Während die Füchse Berlin in der DAIKIN Handball-Bundesliga bereits drei Spiele absolviert haben, war der HBC Nantes am vergangenen Freitag in der Ligue Nationale de Handball zum ersten Mal im Einsatz. Beide Mannschaften konnten vor dem Auftakt in der Machineseeker EHF Champions League ihre Generalprobe in der Liga nicht siegreich bestreiten. Die Berliner waren dem SC Magdeburg unterlegen, während Nantes gegen den Vorjahresneunten Chambéry Savoie HB Remis spielte. Die Berliner hatten zuvor ihre beiden Pflichtspiele erfolgreich bestritten, die Franzosen waren vor dem Unentschieden bereits im Pokal eine Runde weitergekommen. Auf Seiten des Deutschen Meisters steht der neue Trainer Nicolej Krickau nun auch zum ersten Mal in der Königsklasse an der Seitenlinie. Der Däne hatte nun etwas mehr Vorbereitungszeit mit der Mannschaft als noch in seinem ersten Pflichtspiel.
Der Hinweg verlief dabei etwas holprig. Durch Streiks in Frankreich wurde der Flug des Hauptstadt-Clubs kurzfristig gestrichen. Schnell wurden jedoch neue Lösungen gefunden, um das Team rechtzeitig nach Nantes zu befördern und in die neue Champions-League-Saison zu starten. Erst in der vergangenen Spielzeit trafen die beiden Mannschaften im Halbfinale des TruckScout24 FINAL4 aufeinander. Obwohl Mathias Gidsel bereits nach acht Minuten mit einer roten Karte von der Platte verwiesen wurde, bezwangen die Füchse ihren morgigen Gegner dort am Ende mit einem deutlichen 34:24-Erfolg in der Kölner Lanxess Arena. Die Mannschaft, angeführt von Kapitän Max Darj, weiß, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, in diesem Wettbewerb erneut vertreten zu sein. Die Niederlage gegen Magdeburg ist nun abgehakt, der Blick wieder nach vorne gerichtet.
Der Ball lief am vergangenen Samstag phasenweise gut, die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor soll jedoch wieder besser werden. Zudem erwartet Krickau eine stärkere Defensive, um den Gegner an zu leichten Durchbrüchen zu hindern. Insbesondere muss dabei ein Auge auf Aymeric Minne, Nicolas Tournat sowie Thibaud Briet gelegt werden. Die beiden Rückraumspezialisten Minne, der sich im Sommer 2026 der SG Flensburg-Handewitt anschließen wird, und Briet können für Nantes zu Spielentscheidern werden. So waren es auch auf Füchse-Seite Nils Lichtlein und Lasse Andersson einmal mehr beim besagten Aufeinandertreffen in der vergangenen Spielzeit, die die Partie mit ihrem Tempohandball und den daraus resultierenden Toren lenkten. Tournat auf der anderen Seite, der am Kreis für Unruhe sorgt, traf damals bereits sechsmal in das Füchse-Tor. Gleichzeitig war es aber Dejan Milosavljev, der mit 15 Paraden immer wieder für Unmut in der Nantes-Offensive sorgte. Wie schon in Köln zu hören war, verfügen die Franzosen über eine lautstarke Kulisse, auf die sich die Füchse auch im Palais des Sports de Beaulieu freuen dürfen.
Am kommenden Mittwoch, 18. September, empfangen die Berliner bereits am zweiten Spieltag der Machineseeker EHF Champions League ab 18.45 Uhr den letztjährigen Gegner im Viertelfinale, Aalborg Håndbold. Für die Partie in der Max-Schmeling-Halle sind hier noch Tickets erhältlich.
Trainer Nicolej Krickau: „Wir haben im Halbfinale der Vorsaison gegen Nantes gespielt und haben gesehen, dass ein Spiel auch anders laufen kann, als geplant. Mit der roten Karte von Gidsel haben sie nicht so frei gespielt. In ihren ersten beiden Pflichtspielen sehen wir, dass sich vom System und der Struktur her wenig verändert haben. Wir haben gute Voraussetzungen für die Vorbereitung. Minne wird eine Herausforderung und Briet ist ein X-Faktor, offensiv sowie defensiv. Es wird eine Frage der Emotionen. Mit dem Ball brauchen wir wenig Anpassung, defensiv mehr. Wir freuen uns, dass die Saison in der Machineseeker EHF Champions League nun beginnt.“