Dejan Milosavljev, der unlängst zu Serbiens Handballer des Jahres gewählt wurde, glänzte einmal mehr. Beim Heimsieg der Füchse Berlin gegen FRISCH AUF! Göppingen parierte er 13 Würfe, wofür ihn die 9000 Zuschauer in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle lautstark feierten. Beim 35:23 (16:12) avancierte Tim Freihöfer mit neun Treffern zum besten Werfer. Auch Lasse Andersson und Mathias Gidsel hatten mit sieben Toren einen starken Arbeitsnachweis vorzulegen.
Die zwei Punkte sichern den dritten Platz in der Tabelle der DAIKIN Handball-Bundesliga. Außerdem markierte der Sieg den letzten Heimerfolg dieses Jahres – 2024 verloren die Berliner nur ein einziges Mal im Fuchsbau. Diesmal war auch Petr Stochl, dessen Trikot unter der Hallendecke hängt, unter den Beobachtern. Diese sahen eine vor allem starke zweite Hälfte der Füchse.
Nach einer Schweigeminute für die Opfer des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt setzte handballerisch Mathias Gidsel die ersten Duftnoten. Nach gut 30 Sekunden traf der Welthandballer. Daraufhin konnte er in der Abwehrarbeit einen Steal verzeichnen und verwandelte den Tempogegenstoß selbst zum 2:0 (2.). Nach Treffern der Gäste von FRISCH AUF! Göppingen und Fehlern auf beiden Seiten, erzielte Kapitän Max Darj das 3:2 (7.). Wegen Ungenauigkeiten in der Offensive der Gastgeber, konnten die Schwaben nach zehn Minuten erstmals in Führung gegangen, 4:5. Nils Lichtlein gliech mit seinem Treffer allerdings aus. Nach zwischenzeitlichem Zwei-Tore-Rückstand holte Lasse Andersson die Führung zurück – 7:6 (16.).
In einer guten Phase mit weiteren Paraden von Dejan Milosavljev zogen die Füchse durch Treffer von Tobias Reichmann und Andersson ein wenig davon. Allerdings kam die beste Offensive der Liga bis dato noch nicht auf Hochtouren. Kurz vor dem Pfiff zur Halbzeit saßen dann drei Göppinger zeitgleich ihre Zeitstrafen ab: Ymir Örn Gislason, Erik Persson und David Schmidt. Mit deutlicher Überzahl fingen sich die Berliner kein Gegentor, Andersson vollendete zum 16:12-Halbzeitstand.
Aus der Kabine starteten die Göppinger mit einem Treffer. Fabian Wiede hatte jedoch die passende Antwort, ehe Milosavljev die nächste Parade lieferte. Kurz darauf entschärfte er auch einen Siebenmeter von Marcel Schiller. Nach 35 Minuten stand der Serbe bereits bei zehn Paraden. Den 20. Treffer für den deutschen Vizemeister verwandelte der Mann mit der Nummer 20 auf dem Trikot: Tim Freihöfer, und zwar gewohnt sicher vom Strich. In Durchgang zwei schaltete auch Andersson einen weiteren Gang hoch. Wie Gidsel zu Beginn der Partie, war Freihöfer eine Viertelstunde vor dem Spielende nach einem Steal erfolgreich. Es war sein 100. Saisontreffer in der DAIKIN Handball-Bundesliga.
Mit viel Rückenwind konnte der Hauptstadt-Club in einem starken Abschnitt bis auf zehn Treffer davonziehen, 29:19 nach 48 Minuten. Weitere Milosavljev-Saves sowie Treffer von Gidsel und Matthes Langhoff ließen den Vorsprung wachsen. Nach dem Torhüterwechsel parierte auch Lasse Ludwig die ersten drei Würfe auf sein Gehäuse. Die Hausherren behielten die Oberhand und schlossen deutlich ab. Am Ende zierte ein 35:23 die Anzeigetafel in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle. Zum Jahresabschluss steht noch das HBL-Auswärtsspiel beim VfL Gummersbach an. Am zweiten Weihnachtsfeiertag geht es für den Berliner Tross nach Köln.
Trainer Jaron Siewert: „Es war ein zweigeteiltes Spiel, indem wir über 60 Minuten gut in der Abwehr standen, geackert haben. In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht, haben Glück, mit vier Toren in die Halbzeit zu gehen. Aus dieser sind wir gut gekommen, unsere gehaltenen freien Würfe waren Göppingens Genickbruch. Wir konnten uns durch das Tempospiel absetzen, hintenraus haben wir weiter Gas gegeben, wollten ein deutliches Ergebnis erzielen. Das Torverhältnis kann eine Rolle spielen.“
Vorstand Sport Stefan Kretzschmar: „In der Anfangsphase haben wir zwei physisch starke Mannschaften gesehen. Da hatten wir Schwierigkeiten, durchzukommen, haben es aber gut gelöst. In der zweiten Halbzeit haben wir das Tempo hochgehalten, was für einen deutlichen Sieg wichtig war. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wie sie das Spiel bewältigt hat. Die Ereignisse der letzten Tage in Magdeburg gehen an niemanden spurlos vorbei.“
Füchse Berlin: Ludwig (3 Paraden), Milosavljev (13); Wiede (1), Darj (2), Štrlek, Andersson (7), Lichtlein (1), Gidsel (7) Freihöfer (9/5), Langhoff (4), Beneke, Herburger, av Teigum, Reichmann (4), Marsenic.
FRISCH AUF! Göppingen: Ravensbergen (2 Paraden), Buchele (4), Ivanisevic (2); ten Velde (2), Klöve, Flodman (2), Hallbäck (4), Brodbeck, Persson (2), Schiller (2/1), Jurmala Aström (1), Sunnefeldt (7), Lastro (3), Gislason, Schmidt.