Es war das Thema des Tages in den Berliner Gazetten am Montag: Stefan Kretzschmar war am Sonntag Zuschauer beim 28:21-Sieg der Füchse Berlin gegen die Zweite Manschaft des SC Magdeburg. "Kretsche" als normaler interessierter Beobachter eines Zweitligaspiels? Wohl kaum, dachten nicht nur die Journalisten. Und als Bob Hanning auf der Pressekonferenz nachlegte und sein Angebot an den Ex-Nationalspieler erneuerte, waren die Titelzeilen des nächsten Tages geschrieben.
Und tatsächlich ist es mehr als nur ein Boulevard-Thema. Bob Hanning: "Meine 100 Prozent stehen." Heißt: Bob Hanning hat Stefan Kretzschmar ein konkretes Wechselangebot unterbreitet. Es gab schon einige Treffen der beiden bekannten Persönlichkeiten im deutschen Handball, bei denen Stefan Kretzschmar signalisiert hatte, sich einen Wechsel nach Berlin vorstellen zu können.
Nun will Bob Hanning am Rande des FinalFour-Turniers in Hamburg mit SCM-Manager Bernd-Uwe Hildebrand über einen vorzeitigen Wechsel des Superstars an die Spree reden. Noch hat der gebürtige Berliner einen Vertrag bis zum Jahr 2007 an der Elbe. Danach - so der ursprüngliche Plan - möchte "Kretsche" im Management eines Handball-Klubs arbeiten.
Dass er das auch in Berlin kann, dürfte keine Frage sein. Als Liebling der Medien wäre er in der Hauptstadt schon die halbe Miete für großen Medienrummel, was in einer Stadt mit 176 Bundesligisten unterschiedlichster Sportarten ein nicht zu unterschätzender Faktor ist, will man sich gegen andere Sportarten durchsetzen. Und wenn Stefan Kretzschmar, der mit BW Spandau erste Bundesligaerfahrungen sammelte und mit dem heutigen dienstältesten Fuchs Stefan Matz noch in einer Mannschaft spielte, Handball in seiner Heimatstadt aus dem Dornröschenschlaf erwecken könnte, wäre das für ihn mehr als nur eine spannende Aufgabe. Stefan Kretzschmar und die Füchse ist tatsächlich kein Hirngespinst, sondern eine durchaus ernstzunehmende Option.