Seit der Saison 1983/84 ist der TBV Lemgo in der ersten Bundesliga dabei und hat sich dabei schnell vom Abstiegskandidaten zu einer Spitzenmannschaft entwickelt.
Quasi als „Erfinder“ der „schnellen Mitte“ stellte der TBV in der Saison 2002/03 beim Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit 62:6 Punkten einen Rekord auf, der im Jahre 2005/06 vom THW Kiel eingestellt wurde.
Mit dem Meisterschaftsjahr 2002/03 war ein Höhepunkt erreicht, seitdem ging es ganz langsam, aber doch kontinuierlich bergab in Richtung Mittelfeld. Die letzte Saison wurde mit dem siebten Platz abgeschlossen.
In den vergangenen 12 Monaten ist der TBV sozusagen komplett „runderneuert“ worden. Mit insgesamt 14 neuen Spielern (bei 13 Abgängen) geht man nach der turbulenten letzten Saison, die Geschäftsführer Volker Zerbe unter „Berg- und Talfahrt“ abhakte und in der drei verschiedene Trainer bei den Lipperländer arbeiteten, jetzt daran, wieder in höhere Regionen der Liga vorzustoßen, bisher mit beachtenswertem Erfolg.
Von der Meistermannschaft ist nur Florian Kehrmann übrig geblieben.
Mit Martin Galia (aus Göppingen), dem aus Essen gekommenen niederländischen Nationalspieler Mark Schmetz auf Rechtsaußen und dem deutschen Nationalspieler Martin Strobel im Rückraum gelangen dem TBV 1a-Transfers.
Defizite gab es in der vergangenen Spielzeit in der Abwehr. Hier sollen der Tchesche Daniel Kubes (aus Nordhorn) und der Isländer Vignir Svavarsson (aus Dänemark gekommen) für die nötige Stabilität sorgen.
14 deutsche und ausländische Nationalspieler hat der TBV Lemgo in seinem Aufgebot, die zusammen auf fast 1000 internationale Berufungen zurückblicken können. Da ist es kein Wunder, dass unter Trainer Markus Baur der beste Saisonstart seit vielen Jahren hingelegt wurde.
Natürlich werden die Füchse trotz der Außenseiterrolle versuchen, ihr Potenzial abzurufen und somit die Partie mithilfe des Publikums zu ihren Gunsten zu entscheiden. „Ich erwarte vor allem auch wegen den beiden deutlichen Niederlagen in Kiel und gegen Flensburg, eine deutliche Steigerung der ganzen Mannschaft. Ein Sieg vor so einer Kulisse gegen ein solches Topteam wäre traumhaft“, sagt Trainer Jörn- Uwe Lommel.
Vor allem auch das Spiel gegen den TBV in der letzten Saison, als man Zuhause mit einer großartigen Leistung einen Sieg erringen konnte, lässt die Füchse auf eine Wiederholung dieses Erfolges hoffen.
Hinter dem Einsatz von Markus Richwien und Kjetl Strand steht jedoch weiterhin ein Fragezeichen, da beide noch nicht zu hundert Prozent genesen sind.