeitstrafe gegen Martin Strobel in Unterzahl agieren. Weil die Füchse aber zweimal am sich steigernden Torhüter Radivoje Ristanovic scheiterten, blieb der Rückstand bestehen, welcher sogar von einem Gegenstoß durch Jannik Hausmann auf erneut drei Treffer verkürzt wurde.
Balingens Trainer Markus Gaugisch nahm dennoch die Auszeit nach einer Viertelstunde, um seine Mannschaft neu einzustellen. Darauf folgte eine Leistungssteigerung, auch weil Berlin die nächste Zwei-Minuten-Strafe hinnehmen musste. Fabian Böhm bewahrte die Übersicht und tunnelte Stochl mit einem verdeckten Wurf aus der zweiten Reihe. Darauf parierte Ristanovic erneut, diesmal gegen Wiede und ermöglichte die nächste Chance. Balingen zog das Spiel in die Breite und nutzte dadurch die Überzahl optimal aus. Diesmal kam Martin Strobel im rechten Rückraum zum Wurf und verkürzte auf 9:7.
Näher kamen die Gäste aber nicht heran. Diesmal musste Balingen sogar kurzzeitig in doppelter Unterzahl agieren. Den deutlichen Vorteil wussten nun auch die Füchse zu nutzen und zogen erneut davon. Das 12:8 durch Bjarki Elisson per Siebenmeter brachte dem Spiel der Füchse wieder mehr Ruhe (23.). Generell wurden in diesem kampfbetonten Spiel zahlreiche Zeitstrafen vergeben. Die Schiedsrichter Matthias Brauer und Kay Holm pfiffen teilweise zwar kleinlich, dafür aber konsequent auf beiden Seiten. So blieben die Füchse vorn und bauten die Führung wenig später sogar auf 15:9 aus. Balingens berüchtigte Abwehr fand nur selten statt und bekam Berlins Topscorer Petar Nenadic, der bereits in der ersten Halbzeit fünf Tore erzielte, kaum in den Griff. Selbst in Unterzahl trafen die Hausherren jetzt doppelt und gingen mit einem deutlichen 17:12 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel verkürzten Strobel, Hausmann und Wilke (Siebenmeter) auf 18:15 (35.) und hielten die Hoffnung auf einen Punktgewinn beim Favoriten am Leben. Berlin formierte sich daraufhin aber wieder gegen die schnelle Balinger Offensive und ging früh auf Nyokas und Strobel. Somit wurde Balingen wieder die Explosivität und Variation im Rückraum genommen. Bis zur 50. Minute blieb das Bild unverändert. Balingen hatte viel Laufarbeit zu verrichten, um den Anschluss halten zu können. Denn die Füchse erlaubten sich kaum Fehler im Angriff, wodurch die Gäste sich immer wieder ihre Tore hart erarbeiten musste. Tempogegenstöße waren Mangelware bei Balingen. Meistens zeigten Martin Strobel und Alexandros Vasilakis mit Einzelaktionen ihre Klasse. Jedoch bewahrten die Füchse im Angriff weiterhin die Übersicht und Ruhe, um zum richtigen Zeitpunkt die Lücke zu finden und die Führung zu verteidigen. Silvio Heinevetter wechselte jetzt für Petr Stochl ins Tor und zeigte zwei starke Paraden, einmal wehrte der Nationaltorhüter mit dem linkem Bein auf Schulterhöhe den Wurf der Gäste ab und hielt das 29:23 fest (54.).
Balingen-Weilstetten mobilisierte am Ende aber noch einmal alle Kräfte, Nyokas und Vasilakis verkürzten auf 29:26, noch drei Minuten auf der Uhr. Weil die Füchse nachlässiger in der Defensive wurden, war ein Ausgleich für Balingen doch nochmal möglich. Doch als ein schnelles Anspiel der Füchse auf Vukovic am Kreis gelang, sorgte er mit dem Wurf zum 30:26 eine Minute vor der Schlusssirene für die Entscheidung.
Torschützen: Nenadic (7), Elisson (7), Vukovic (6), Vrazalic (4), Wiede (3), Tönnesen (2), Nielsen (1), Gojun (1)