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16.05.2009|Spielbericht|RM - handball-world.com

Niederlagenserie immerhin gestoppt - Füchse mit Unentschieden in Balingen

Nach acht Niederlagen in Folge kamen die Füchse Berlin beim HBW Balingen-Weilstetten immerhin zu einem Punktgewinn. Auch wenn es am Ende nicht zum Sieg reichte, so bedeutete das 25:25 (14:11) bei den Schwaben wenigstens den ersten Punkt auf der Haben-Seite seit dem Auswärtssieg in Dormagen Ende Februar. Nach einem starken ersten Durchgang gaben die Füchse die Führung aus der Hand und waren bereits auf der Verliererstraße. Die Berliner glaubten allerdings bis zum Schluss an ihre Chance und nach dem 17:22 erzielte Hany El Fakharany den Ausgleichstreffer in der Schlussminute.

Seit elf Wochen hatten die Füchse inzwischen nicht mehr gepunktet, acht Niederlage in Folge musste der letztjährige Aufsteiger in der Zwischenzeit verkraften. Ganz anders dagegen der Gastgeber, der HBW Balingen-Weilstetten hatte zuletzt mehrfach überrascht und in Magdeburg selbst einen Rückstand von zehn Toren noch in ein Unentschieden gewandelt. Beim Aufeinandertreffen der Füchse und des HBW stand damit vor allem das Gästeteam von Trainer Jörn-Uwe Lommel unter großem Druck, aber auch Heim-Coach Dr. Rolf Brack hatte im Vorfeld der Partie klar einen Heimsieg gefordert.

Den besseren Einstieg in das Spiel hatten dann allerdings die Gäste, die aber auch fast vier Minuten auf den Führungstreffer von René Boese warten mussten. Von Beginn an war offensichtlich, dass beide Trainer dieses Spiel über die Abwehrreihen entscheiden wollten und mehrfach forderte Brack die Gäste mit einer unbequemen 3:2:1-Aufstellung. Während die Berliner darauf vorbereitet waren und nacheinander Kubisztal, Jaszka und Wilczynski erhöhten, bissen sich die Hausherren im Angriff die Zähne aus. Gebremst wurden sie durch eine 5:1-Abwehr mit einem offensiven Michal Bruna der die Laufwegen von Balingens Spielmacher Daniel Brack immer wieder störte.

Die frühe Führung der Gäste hatte jedoch vor allem einen Namen: Petr Stochl. Der tschechische Nationaltorhüter zwischen den Berliner Pfosten trumpfte mächtig auf und war der Mann der ersten Halbzeit. Allein der Nachlässigkeit im Füchse-Angriff und einem clever in Szene gesetzten Sascha Illitsch am Kreis hatten die Balinger den schnellen Ausgleich zum 4:4 innerhalb von drei Minuten zu verdanken. Im vorerst ausgeglichenen Spiel führten dann wiederum die Gäste Regie ohne die Überlegenheit für einen Vorsprung nutzen zu können. Erst ein Zwischenspurt vom 8:8 zum 13:9 für die Berliner spiegelte die Kräfteverhältnisse im Zwischenstand wieder.

Richwien mit dem Comeback und El Fakharany mit dem Ausgleich

Noch vor der Pause demonstrierte der HBW den Grund für seine zuletzt gefeierten Erfolge, kurz vor der Pausensirene verwandelte Wolfgang Strobel einen schnell ausgeführten Freiwurf zum 11:14. Unbeachtet seiner bereits zwei Zeitstrafen verkürzte Philipp Müller nach der Pause weiter und bereits nach sechs Minuten erzielte Wolfgang Strobel den Ausgleich zum 15:15, bevor Robert Weber beim 16:15 zur ersten Balinger Führung traf. Waren vor der Pause noch alle Augen auf Petr Stochl gerichtet, hatte der Seitenwechsel auch zu einem Wechsel der Torhüterleistung geführt. Jetzt war es der in der 20. Minute eingewechselte Milos Slaby, Landsmann seines Berliner Kollegen Stochl, der seine Gegenspieler zur Verzweiflung trieb. Nacheinander hatten Wilczynski, Bult, nochmals Wilczynski und abschließend Bruna beim Strafwurf vergeben.

Zudem angeheizt durch das Balinger Publikum hatten die Hausherren ihre Chance gewittert und bauten kontinuierlich die Führung aus. Mit einem Strafwurf traf Benjamin Herth zehn Minuten nach der ersten Balinger Führung zum 22:17 und alle Zeichen standen in Richtung der neunten Berliner Niederlage in Folge. Das Spiel gewann zunehmend an Härte und selbst die konsequente Linie der Unparteiischen konnte die Teams nicht von ihrer harten Gangart abbringen. Vor allem Balingens Trainer Dr. Rolf Brack musste sein Team mehrfach in Unterzahl einstellen, ohne dass die Füchse daraus Kapital schlagen konnten.

Erst in den letzten fünf Minuten, HBW-Abwehrspieler Wolfgang Strobel hatte bereits die dritte Zeitstrafe und damit die rote Karte erhalten, kamen die Füchse wieder in Schlagdistanz. Mit einem Doppelschlag verkürzte Martin Murawski auf 24:23, noch einmal konnte Daniel Brack erhöhen, bevor Markus Richwien den Anschlusstreffer erzielte. Der Rechtsaußen kam zu seiner ersten Einsatzzeit seiner Blinddarm-Operation an Ostern und feierte gleich sein Comeback mit einem wichtigen Tor. In den letzten 75 Sekunden behielten nun die Berliner die Nerven und Hany El Fakharany traf bei 59:26 Minuten vom Kreis zum 25:25. Weder eine Auszeit noch der siebte Feldspieler brachte den Gastgebern den Siegtreffer, für die Füchse reichten die letzten sechs Sekunden dann auch nicht mehr für das Siegtor.

Mit einem insgesamt gerechten 25:25-Unentschieden mussten am Ende beide Teams sich zufrieden geben. Erfolgreichster Torschütze der Partie war der Berliner Michal Kubisztal (5/2), jeweils vier Mal trafen sein Mannschaftskollege Konrad Wilczynski (4/1) sowie die Balinger Sascha Illitsch und Philipp Müller. Durch den Punktgewinn hat Balingen nach Abschluss des 31. Spieltages damit den 15. Tabellenplatz sicher, kann sich bei den verbleibenden drei Spielen allerdings noch nach oben kämpfen. Die Füchse bleiben mindestens bis zum 33. Spieltag auf dem elften Tabellenplatz und liegen weiterhin auf der Lauer um von der MT Melsungen den zehnten Platz zurück zu erobern.




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