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10.10.2010|Spielbericht|RM - handball-world.com

Füchse punkten weiter - auch gegen den TVG

Die Füchse Berlin sind weiterhin nicht zu stoppen. Auch die fast zweiwöchige Pause nach dem Sieg in Flensburg brachte das Sigurdsson-Team nicht aus dem Konzept. Mit 27:24 (14:11) hielten sie sich gegen den TV Großwallstadt schadlos, hatten aber große Mühe mit den Mainfranken. Vor allem der Ausfall von Torsten Laen mit dem Verdacht auf Gehirnerschütterung bot den Gästen noch eine Chance. Am Ende hatten aber die Füchse die stärkeren Nerven, allen voran Toptorschütze Ivan Nincevic mit 11/5 Treffern.

Mit der Vertragsverlängerung von Dagur Sigurdsson und Platz eins im Rücken standen die Füchse Berlin am siebten Spieltag den hartnäckigsten Konkurrenten aus der vergangenen Saison gegenüber. Der TV Grosswallstadt war in der Endabrechnung 2009/2010 mit nur einem Tor Vorsprung vor den Füchsen in den Europapokal eingezogen. Bei den Hausherren dürfte dies für ausreichend Motivation für die heutige Partie gesorgt haben, in der bei den Gästen Andersson, Kunz und Köhrmann wieder genesen und in den Kader zurückgekehrt waren und bei Berlin Konrad Wilczynski seine leichte Rückenverletzung überwunden hatte. Beste Voraussetzungen also für eine hochklassige Partie im einzigen Sonntagsspiel, vor beeindruckender Kulisse von 9.000 Zuschauern.

Das Spiel begann erwartungsgemäß mit einem gegenseitigen Abtasten. Kein Team wollte in der Anfangsphase zu viel risikieren, daher konnten sich vor allen Dingen die Abwehrreihen profilieren. Nach Tempogegenstößen durch Richwien und Nincevic setzten sich die Füchse Berlin erstmals auf 4:2 ab. TVG-Coach Michael Biegler reagierte sofort und rüttelte sein Team bei der Auszeit in der siebten Minute noch einmal wach. Wenn auch nicht sofort, so gelang es den Gästen dann aber in der 13. Minute auf 7:7 auszugleichen. Dagur Sigurdsson reagierte ebenfalls, schickte Petr Stochl an Stelle des bislang glücklosen Heinevetters zwischen die Pfosten.

Die Berliner wurden in der Folge stärker und konnten, angeführt von Ivan Nincevic und seinem sechstem Treffer der Partie, in der zwanzigsten Minute wieder mit 11:8 in Führung gehen. Die Einwechslung von Stochl hatte sich unterdessen gelohnt. Der Tscheche hielt was zu halten war. Beim TVG fiel vor allem Stefan Kneer auf, der sich in Angriff und Abwehr aufrieb. Doch er und Torhüter Mattias Andersson blieben die einzigen die in der ersten Halbzeit Akzente setzen konnten. So nahmen die Hausherren eine 14:11-Führung mit in die Pause.

Nach der Pause brauchten beide Mannschaften einige Minuten um wieder in Fahrt zu kommen. Die Füchse behielten dabei jedoch weiter die Oberhand. Bartlomiej Jaszka zeigte unterdessen, dass es nicht nur ein genialer Ballverteiler ist, sondern auch selbst eine starke Torgefahr ausstrahlen kann. Beim 18:15 in der 40. Minute erzielte der Pole seinen fünften Treffer. Bei den Gästen kam Nationalspieler Steffen Weinhold immer besser in Fahrt und war zwei mal in Folge erfolgreich. Der TVG kämpfte sich Stück für Stück heran und die Partie war Mitte der zweiten Hälfte wieder völlig offen, auch weil die Berlin nun auf Laen verzichten mussten.

Nachdem Ivan Nincevic im Angriff einen Siebenmeter vergab war im Gegenzug - nach Foul von Christophersen - Michael Spatz für den TVG erfolgreich. Damit erzielte er den Ausgleich zum 22:22 - nach 37-minütiger Führung der Füchse. Im darauf folgenden Angriff konnte Spatz, erneut durch Siebenmeter, gar auf 22:23 erhöhen - dem Spitzenreiter drohte die erste Saisonniederlage. Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson reagierte mit einer Auszeit. An gleicher Stelle war der THW Kiel geschlagen worden, nun drohte ausgerechnet gegen den Konkurrenten, der im Vorjahr den Einzug in die Europapokal verhinderte, ein Ende des Höhenfluges für die Hauptstädter.

Silvio Heinevetter war bereits vor der Auszeit ins Berliner Tor zurückgekehrt - wie die Auszeit ein Schachzug von Sigurdsson, der sich auszahlen sollte. Im Angriff brachte Ivan Nincevic mit seinem zehnten Treffer die Füchse wieder in Führung und Markus Richwien erhöhte den Abstand sogar auf zwei Tore. Im gleichen Angriff erhielt Köhrmann eine Zeitstrafe nachdem er Petersson rüde stoppte. Die darauf folgende Unterzahl war bereits die Vorentscheidung der Partie. Nur noch Stefan Kneer konnte einen Treffer für die Gäste beisteuern. Die Füchse zeigten sich in der Schlußphase konsequenter und abgeklärter, vielleicht auch dank des Selbstvertrauens des Spitzenreiters. Mit Nincevic stellte dann der beste Spieler auf Seiten der Berliner das 27:24-Endergebnis her. Damit bleiben die Hauptstädter weiter mit 14:0 ungeschlagen auf Tabellenplatz eins.

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Stimmen zum Spiel:

Michael Biegler - Trainer TV Grosswallstadt
Es hat jeder gesehen, dass wir eine gute Chance auf den Punktgewinn hier hatten. Die Mannschaft hat 60 Minuten daran geglaubt hier zu punkten, aber es hat an Kleinigkeiten gefehlt. Ich kann mit der kämpferischen Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden sein.

Dagur Sigurdsson - Trainer Füchse Berlin
Wir sind sehr glücklich mit dem Sieg. Wir wussten, dass es ein sehr schweres Spiel wird. Es ist ganz wenig zwischen uns als Mannschaften. Wir haben in der zweiten Hälfte Torsten Laen verloren, ein Kompliment an die Mannschaft, die das trotzdem kompensiert hat.

Bob Hanning - Geschäftsführer Füchse Berlin
Wir werden wieder eine ausverkauften Halle haben und denken doch noch einmal über eine Zusatztribüne gegen die Rhein-Neckar-Löwen nach. Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft, auch wie sie sich am Ende nochmal ohne Laen und Kubisztal zurückgekämpft hat.

Uli Wolf - sportlicher Leiter TV Grosswallstadt
Wir können bisher eigentlich zufrieden sein, aber wir hatten uns heute ein bisschen was vorgenommen. Wir haben uns stetig gesteigert und werden versuchen uns in den nächsten Spielen noch weiter zu verbessern. Wir sind ein junges Team.




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