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24.09.2006|Information|rm

Unglückliches Pokal-Aus in der Verlängerung

Die erste Niederlage der Saison mussten die Füchse gegen den Erstligisten Eintracht Hildesheim im Pokal hinnehmen. Nach einer deutlichen Führung folgte eine dramatische Schlussphase der regulären Spielzeit. Hildesheim erkämpfte sich ein Unentschieden und ließ den Füchsen in der Verlängerung keine Chance mehr. Am Ende gewinnen die Gäste 37:34 und erreichen die nächste Runde im DHB-Pokal. Die Füchse, die in Pavel Prokopec (6/2) ihren erfolgreichsten Schützen hatten, können aber mit ihrer Leistung zufrieden sein.


Das Spiel begann mit einer Überraschung, als Jörn-Uwe Lommel bei den Füchsen Sebastian Roemling und Sascha Detlof in der Startformation auf das Feld schickte. Detlof war es auch, der zwei Treffer bis zum Zwischenstand beim 3:1 (4.) beisteuerte. In der Folge ging Hildesheim kurz beim 3:4 in Führung, bevor wiederum die Gastgeber sich zum 7:4 die Führung zurück erkämpften. Das Spiel des Zweitligisten wirkte flüssig und konzentriert, auch wenn Trainer Lommel immer wieder von seiner Stammformation abwich. Bei den Gästen aus Hildesheim glänzte in dieser Phase vor allem Pierre Limberg im Angriff, im Tor war Nikolas Katsigannis ein sicherer Rückhalt und überbot die Leistungen von Petr Stochl der nicht seine Bestform abrufen konnte.

Neben einer soliden Leistung profitierten die Berliner auch von etwas Glück. Mindaugas Veta, der insgesamt seine beste Saisonleistung zeigte, scheiterte in der 14. Minute am Hildesheimer Schlussmann, der jedoch selbst den bereits parierten Ball noch ins Tor kegelte. Es blieb vorerst bei der 3-Tore-Führung der Hausherren im alten Fuchsbau Horst-Korber-Sportzentrum, bevor sie etwas nachlässiger wurden. Die Hildesheimer Eintracht nutzte ihre Chancen gnadenlos aus und schloss auf ein Tor auf, bevor Lommel zur grünen Karte griff. Nach dem 11:10 (23.) stabilisierte sich das Spiel der Füchse. Während bei Hildesheim nur noch Marius Kasmaukas zwei Mal traf, waren auf der anderen Seite Roemling und dann jeweils zwei Mal Veta und Markus Richwien erfolgreich. Mit der ersten 4-Tore-Führung der unterklassigen Gastgeber ging es beim 16:12 in die Pause.

Füchse verspielen 7-Tore-Führung und müssen in die Verlängerung

Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs legten die Füchse los wie die Feuerwehr. In den ersten drei Minuten war es wieder zwei Mal Veta und in der Folge Konrad Wilczynski, die auf 19:12 erhöhten. „Hätten wir in dieser Phase das 20:12 gemacht wäre die Messe gegessen gewesen.“ so Füchse-Coach Lommel später. Doch stattdessen gab Hildesheim nicht auf und brachte seinerseits den Gegner zur Verzweiflung. Immer wieder parierte Katsigannis, während die Eintracht im Angriff von Fehlern in der Berliner Abwehr und Ballverlusten im Berliner Angriff profitierte. Beim 19:17 (38.) war das Spiel wieder ausgeglichen, später kamen die Gäste sogar auf ein Tor heran. Die Berliner Stammformation um Spielmacher Daniel Brack bekam immer mehr Spielanteile und konnte ihre Führung verteidigen.

Die Gäste konnten aber immer auf 1-2 Tore dran bleiben, bevor Pierre Limberg in der 58. Minute zum 27:27 ausgleichen konnte. Die Schlussphase war dann an Dramatik fast nicht zu überbieten. Legte Andrius Stelmokas zum 28:27 wieder vor, glich Georgi Nikolov postwendend aus. In der letzten Spielminute brachte Pavel Prokopec mit einem Strafwurf die Füchse wieder in Führung, nachdem zuvor bereits Brack und Wilczynski an Katsigiannis gescheitert waren. Eintracht-Trainer Valerij Gopin brachte 40 Sekunden vor Schluss einen siebten Feldspieler und profitierte zudem von einer Zeitstrafe gegen Andrius Stelmokas. Der damit verbundene Strafwurf von Limberg wurde sicher verwandelt. Hildesheim sicherte sich damit die Verlängerung, die verbliebenen zehn Sekunden reichten nicht mehr für den Siegtreffer der Berliner.

Lakenmacher lässt den Füchsen in der Verlängerung keine Chance

„Die Erfahrung hat in den letzten Minuten den Ausschlag gegeben“ so Gopin, der damit sicherlich nicht nur die letzte Minute der regulären Spielzeit meinte, sondern auch die folgende Verlängerung. Es folgten die starken Minuten von Sven Lakenmacher, der beim 29:30 (62.) den Gästen die erste Führung seit der 9. Minute bescherte. Ihm waren noch zwei weitere Treffer der insgesamt vier Hildesheimer Tore in Halbzeit 1 der Verlängerung vergönnt. Bei Berlin trafen nur Brack und Prokopec, so dass der letzte Treffer von Lakenmacher drei Sekunden vor dem Halbzeitende die 31:33-Führung der Gäste bedeutete. In der zweiten Hälfte der Verlängerung half auch eine Manndeckung von Marc Hartensuer gegen Lakenmacher nicht weiter, denn spätestens beim 33:36 (69.) war der Hildesheimer Sieg sicher. Kasmauskas und Frank Schumann stellten den Endstand zum 34:37 her, Eintracht Hildesheim erreicht damit als erster Verein die dritte Runde im DHB-Pokal.

Trotz der deutlichen Führung nach 33 Minuten hatte der Zweitligist damit das Nachsehen. „Das Ausscheiden ist unglücklich aber letztlich verdient“ war Berlins Trainer Jörn-Uwe Lommel zwar enttäuscht, aber angesichts der kämpferischen Leistung seiner Mannschaft nicht unzufrieden. „Wenn wir schon über Niederlagen sprechen, dann auf diese Art und Weise“ konnte er dem Ergebnis noch etwas Positives abgewinnen, immerhin habe man einen Erstligisten in die Verlängerung gezwungen. Eintrachts Trainer Gopin hob dagegen besonders die Leistungen von Lakenmacher und Torhüter Katsigiannis hervor und freute sich über das Erreichen der dritten Pokalrunde.


Füchse Berlin – Eintracht Hildesheim 34:37 (16:12, 29:29, 31:33)

Füchse Berlin: Stochl (1.-46.+61.-70. Min., 13/1 Paraden), Vortmann (1 7m, 46.-60, 5/1 Paraden);
Prokopec 6/2, Stelmokas 5, Veta 5, Wilczynski 5, Richwien 3, Schumann 3, Brack 3/1, Detlof 2, Roemling 1, Hartensuer 1, Pieper

Eintracht Hildesheim: Katsigiannis (1.-70., 19/2 Paraden), Ernst (ne)
Lakenmacher 7, Christophersen 8/3, Kasmauskas 6, Limberg 6/1, Boese 5, Nikolov 4, Weber 1, Mathews, Thiede (ne), Fetser (ne)

Zuschauer: 300
Zeitstrafen: 6 : 6 Minuten (Pieper, Stelmokas 2x – Kasmauskas 2x, Lakenmacher)
Siebenmeter: 3/6 – 4/6 (Wilczynski 2x und Brack scheitern an Katsigiannis – Limberg scheitert an Stochl, Boese scheitert an Vortmann)
Schiedsrichter: Frank Lemme und Bernd Ullrich (Magdeburg)

Spielfilm:
2:0 (3.), 2:1 (4.), 3:1 (4.), 3:4 (9.), 7:4 (13.), 7:5 (13.), 8:5 (14.), 8:6 (17.), 9:6 (18.), 9:7 (20.), 10:7 (20.), 10:9 (23.), 11:9 (24.), 11:10 (25.), 13:10 (26.), 13:11 (27.), 14:11 (27.), 14:12 (29.), 16:12 (HZ)
19:12 (33.), 19:17 (38.), 20:17 (38.), 20:19 (41.), 22:19 (42.), 22:20 (43.), 23:20 (43.), 23:22 (46.), 25:22 (47.), 25:24 (52.), 26:24 (53.), 26:25 (54.), 27:25 (55.), 27:27 (58.), 28:27 (58.), 28:28 (59.), 29:28 (60.), 29:29 (EN)
29:30 (62.), 30:30 (62.), 30:31 (63.), 31:31 (64.), 31:33 (HZ)
31:34 (66.), 32:34 (67.), 32:35 (67.), 33:35 (68.), 33:37 (69.), 34:37 (EN)




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