Die Verletzung von Marko Kopljar hat die Füchse schwer getroffen, der Linkshänder wird mehrere Monate ausfallen. Eine Nachverpflichtung ist aufgrund der Regularien gar nicht so einfach. „Ab dem 15. Februar dürfen in der DKB Handball-Bundesliga nur noch Spieler verpflichtet werden, die in dieser Saison noch keinen Profivertrag hatten", erklärt Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning.
Es wurde eine Kontaktaufnahme über Dagur Sigurdsson zu dessen engem Freund Olafur Stefansson geprüft, zudem wurden Kaderlisten von Profis durchgegangen, die erst im Sommer ihre Karriere beendet hatten. Fündig wurden die Füchse letztlich im eigenen Haus, Sportkoordinator Volker Zerbe wird nochmals die Handballschuhe schnüren. „Mein Karriereende liegt eigentlich schon seit 2006 zurück, aber erst 2013 bin ich auch bei der zweiten Mannschaft der Füchse nochmals eingesprungen", so der mehrfache Pokalsieger, Europapokalsieger und Deutsche Meister.
Der Routinier geht mit großem Interesse an die Aufgabe. „Ich bin schon gespannt, was sich seit meiner aktiven Zeit alles verändert hat und inwieweit ich den körperlichen Anforderungen noch gewachsen bin", so Zerbe bescheiden. „Wir haben keine Zweifel daran, dass uns Volker sofort helfen kann", erklärt unterdessen Bob Hanning, „er hat sich immer fit gehalten, ich weiß auch von heimlichen Laufgruppen bei Auswärtsreisen, in denen er das Tempo vorgibt."
Beim heutigen Spiel gegen Lugi HF kann Zerbe allerdings noch nicht eingesetzt werden. Die EHF erlaubt im Europapokal eine Nachnominierung von Spielern nur zu festen Terminen. „Das ist sehr ärgerlich, dass wir diesen Fall nicht auf dem Schirm hatten", so Füchse-Prokurist Stefan Güter, der dafür die Regularien detailliert studierte, „wir haben einige Jugendspieler im Vorfeld nominiert, aber eben nicht Volker Zerbe." Der Sportkoordinator kann aber für das Viertelfinale nachnominiert werden, für das die Füchse bereits nominiert sind. Die entsprechenden Formulare werden am Dienstag bei der Auslosung der EHF übergeben.
„Ich freue mich, dass ich so einen Mann im Kader haben kann", ist auch Trainer Velimir Petkovic über die Lösung begeistert, „vor allem in der Abwehr wird er die Lücke von Kopljar sicherlich am ehesten schließen können." Sowohl Kopljar als auch Zerbe haben mit 2,11 Meter das Gardemaß für den Innenblock, zumal Zerbe bis heute die 2-Minuten-Statistik der DKB Handball-Bundesliga anführt. „Seinen letzten Titel hat Zerbe 2006 im Europapokal gegen mich gewonnen, das nehme ich ihm bis heute übel", meint Petkovic schmunzelnd, „gern würde ich den Titel mit ihm als meinem Spieler gewinnen."