Damit ist der Deutsche Meister auch nach dem zweiten Spieltag der neuen Königsklassen-Saison ungeschlagen. Die 6135 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle feuerten von Beginn an die Mannschaft der Füchse Berlin an, am Ende feierten sie gemeinsam. Grund gab es zu Genüge: in der Abwehr agierten die Mittelblocker intensiv, das Tempospiel sorgte für diverse Highlights und beide Torhüter waren super aufgelegt. Im Spiel erwies sich Dejan Milosavljev immer wieder als zu große Hürde für die Gäste aus Aalborg (zehn Paraden), Lasse Ludwig kam lediglich für zwei Siebenmeter auf die Platte – beide Male parierte er.
Beste Schützen beim Club aus der Hauptstadt waren Mathias Gidsel (acht Tore) und Tim Freihöfer (sieben). Ersterer, der Welthandballer, steuerte gegen seine Landsmänner zudem fünf Assists bei. Bemerkenswert waren auch die drei Blocks von Kapitän Max Darj. Insgesamt zeigten die Füchse Berlin beim 31:28 (17:13), dass sie dem Verletzungspech in dieser Woche trotzten. Nachdem Leo Prantner am Montag an der Schulter operiert wurde – für ihn wurde Max Günther per Zweitspielrecht aus Potsdam geholt, er feierte sein Kader-Debüt in der Machineseeker EHF Champions League – fielen auch Nils Lichtlein und Lukas Herburger kurzfristig aus.
Getragen von lautstarken Fans spielte Lasse Andersson im ersten Angriff der Füchse Berlin auf Linksaußen zu Tim Freihöfer, welcher aus spitzem Winkel einnetzte. Dann war es Matthes Langhoff, der nach schönem und geduldigem Spielzug Torschütze war. Nachdem Dejan Milosavljev den dritten Abschluss des Gegners Aalborg Håndbold parierte, war es ein weiterer Serbe, der die erste Führung für die Gastgeber brachte: Mijajlo Marsenić. Dieser traf eine Offensiv-Aktion später nur den Querbalken, beim Abpraller war aber Langhoff hellwach. Gegen seine Landsmänner aus Dänemark markierte Mathias Gidsel bereits nach zehn Minuten seinen dritten Treffer und feierte diesen ausgiebig mit den Fans. Auch Lasse Andersson markierte ein Tor gegen die Konkurrenz aus dem Heimatland. Im Siebenmeter-Duell mit Buster Juul ließ sich Milosavljev derweil für die Parade feiern, im Gegenstoß stellte Hákun West av Teigum auf 9:7 (13.).
Tobias Grøndahl erhöhte später auf Plus drei, weil die nächste Defensiv-Aktion von Erfolg gekrönt war, setzte Freihöfer per Siebenmeter einen obendrauf – 12:8 nach 17 Minuten. Und auch im nächsten Versuch klappte es wieder für den deutschen Nationalspieler. Im Gegenzug feierte auch Juri Knorr seine Torpremiere, der Deutsche läuft seit dieser Saison im Aalborg-Trikot auf. Nach Doppelpass zwischen av Teigum und Fabian Wiede schweißte der Färinger den Ball im kurzen Eck ein, sodass auch der eingewechselte Niklas Landin keine Chance hatte. Während die Füchse zwischenzeitlich auf fünf Tore entwischten, kam Aalborg vor der Halbzeit noch einmal näher heran, doch die Berliner machten stark weiter. Nach 30 Minuten stand es 17:13 für den Hauptstadt-Club.
Aus der Kabine kommend blieb Miloslavljev in Form. Erst folgte auf seine Parade ein Andersson-Tor, dann machte er einen verunglückten Marsenić-Heber an die Latte wett. Als Langhoff im Tempogegenstoß seinen Gegenspieler stehen ließ und av Teigum von Außen eine erfolgreiche Flugshow einlegte, waren die Füchse mit 23:16 in Front (39.). Per Dreher fast von der Rechtsaußen-Position verwandelte Gidsel sehenswert. Extra für den Aalborger Siebenmeter reingekommen, war Lasse Ludwig zwischen den Berliner Pfosten sofort parat (45.). Vom Strich aus stellte Freihöfer dann auf 28:21 (48.), und Ludwig parierte den nächsten Siebenmeter (49.).
In einer knackigen Schlussphase kamen die Gäste aus Dänemark derweil noch einmal bis auf drei Treffer heran. Mit Nervenstärke brachten es die Berliner über die Bühne, av Teigum vollendete eine Minute vor dem Ende, mit Ertönen der Schlusssirene war das 31:28 amtlich. Dieses Gefühl eines Heimsiegs ist kaum zu beschreiben, und schon in drei Tagen könnte es schon wieder soweit sein. Denn dann gastiert die MT Melsungen im Rahmen des fünften Spieltags der DAIKIN Handball-Bundesliga in der Max-Schmeling-Halle. Anwurf am Sonntag, 21. September, ist um 15 Uhr. Tickets sind hier noch erhältlich.
Trainer Nicolej Krickau: „Wir sind sehr glücklich. In erster Linie geht ein großes Dankeschön an unsere Fans. Das war heute ein großartiges Gefühl für uns alle. Ich war mehr als beeindruckt von unseren Eins-gegen-Eins-Situation. Im Angriff, aber auch in der Defensive. Max Darj und Mijajlo Marsenić haben einen tollen Job gemacht. In der Offensive hatten wir gute Situationen mit Mathias Gidsel und Tobias Grøndahl. Der größte Unterschied war heute, dass wir in diesen Momenten das Spiel an uns gerissen haben. Meine Spieler verdienen einen großen Applaus. Wir wussten, dass es nach dem Gummersbach-Spiel mental schwierig werden könnte. Es hilft sehr, wenn du gute Torhüter hast, aber auch wenn du den besten Spieler der Welt in deinen Reihen hast. Und das war er (Mathias Gidsel) heute definitiv.“
Tobias Grøndahl: „Danke für das gute Spiel, Aalborg. Es ist sehr schön, so zurückzukommen, nach ein paar nicht so guten Spielen. Mathias Gidsel hat viele Eins-gegen-Eins-Situationen gewonnen. Dejan Milosavljev hatte einige Paraden. Wir haben es geschafft, unser Tempospiel auf die Platte zu bringen, was eines unserer Stärken ist. Wir sind sehr glücklich über den Sieg und wollen so weitermachen.“
Füchse Berlin: Ludwig (2 Paraden), Milosavljev (10); Wiede, Darj (1), Andersson (4), Ariño, Grøndahl (2), Gidsel (8), Freihöfer (7/6), Langhoff (3), av Teigum (4), Günther, Marsenić (2).
Aalborg Håndbold: Landin (5 Paraden), Norsten (3), Björgvinsson; Nilsson (4), Larsen, Arnoldsen (5), Rønningen, Anderson, Jensen (5), Hoxer (4), Bjørnsen (4), Möller (1), Knorr (1), Antonsen, Juul (4/3), Munk.