Aber, so Hanning weiter, der am Wochenende für das DSF von den EM-Finalspielen in Zürich berichten wird, man habe mittlerweile doch das Gefühl, dass "wir auswärts nicht gänzlich chancenlos sind." Die Zeit der großen Klatschen in fremden Gefilden sei vorbei. "Die Mannschaft ist jetzt gefestigter, macht eine sehr gute Abwehrarbeit und ist durch die Rückkehr von Sascha Detlof im Angriff sehr viel schwerer auszurechnen."
Ob das in Hamm ausreichen wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Die 1.000 Zuschauer in der stets ausverkauften Sporthalle Freiherr-vom-Stein-Gymnasium sorgen für eine brillante Stimmung und feuern ihr Team bedingungslos an. Ob Hildesheim, Ahlen, Burgdorf, Altenholz oder Emsdetten - sämtliche etablierte Teams der Zweiten Liga Nord mussten in Hamm schon Federn lassen, teilweise sogar richtig derbe.
Doch seit Jahresbeginn ist in Hamm ein wenig Sand ins Getriebe gekommen. Drei Spiele ohne Sieg in Folge, das kannte man im Münsterland bisher nicht. Beim Auswärtsspiel in Spenge kam man beim 23:33 sogar richtig unter die Räder. Doch das war nur eine Momentaufnahme, beim Spitzenreiter Hildesheim hielten die Hammer lange gut mit und mussten sich erst in den letzten fünf Minuten geschlagen geben. "Da wird ganz hervorragende Arbeit geleistet", sagt Hanning über den morgigen Gegner. Das Team, das bereits am fünftletzten Spieltag die Meisterschaft in der Handball-Regionalliga West und den Aufstieg in die Zweite Bundesliga und damit innerhalb von drei Jahren den Durchmarsch von der Oberliga bis in die zweithöchste Spielklasse geschafft hatte, wurde vor der Saison gezielt verstärkt . Der Trainer, Ex-Nationalspieler Kay Rothenpieler, integrierte die Neuzugänge - den tschechischen Nationaltorhüter Jan Kulhanek,den slowakische Nationalspieler Ladislav Goga sowie dem Tschechen Tomas Lanci und Stefan Honerkamp - und formte eine schlagkräftige Mannschaft.
Für die Berliner wird sicherlich entscheidend sein, ob sie die pfeilschnellen Tempogegenstöße der Hammer durch eigenes konzentriertes Angriffsspiel vermeiden können. "Die Mannschaft hat die letzten Wochen gut trainiert, wir sind auf einem guten Weg", urteilt Bob Hanning über die Seinen. Dieser Weg führt am Samstag zunächst über die A2 von Berlin nach Hamm, bevor am kommenden Mittwoch in Berlin das "Vier-Punkte-Spiel" gegen die HSG Niestetal/Staufenberg ansteht.